Aktuelles

Hier finden Sie aktuelle Nachrichten zu stadtweiten Veranstaltungen, Initiativen und Aktionen der katholischen Kirche und ihrer Kooperationpartner in der Stadt Köln.

Überregionale Nachrichten der katholischen Kirche finden Sie auf den folgenden Webseiten:

www.erzbistum-koeln.de | www.koelner-dom.de | www.domradio.de | www.katholisch.de | www.kna.de | www.dbk.de | www.vaticannews.va/de.html

 

Traditioneller Dreikönigsempfang im Maternushaus

Der Katholikenausschuss in der Stadt Köln und das Katholische Stadtdekanat Köln haben am Montag, 13. Januar 2025 zum traditionellen Dreikönigsempfang eingeladen.
14. Januar 2025; ksd

Köln. Stadtdechant Kleine ging in seiner Ansprache auf die aktuelle kirchliche Situation mit Blick auf die größer werdenden Pastoralen Einheiten ein. Er betonte die Herausforderungen für die Pastoral und das Ehrenamt vor Ort, gerade wenn es um die anstehenden Kirchenvorstandswahlen in diesem November gehe. Kleine machte aber auch Mut und hob heraus, dass er als wiederernannter Stadtdechant weiter für die Ökumene, die interreligiöse Zusammenarbeit und den Einsatz für gesellschaftspolitische Themen in Köln einstehe. Für die beiden Wahlen in diesem Jahr (Bundestagswahl und Kommunalwahl in Köln) rief er Politikerinnen und Politiker dazu auf, sich in all den Krisen zu Menschlichkeit, Nächstenliebe, Solidarität und Respekt zu bekennen.

Oberbürgermeisterin Reker sprach in ihrer Rede über die finanziellen Herausforderungen der Stadt Köln mit Blick auf den zu verabschiedenden Doppelhaushalt 2025/2026.

Der Vorsitzende des Katholikenausschusses, Gregor Stiels, ging auf die pastoralen Herausforderungen im Stadtdekanat Köln im Zuge der Umstrukturierungen ein und brachte aus seiner Sicht seine Bedenken zum vorgelegten Kölner Haushaltsentwurf vor - gerade auch wenn es darum gehe, dass Köln weiterhin eine soziale Stadt bleibt. 

  

Karnevalistengottesdienst 2025 im Kölner Dom

9. Januar 2025; ksd

Köln. Der ökumenische Karnevalsgottesdienst im Kölner Dom ist jedes Jahr ein Highlight. Er fand am Mittwoch, den 08. Januar statt.

Kurz nach dem Jahreswechsel versammeln sich dort die Jecken, und Dreigestirne wie auch Prinzenpaare aus der gesamten Region reisen an. Trotz des kalten Winterwetters war der Dom bis auf den letzten Sitzplatz voll.

Der Gottesdienst stand unter dem Motto der Session 2025 "FasteLOVEnd - Wenn Dräum widder blöhe".

Links:

#5vor12Laut für Demokratie“ - Mit Pauken und Trompeten gegen die AfD!

8. Januar 2025; ksd

Banner für Demo
Banner für Demo
 

#5vor12LautfürDemokratie - Mit Pauken und Trompeten gegen die AfD!

 

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar steht viel auf dem Spiel.
Es besteht die Gefahr, dass die rechtsextreme AfD – wie zuletzt bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg – noch größeren Einfluss auf die Politik unseres Landes gewinnt. Es darf ihr nicht gelingen, mit ihrer völkisch-nationalen, rassistischen und antisemitischen Hetze und ihrer ebenso unsozialen wie wirtschafts- und klimafeindlichen Programmatik unseren demokratischen 
Rechts- und Sozialstaat in seinen Grundfesten zu erschüttern.
Dank einer aktiven Zivilgesellschaft und eines Bündnisses der demokratischen Parteien ist ihr Einfluss in Köln bisher begrenzt. Damit das auch im nächsten Bundestag so ist, werden wir laut für Demokratie. Wir rufen auf zu einer Demonstration. Diese findet statt am Samstag, 25. Januar 2025 um 11.55 Uhr am Heumarkt. Lasst uns wieder ein lautstarkes Kölner Signal für Demokratie setzen.


#5vor12LautfürDemokratie: mit Pauken und Trompeten, Trommeln, Blasinstrumenten, Trillerpfeifen, Kochtöpfen mit Löffeln. 
Rasseln, Klangstäben, Agogos, Glockenspielen und Tubas. Willkommen sind auch Musikgruppen und Musikwagen. Wir wollen so laut sein, dass ganz Köln es hört: LAUT SEIN FÜR DEMOKRATIE
Für ein demokratisches, soziales, klimagerechtes, 
vielfältiges, weltoffenes und friedliches Deutschland.
Deshalb: Wählen gehen und demokratische Parteien wählen!

  

Neujahrsgottesdienst der ACK: „Gewagt! – was hindert‘s, dass ich mich taufen lasse?“

19. Dezember 2024; ksd

 

Köln. Am Sonntag, 19. Januar, findet der traditionelle Neujahrsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Köln mit anschließendem Empfang statt. In diesem Jahr ist die Alt-Katholische Kirche Köln der Ort der Begegnung zum Jahresanfang (Jülicher Straße 28, 50674 Köln). Er steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Gewagt! – was hindert‘s, dass ich mich taufen lasse?“. Beginn ist um 18 Uhr.

Predigerin ist Oberkirchenrätin i.R. Barbara Rudolph von der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Von 2013 bis 2022 war sie hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung und Leiterin des Bereichs Theologie und Ökumene im Landeskirchenamt derEKiR. Vor ihrer Wahl zur Oberkirchenrätin war sie Geschäftsführerin der Ökumenischen Centrale der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.

 

Das Plakat zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.

 

Friedensandacht im Kölner Dom und monatliches Friedensgebet in St. Nikolaus

18. Dezember 2024; ksd

 

Köln. An jedem ersten Dienstag im Monat lädt eine Gruppe katholischer, evangelischer und freikirchlicher Christen um 19 Uhr zum Friedensgebet in St. Nikolaus, Köln-Sülz, ein (Berrenrather Straße/Nikolausplatz 1A). „Angesichts des massiv gestörten Weltfriedens wollen wir mit allen, denen das auch ein Anliegen ist, unseren Ängsten und Hoffnungen Ausdruck geben und ein deutliches Zeichen für den Frieden setzen, genau hinschauend, betend, singend, schweigend“, heißt es im Flyer der Initiative.

 

www.kirche-sk.de

 

Die Termine im ersten Halbjahr 2025:

7. Januar

4. Februar

1. April

6. Mai

3. Juni

 

Am 4. März entfällt das Friedensgebet.

 

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem folgenden Krieg steht das tägliche Mittagsgebet im Kölner Dom im Zeichen des Gebetes um den Frieden in der Welt. Von Montag bis Samstag sind die Besucherinnen und Besucher der Kathedrale eingeladen, ihrem Alltag eine Unterbrechung zu geben und gemeinsam für den Frieden zu beten.

 

www.koelner-dom.de

 

Gerne können Sie uns unter presse@katholisches.koeln über regelmäßige Friedensgebete in Ihrer Gemeinde oder Pastoralen Einheit informieren.

  

Gottesdienste mit Stadtdechant Robert Kleine zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

10. Dezember 2024; ksd

 

Köln. An den Weihnachtsfeiertagen und zum Jahreswechsel finden folgende Gottesdienste mit Stadtdechant Msgr. Robert Kleine statt:

 
  • Heiliger Abend, Dienstag, 24. Dezember, 16.30 Uhr Christvesper im Kölner Dom, und 18 Uhr Christmette in St. Ursula
  • Erster Weihnachtsfeiertag, Mittwoch, 25. Dezember, 8.30 Uhr Hirtenmesse
  • Zweiter Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26. Dezember, 10 Uhr in St. Ursula
 
  • Silvester, Dienstag, 31. Dezember, 18 Uhr Jahresschlussmesse in St. Ursula
  • Neujahr, Mittwoch, 1. Januar, 18.30 Uhr Heilige Messe zum Ewigen Gebet
  • Donnerstag, 2. Januar, 18 Uhr Vesper, 18.30 Uhr Gottesdienst mit pax christi zum Weltfriedenstag (der jeweils am 1. Januar begangen wird)

  

Haushaltsentwurf der Stadt Köln: Ökumenischer Aufruf für eine gesicherte und angemessene Finanzierung des sozialen Kölns sowie zur Liga-Demo (11.12.)

9. Dezember 2024; ksd

 

Köln. Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, haben aus Anlass des kürzlich vorgelegten Haushaltsentwurfs der Stadt Köln und der für Mittwoch, 11. Dezember, geplanten Demonstration „Köln bleib sozial!“ der „Liga Köln“ gemeinsam einen „Aufruf für eine gesicherte und angemessene Finanzierung des sozialen Kölns“ veröffentlicht. In der „Liga Köln“ sind die Träger der freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen. Der Aufruf im Wortlaut:

 

Der Haushaltsentwurf der Stadt Köln gefährdet den sozialen Frieden und das Ehrenamt – Aufruf für eine gesicherte und angemessene Finanzierung des sozialen Kölns – jetzt und in Zukunft

 

„Der Katholikenausschuss als Dachorganisation der katholischen Laien (Pfarrgemeinden, katholische Verbände), das Katholische Stadtdekanat Köln und der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sehen sich als aktive Stimme derjenigen in unserer Stadtgesellschaft, die keine Lobby haben, und setzen sich für Zusammenhalt und menschliches Miteinander ein. Wir fördern vor diesem Hintergrund auch das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt. In unseren sozialen Einrichtungen setzen sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Wohl unserer Mitmenschen ein.

Die aktuelle Diskussion um den städtischen Doppelhaushalt 2025/26 nehmen wir zum Anlass einer Kommentierung: Die herausfordernde Ausgangslage für die kommunale Verwaltung und Politik in Zeiten der Krise öffentlicher Kassen, einer wirtschaftlichen Rezession und spürbarer finanzieller Nachwirkungen der Corona-Pandemie ist uns bewusst. Wir halten es für verantwortungsvoll, dass die Stadt Köln einen Haushalt erarbeitet, der ihr Handlungsfreiheiten bei den freiwilligen Leistungen lässt und der daher auch deutliche Kürzungen enthalten muss.

Dennoch möchten wir an die verantwortlichen Akteurinnen und Akteure appellieren: Was es braucht, ist ein städtischer Haushalt, der die Problemlagen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen, der Seniorinnen und Senioren, der Menschen in Armut sowie aller Schwachen und Benachteiligten in unserer Stadtgesellschaft ernstnimmt. Für die Begleitung und Beratung dieser Menschen muss eine gute Finanzierung – auch der stark gestiegenen (Lohn-)Kosten – sichergestellt sein. Das heißt auch, dass es nicht nur eine durchdachte Finanzierung sozialer Einrichtungen für die nächsten zwei Jahre benötigt, sondern darüber hinaus auch in der mittelfristigen Planung. Alles andere wäre ein unsozialer Haushalt mit falscher Prioritätensetzung.

Der zuletzt veröffentliche Haushaltsentwurf lässt sicherlich erkennen, dass die Verwaltung versucht, die soziale Infrastruktur in Köln im Kern aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig zeigen sich, mehr oder weniger eindeutig, schwerwiegende Einschnitte in sozialen Unterstützungsleistungen, die uns im Besonderen am Herzen liegen und von denen ein hoher gesellschaftlicher Mehrwert ausgeht. So etwa in der Geflüchtetenarbeit, der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, bei Ferienmaßnahmen für junge Menschen oder in der Jugendverbandsarbeit. Jahrelang aufgebaute Strukturen, in denen sich zahlreiche Ehrenamtliche für sozial Benachteiligte engagieren, stehen mit diesem Haushaltsentwurf vor dem Aus.

Wir möchten vor diesem Hintergrund die Akteurinnen und Akteure in der Kölner Politik und Verwaltung dazu auffordern, ihrer hohen Verantwortung zur Weitergestaltung eines sozialen Kölns gerecht zu werden, und eine Nachbesserung des städtischen Haushalts – insbesondere in der mittelfristigen Perspektive und im Abgleich zu sonstigen Investitionsprojekten der Stadt – ernsthaft zu prüfen.

Zudem rufen wir alle katholischen Pfarrgemeinden, evangelischen Kirchengemeinden und Verbände dazu auf, an der Demonstration ,Köln bleib(t) sozial!‘ am Mittwoch, 11. Dezember um 10.30 Uhr auf dem Ottoplatz teilzunehmen.“

 

Gregor Stiels
Vorsitzender Katholikenausschuss in der Stadt Köln

 

Msgr. Robert Kleine
Stadtdechant

 

Bernhard Seiger
Stadtsuperintendent

 

Ein Interview von DOMRADIO.DE mit Gregor Stiels.

 

„Köln bleib(t) sozial!“ – Mehr als 12.000 Menschen demonstrieren für ein soziales Köln

6. Dezember 2024; ksd

 

UPDATE (11. Dezember 2024): Mehr als 12.000 Menschen waren heute bei der Demonstration der Liga der freien Wohlfahrtspflege für ein soziales Köln auf der Straße. „Danke an alle für diesen tollen Support!“ schreibt der Caritasverband für die Stadt Köln auf seinem Facebook-Kanal. Der Beitrag im Wortlaut:


„Was wir festhalten können: Wir waren gemeinsam sehr, sehr laut für ein soziales Köln. Gut so! Denn unsere Forderung und unsere Botschaft ist klar: Köln muss sozial bleiben! Und dazu gehört zwingend eine ausreichende Finanzierung der sozialen Arbeit!

Unser Vorstandssprecher Markus Peters sagt dazu: ,Jeden Tag kümmern sich viele Menschen in den Wohlfahrtsverbänden um die Menschen in Köln, denen es nicht gut geht. Sie helfen ihnen, am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Diese Arbeit ist von zentraler Bedeutung für ein soziales Köln und darf in der Haushaltsplanung nicht einfach wegfallen oder gekürzt werden.‘
Stimmt – und mit der Meinung sind wir zum Glück nicht alleine, im Gegenteil, die Unterstützung ist groß: Noch mehr Menschen als im letzten Jahr und auch aus Bereichen weit über die soziale Trägerlandschaft hinaus teilen unsere Anliegen.    
Das ist ein klares Signal an die Kölner Verwaltung und Politik: Es braucht in Köln – wie auf NRW-Ebene – dringend eine Anpassung des Haushaltsentwurfs und eine nachhaltige Finanzierung der sozialen Angebote, damit Köln sozial bleibt!“

 

Zu Beginn der Woche hatten sich Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, gemeinsam mit einem kritischen Kommentar und klaren Forderungen an die Stadtverwaltung positioniert und ebenfalls zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen.

 

Ein Interview von DOMRADIO.DE dazu mit Gregor Stiels.

 

Der Kölner Jugendring, zu dem auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend gehört, hatte Anfang Dezember den von der Stadt Köln verliehenen Ehrenamtspreis zurückgegeben. Die Pressemitteilung lesen Sie hier, einen Beitrag des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region lesen Sie hier.

 

www.liga-koeln

 

Aufruf zur Demo (Dokumentation)

 

Die Liga (die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Köln) ruft alle Kölnerinnen und Kölner auf, ihre Stimme gemeinsam zu erheben und ein deutliches Zeichen für ein soziales und solidarisches Köln zu setzen! 

 

Köln bleib sozial! 

 

Der Sozialstaat, hier die soziale Stadt Köln, ist ein Garant für Demokratie und sozialen Frieden, gerade in Zeiten multipler Krisen! Allen Menschen, ob jung oder alt, weiterhin Teilhabe zu ermöglichen, muss Ziel einer verantwortlichen und nachhaltigen sozialen Stadtentwicklungspolitik sein! Wir Kölnerinnen und Kölner sind zurecht stolz auf unsere gelebte Kultur des Miteinanders, des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements, der sozialen und solidarischen Stadt. Diese gilt es zu erhalten und weiterhin zu stärken. 

 

Köln muss sich nun nach der Vorlage des Haushaltsplanentwurfs 2025/2026 entscheiden: 

 
  1. Wollen wir zulassen, dass viele präventive Angebote für Kinder, Jugendliche und deren Familien wie kulturelle Bildung, Hausaufgabenhilfen, Ferienangebote entfallen?
  2. Wollen wir zulassen, dass integrative Träger in der Behindertenhilfe, in der Beschäftigungsförderung, in der Schuldenberatung, bei Gewaltprävention, in der Integrationsarbeit u.v.m. in Not geratene Kölnerinnen und Kölner nicht mehr ausreichend unterstützen können?
  3. Wollen wir zulassen, dass Träger von sozialer Arbeit ihre Angebote aufgeben müssen, weil die städtische Förderung nicht die gestiegenen Kosten, insbesondere Personalkosten, mit fairen Löhnen refinanziert?
  4. Wollen wir zulassen, dass die 6 Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Liga Köln) ihre Tätigkeit als Stimme für die, die keine Stimme haben, und Treiberin eines starken und innovativen sozialen Kölns einstellen muss?
  5. Wollen wir zulassen, dass Köln ungerechte Sparentscheidungen trifft, die nachhaltig negative soziale Wirkungen für alle in unserer Stadtgesellschaft bedeuten? 
     

Wir sagen entschieden „Nein!“ dazu. 

 

Deshalb rufen wir alle Kölnerinnen und Kölner auf, ihre Stimme gemeinsam mit uns zu erheben und ein deutliches Zeichen für ein soziales und solidarisches Köln zu setzen! Alle Generationen sind gefragt, nun den Stadtrat aktiv dabei zu unterstützen, die richtigen Prioritäten für 2025/2026 und auch für die fortfolgenden Jahre zu setzen! Es geht um den Erhalt des sozialen Friedens in unserer Stadt, es geht darum, Menschen dabei zu unterstützen, ihren Weg selbstbestimmt zu gestalten, es geht darum, allen Kindern und Jugendlichen alle Chancen zu geben, damit sie auf eine gute Zukunft blicken können! 

 

Machen Sie mit, zeigen Sie Gesicht und unterstützen unseren großen Demonstrationszug am Mittwoch, den 11.12.2024 um 10.30 Uhr ab Deutzer Bahnhof/Ottoplatz bis zum Aachener Weiher!

Mobilisieren Sie bitte in Ihrem beruflichen und privaten Umfeld, damit wir breite Unterstützung für unsere Anliegen erfahren. 

 

Wir freuen uns, wenn vorab, während und nach der Demo alle Medien (Hashtag: #koelnbleibsozial) genutzt werden, um über unsere Anliegen zu berichten und für die Teilnahme an der Demo zu werben. Nur gemeinsam sind wir stark! 

 

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Liga der Wohlfahrtsverbände in Köln 

 

Ulli Volland-Dörmann 

Geschäftsführerin AWO Köln 

und aktuelle Sprecherin der Liga

 

Markus Peters

Vorstand Caritas Köln 

 

Martina Schönhals 

Geschäftsführerin Diakonie Köln

 

Claudia Reischauer und

Ulrich Bergmann 

Geschäftsführung Paritätischer

 

Marc Ruda

Geschäftsführer DRK Köln

 

David Klapheck 

Geschäftsführer Synagogen-Gemeinde

 

  

„Soziale Partnerschaft ernst nehmen“: Stellungnahme von Stadtdechant Kleine zum geplanten Stellenbau der Kölner Ford-Werke

27. November 2024; ksd

 

Köln. An diesem Mittwoch (27. November) kommen bei den Kölner Ford-Werken Tausende Mitarbeiter zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung zusammen, um mit der Geschäftsführung über die angekündigten Stellenstreichungen zu sprechen. Der Autobauer hatte Mitarbeitende und Öffentlichkeit kürzlich darüber informiert, bis Ende 2027 in Europa 4000 Stellen abzubauen, 2900 alleine am Standort Köln. Dabei gab es bislang eine Arbeitsplatzgarantie bis 2032. Zu den Plänen äußert sich Stadtdechant Msgr. Robert Kleine kritisch in einer Stellungnahme. Im Wortlaut:

„Die Ankündigung vom Abbau von 2900 Stellen im Kölner Ford-Werk trifft mit ganzer Härte die Mitarbeitenden des Autoherstellers; aber auch für die gesamte Stadt ist dies eine Hiobsbotschaft.

Neben äußeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben offenkundig vor allem Fehlentscheidungen des Ford-Managements den Autobauer in diese tiefe Krise geführt.

Die Beschäftigten sehen sich nun in ihrer Existenz bedroht, obwohl sie gute Arbeit geleistet haben. Sie haben darauf vertraut, dass ihnen gute Leistung eine möglichst sichere Zukunft bietet. Nun erhalten sie wohl nicht einmal die Chance, sich mit Ideen und Konzepten einzubringen, um solche tiefen Einschnitte zu verhindern.

Dabei ist besonders beschämend, dass das Management die Mitarbeitenden über eine abendliche Rundmail informierte.
Als Kirche teilen wir die Sorge und Verunsicherung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angesichts des angekündigten massiven Stellenabbaus, der nicht nur das Werk in Köln betrifft. Es zeugt von mangelnder sozialer Sensibilität, wenn ein Weltkonzern wie Ford seine Unternehmens- und Geschäftspolitik einseitig auf dem Rücken seiner Beschäftigten austrägt.

Es ist zu befürchten, dass durch den Arbeitsplatzabbau das angespannte gesamtgesellschaftliche Klima in unserem Land noch zusätzlich belastet wird. Es braucht stattdessen dringend ermutigende Signale seitens der Wirtschaft und der Politik sowie zukunfts- und tragfähige Konzepte, um die Krise zu überwinden.

Die christliche Soziallehre betont, dass Arbeit und Einkommen Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und ein menschenwürdiges Leben sind. Das gilt nicht nur, aber vor allem für ältere Beschäftigte sowie für Auszubildende, die bislang im Unternehmen eine hochwertige Ausbildung erfahren haben und eine Zukunftsperspektive benötigen.

Uns als Kirche ist es wichtig, an der Seite der Beschäftigten zu sein, wenn mit Ford einer der größten Arbeitgeber der Stadt solch massive Einschnitte plant. Dies ist umso wichtiger in einer Zeit, die von vielen Krisen geprägt ist, und in der die Kommune erst kürzlich einen Haushaltsentwurf vorgelegt hat, der massive Einschnitte im sozialen Bereich bedeuten wird, wenn er so umgesetzt wird. Die soziale Partnerschaft ist eine verbindliche Leitlinie unseres Staates. Gerade in ernsten Zeiten muss diese soziale Partnerschaft ernst genommen werden.“

 

Vortragsreihe StadtPunkte im DOMFORUM: „Erzählend oder diskriminierend? Darstellungen von Juden in Kölner Kirchen“

26. November 2024; ksd

 

Köln. In der Veranstaltungsreihe StadtPunkte geht es in den kommenden Wochen und Monaten um die Darstellungen von Juden in Kölner Kirchen vor und nach der Vertreibung der jüdischen Gemeinde im Jahr 1424. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Darstellungen diskriminierend oder erzählend sind und wie wir heute mit antijüdischen Darstellungen in den Kirchen umgehen. Die nächsten Termine:

 

Montag, 2. Dezember

„Wir tun auf ewige Zeiten kund“ – Das Judenprivileg im Kölner Dom und das Verhältnis von Juden und Christen

Dr. Joachim Oepen, Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln

 

Montag, 16. Dezember

„…damit man sij vur Jueden bekennen moege“ – Ein bisher wenig beachtetetes Detail des Petersportalprogramms

Harald Schlüter, stellvertretender Leiter des DOMFORUMs

 

Montag, 13. Januar

„Die Darstellunhg der Juden in den Gewölbemalereien der Kirche St. Maria Lyskirchen in Köln: Eine kunsthistorische Betrachtung“

Dr. des. Rodica Herlo-Lukowski, Kunsthistorikerin und Judaistin

 

Montag, 27. Januar

„Der Kölner Dom und die Juden“ – Zur christlichen Sicht auf das Judentum im Kölner Dom

Dr. des. Matthias Deml, Kölner Dombauhütte, Kunsthistoriker

 

Montag, 10. Februar

„Verdrängen? Verbannen? Verstehen?“ – Was tun mit antijüdischen Bildern im Kirchenraum?

Professor em. Dr. Bernhard Hoeps, Ehem. Leiter der Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik, Universität Münster

 

Beginn ist jeweils um 17.30 Uhr.

 

Veranstalter sind das DOMFORUM, der Förderverein Romanische Kirchen Köln, das Katholische Bildungswerk Köln und MiQua, LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln

 

www.domforum.de

  

Evangelische und Katholische Telefonseelsorge Köln: Anonyme Hilfe und Unterstützung in Krisenzeiten

26. November 2024; ksd

 

Köln. „Ich habe niemanden, der mir wirklich zuhört!“ Wer dieses Gefühl hat, kann bereits seit 1953 zum Telefon und mittlerweile auch zu Smartphone oder Laptop greifen und Kontakt mit der Telefonseelsorge aufnehmen. Damals nahm in London die Erfolgsgeschichte einer ebenso einfachen wie segensreichen Idee ihren Anfang. In Köln riefen im vergangenen Jahr 26.450 Menschen bei der Evangelischen und Katholischen Telefonseelsorge an, circa zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht etwa 73 Anrufen pro Tag. Bis zum 30. Oktober dieses Jahres waren es bereits 19.900 telefonische Kontakte. Offensichtlich besteht ein großer Bedarf an einem „offenen Ohr“.

„Wir nehmen wahr, dass es gerade nicht das eine Thema gibt“, stellte Dr. Dorit Felsch, Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge, fest. Sie nehme eine „Grunderschöpfung“ wahr: „Die Hoffnung ist aufgebraucht und die Menschen haben einfach keine Puffer mehr!“ Am häufigsten waren es Beziehungsprobleme, Konflikte in Partnerschaft, Familie oder Alltagsbeziehungen, die Menschen die Nummer der Telefonseelsorge wählen ließen, gefolgt von Ängsten, Stress und Erschöpfung, depressiven Stimmungen sowie Einsamkeit und Isolation. Erst an sechster Stelle der „Themen-Rangliste“ stand das körperliche Befinden der Anrufende, also konkrete Beschwerden, Erkrankungen oder Behinderungen. „ Scherzanrufe“ – früher ein recht häufiges Phänomen – gebe es kaum noch, bestätigten beide Leiterinnen.

 

„Rettungsanker“ in akuten Krisen und „Lebensbegleiterin“


In etwa neun Prozent der Telefonate – also verhältnismäßig selten – spielt das Thema Suizid eine Rolle, während der Gedanke, seinem Leben selbst ein Ende setzen zu wollen, in der Mailseelsorge (26 Prozent) und im Chat (28 Prozent) weit häufiger zur Sprache kommt. Die Telefonseelsorge sieht sich allerdings nicht nur als kommunikativer „Rettungsanker“ in akuten Krisen, sondern auch als „Lebensbegleiterin“. In diesem Zusammenhang betonte Dorit Felsch die „ Überbrückungsfunktion“ der Telefonseelsorge, die aus ihrer 24-stündigen Erreichbarkeit resultiere.

Aktuell sind bei der Evangelischen Telefonseelsorge 90 und bei der Katholischen Telefonseelsorge 70 ehrenamtlich Mitarbeitende aktiv. Die Altersspanne liegt zwischen 29 und über 70 Jahren. Wer sich bei der Telefonseelsorge engagiert, verpflichtet sich zu einem ehrenamtlichen Einsatz von 15 Stunden im Monat (einschließlich einer regelmäßigen obligatorischen Supervision und Fortbildung). Nur etwa ein Drittel der Bewerbende sei geeignet, erklärte Annelie Bracke, Leiterin der Katholischen Telefonseelsorge. Dorit Felsch betonte, wie wichtig eine ausgeprägte Teamfähigkeit als Voraussetzung für dieses Ehrenamt sei.

Jedes Jahr werden bei der Katholischen Telefonseelsorge etwa zehn bis zwölf Teilnehmende ausgebildet. Für die evangelische Schwesterorganisation gelten ähnliche Zahlen, allerdings hören pro Jahr auch circa acht bis neun Mitarbeitende auf. Während die Evangelische Telefonseelsorge bereits im Januar 2025 mit einer neuen Ausbildungsrunde startet, müssen sich Interessenten und Interessentinnen bei der Katholischen Telefonseelsorge noch bis zum Sommer gedulden. Die Ausbildungsgruppen werden von jeweils zwei hauptamtlichen Fachkräften,  zum Beispiel von einer Psychologin, geleitet.

 

Absolute Niedrigschwelligkeit


Anders als andere Hilfs- und Beratungsangebote hat die Telefonseelsorge „kein Veränderungsanliegen“. Ihr größter Vorteil, da waren sich Dorit Felsch und Annelie Bracke einig, sei die „absolute Niedrigschwelligkeit“. Der Kontakt ist anonym möglich und die Nummer der Telefonseelsorge erscheint, dank einer Vereinbarung mit der Telekom, auch nicht auf dem Einzelverbindungsnachweis.

Auch wenn sich die Kommunikationsformen wandeln, das Bedürfnis, in Not und Verzweiflung nicht alleine zu sein und menschliche Nähe zu spüren, bleibt. Was diese „Zuwendung auf Distanz“ für Betroffene bedeuten kann, wird am Dank eines/einer Hilfesuchenden an alle Mitarbeitenden der Telefonseelsorge deutlich: „Über Jahre habe ich mich in mehr oder weniger großen Schwierigkeiten immer wieder an Sie gewendet. Die große Hilfe bestand darin, dass der Mensch am Ende der Leitung so anonym unparteiisch und wie ein klarer Spiegel zuhörte – die innere Stimme und die Sehnsüchte reflektierte. Die Telefonseelsorge war mir eine große Hilfe und ich möchte mich ganz ,unanonym‘ bedanken bei allen Zuhörern, Ratgebern und Beratern.“

 

Fundierte 10-monatige Ausbildung


Wer sich vorstellen kann, Menschen in Krisensituationen durch einfühlsames Zuhören und hilfreiche Worte beizustehen und neugierig darauf ist, in einer fundierten zehnmonatigen Ausbildung zunächst sich selbst besser kennenzulernen und dann Schritt für Schritt in die Kunst der Gesprächsführung eingeführt und mit den zentralen Problemfeldern der Anrufenden vertraut gemacht zu werden, kann mit Pfarrerin Dr. Dorit Felsch (telefonseelsorge.kirche-koeln@ekir.de oder Telefon 0221 317159) oder Diplom-Psychologin Annelie Bracke (mail@telefonseelsorge-koeln.de, Telefon 0221 2570184) Kontakt aufnehmen.

 

Priska Mielke

 

www.telefonseelsorge-koeln.de

  

Ökumenische Gedenkgottesdienste für trauernde Eltern und Geschwister

22. November 2024; ksd

 

Köln. Weltweit wird am 8. Dezember verstorbener Kinder gedacht. Wie in jedem Jahr werden trauernde Elter, Geschwister und Angehörige auch in diesem Jahr in Köln zu ökumenischen Gottesdiensten eingeladen:

 

Samstag, 7. Dezember

„Noch seid ihr traurig“ ist das Leitwort eines Gottesdienstes, der um 16 Uhr in der Evangelischen Clarenbachkirche gefeiert wird (Aachener Straße 458, Köln-Braunsfeld)

 

Im Namensgedächtnis werden die Namen der verstorbenen Kinder sowie auf Wunsch das Alter und die Todesursache genannt. Wer dies möchte, kann sich bis zum 3. Dezember an Prädikantin Natascha Küffner wenden, Telefon: 0173 2119494, E-Mail: natascha.kueffner@ekir.de

 

www.clemens-mauritius.de

 

Sonntag, 8. Dezember

„Würde unantastbar“ ist der diesjährige Gottesdienst der Initiative „Sternenkinder am Worringer Bruch“ überschrieben. Die Lichterfeier findet um 19 Uhr in der Kirche Hl. Johannes XXIII. in Köln-Chorweiler statt (Pariser Platz)

 

Rund um den 8. Dezember sind die Menschen weltweit eingeladen, eine brennende Kerze beziehungsweise ein Licht ins Fenster zu stellen, um an verstorbene Kinder und ihre hinterbliebenen Angehörigen zu erinnern.

 

www.pankratius.info

 

Ökumenischer Gottesdienst in St. Gereon mit den orientalischen Gemeinden

22. November 2024; ksd

 

Köln. Solidarität und Ökumene mit den orientalischen Kirchen stehen am Vorabend des Christkönigssonntages, 23. November. um 18 Uhr in der Basilka St. Gereon im Mittelpunkt, wenn traditionell ein gemeinsamer Gottesdienst mit den orientalischen Gemeinden gefeiert wird.

 

Vertreten sind:

Die Eritreische Tewahdo Kirche Kudus Gebriel

Die Syrisch-Orthodoxe Gemeinde Mor Petrus & Mor Paulus

Die Armenische Gemeinde

Die Griechisch-Orthodoxe Kirchengemeinde von Antiochien (Rum-Orthodox) St. Dimitrios

Die Koptisch-Orthodoxe Gemeinde

 

Musikalische Begleitung:

Syrisch-katholischer Chor

Chor der armenischen Gemeinde

Chor der koptisch-orthodoxen Gemeinde

 

www.stgereon.de

 

CaritasStiftung: Elisabeth-Preis verliehen und 25-jähriges Jubiläum gefeiert

22. November 2024; ksd

 

Köln (dicv). Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln hat wieder beeindruckendes Engagement ausgezeichnet. In festlicher Atmosphäre verlieh sie am in dieser Woche zum 28. Mal den Elisabeth-Preis. Zudem feierte die Stiftung ihr 25. Jubiläum.

Der Verein „Zukunftsmusik“ freute sich über den ersten Preis und damit über ein Preisgeld von 2500 Euro. Der erste Preis in der Sonderkategorie „jung + engagiert“ und damit ebenfalls 2500 Euro gingen an das Projekt „Johannesstift trifft alt und jung“.

ür den Elisabeth-Preis ebenfalls nominiert waren das Projekt „Lecker, lecker im Veedel“ des Vereins „Wir im Nordquartier" in Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde „St. Clemens und Mauritius“ Köln-Mülheim, -Buchheim und -Buchforst sowie „Schön, dass du da bist“ der Pastoralen Einheit Euskirchen.

Für „jung + engagiert“ gingen der Bund der „St. Sebastianus Schützenjugend, Diözesanverband Köln“ mit ihrer Initiative für Demokratie und Vielfalt sowie die Katholische Jugendagentur Bonn mit „ Treffen im Lukas“ ins Rennen um den ersten Platz. Alle Zweitplatzierten erhielten ein Preisgeld von jeweils 1000 Euro.

Den diesjährigen Publikumspreis, ebenfalls mit 1000 Euro dotiert, erhielt das Projekt „ Kinder-OASE“. Insgesamt mehr als 50 Projekte hatten sich in diesem Jahr um den Elisabeth-Preis beworben.

 

Weitere Informationen und einen Überblick über die einzelnen Projekte finden Sie hier.

 

www.caritasstiftung.de

„Orange Days 2024“: Interreligiöses Abendgebet – Nein zu Gewalt an Frauen (25. November)

20. November 2024; ksd

 

Köln. Im Rahmen der diesjährigen „Orange Days“ gegen Gewalt an Frauen laden Christinnen, Musliminnen und Bahá' am Montag, 25. November, zu einem interreligiösen Abendgebet ein. Es steht unter dem Thema „Gefährliche Nähe“ und findet in der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde in Alt-St. Heribert statt (Urbanstraße 1, Köln-Deutz). Beginn ist um 18 Uhr.

 

Das Plakat können Sie hier herunterladen.

 

orangedays-koeln.de

„Ihr gehört zu uns!“ – Ökumenischer Schweigegang gegen Antisemitismus, Hass und Hetze – Gedenken an die Pogrome 1938

8. November 2024; ksd

 

Köln. „Können wir noch hierbleiben? Wie sieht das aus mit den Kindern in der nächsten Generation?“ – Jüdische Menschen in Deutschland stellen sich wieder diese Fragen, nicht ganz acht Jahrzehnte nach dem Holocaust. Das berichtet Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine aus seinen Begegnungen und Gesprächen mit jüdischen Kölnerinnen und Kölnern. Gemeinsam mit Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Gregor Stiels, dem Vorsitzenden des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, hat Kleine kurz vor dem 9. November, dem Gedenken an die Novemberpogrome 1938, zum Schweigegang durch die abendlichen Straßen der Stadt eingeladen.

Zum zweiten Mal nach 2023 fand der Ökumenische Schweigegang statt, der ein Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Mitbürger*innen und gegen Antisemitismus setzen will. Zahlreiche Verbände und Organisationen aus beiden Kirchen sowie das Bündnis „Köln stellt sich quer“ , die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln, die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und darüber hinaus Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft unterstützten die Initiative. Auch der Islamverband Ditib und die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde schlossen sich dem Aufruf an und nahmen mit mehreren Vertretern am Schweigegang teil. Zu den Teilnehmern gehörten auch Weihbischof Rolf Steinhäuser für das Erzbistum Köln, Kirchenrat Dr. Volker Haarmann, Leiter des Dezernats „Theologie und Gemeinde“ der Evangelischen Kirche im Rheinland, und der Künstler Ilja Richter, der selbst Jude ist und sich nach einer Lesung in der Melanchthon-Akademie Köln ganz entschieden und bewusst in die Reihen der rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einreihte.

 

„Wir stellen uns vor euch und wir stehen hinter euch“

 

In diesem Jahr führte der Schweigegang von der Baustelle des Jüdischen Museums Köln, MiQua, zur Synagoge in der Roonstraße. Wie schon zuvor Stadtsuperintendent Seiger dankte auch Stadtdechant Kleine den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit ihrer Präsenz zeigten, „dass Sie die Zeichen der Zeit erkennen und zusammen Stellung beziehen gegen Antisemitismus“. Im Hinblick auf die Terroranschläge der Hamas im vergangenen Jahr und den seitdem andauernden Krieg zwischen Israel und Palästina sagte Kleine: „Es bedrückt mich immer wieder, wenn ich sehe, dass es gerade nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 neben Solidarität auch viel an Hass, an Hetze, an Antisemitismus gibt in unserem Land und auch in unserer Domstadt.“ Für jüdische Männer, die eine Kippa tragen – das traditionelle Scheitelkäppchen –, oder Menschen, die durch ein Schmuckstück als Jude oder Jüdin erkennbar seien, sei es auch schon vor dem Hamas-Terror „nicht immer leicht“ gewesen. Nun aber haben viele jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht nur Sorgen um die Zukunft, sondern auch konkret Angst um Leib und Leben.

Es sei „gut und richtig, dass wir aufstehen – als Kirchen, als Religionsgemeinschaften, als Parteien, als Organisationen, als Zivilgesellschaft in unserer Stadt – und sagen: Nie wieder ist jetzt!“, betonte der Stadtdechant in seiner kurzen Ansprache. Das Signal, das man setzen wollte, ist eindeutig und klar: „Wir möchten, dass ihr hierbleibt! Ihr gehört zu uns! Ihr seid Kölnerinnen und Kölner, ihr seid unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Und wir stellen uns vor euch und hinter euch, stärken euch den Rücken. Wir wollen, dass ihr euren Glauben in unserer Stadt frei und ohne jede Angst leben könnt“, sagte Kleine unter dem Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer.

 

Gedenken und Erinnern an die Opfer auf allen Seiten

 

Nicht nur der Start am künftigen Jüdischen Museum sei ein Zeichen, so der Stadtdechant, sondern auch, dass der Ökumenische Schweigegang als Erstes an der Ruine von Alt-St. Alban vorbeiziehe. Dort befindet sich als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt die Skulpturengruppe „Trauernde Eltern“ von Käthe Kollwitz. „Das ist seit dem Zweiten Weltkrieg der Ort, an dem wir in Köln der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedenken“, erinnerte Kleine. „Wir denken heute an die Opfer von Judenhass, an die Opfer von Gewalt und Terror, aber auch an die Opfer der Kriege, in der Ukraine und im Nahen Osten, die Opfer auf allen Seiten. Aber wir denken vor allem an das, was damals geschah, hier, auch in Köln. Und die Kerzen, die wir gleich anzünden, stehen dafür, dass wir die Opfer von vor 86 Jahren und die von heute nicht vergessen.“

Ganz bewusst in Stille wolle man durch die Straßen der Stadt ziehen, sagte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine: „Ein stilles Zeichen der Solidarität an diesem Abend. Es macht Mut, dass wir gemeinsam hier sind, gemeinsam gedenken. Still zu sein und zu spüren, was ist, und die Stille und auch den Schmerz und die Trauer und das Mitgefühl aushalten. Das ist mehr als laute Worte und selbstsichere Reden.“

 

„Mit klarem Verstand und wachem Herzen“

 

Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger lenkte zu Beginn den Blick auf die politische Weltlage, nicht nur mit dem Krieg und den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten, sondern auch mit Blick auf den Ausgang der US-Wahlen und das Aus der Ampel-Regierung in Deutschland: „Wir sind hier an bewegten und aufregenden politischen Tagen, international und in unserem Land. Umso wichtiger ist es, mit klarem Verstand und mit wachem Herzen einen guten Kompass für das Leben zu haben – gerade in dieser Woche, in der wir des 9. Novembers gedenken“, so Seiger. „Vor 86 Jahren haben hier in Köln die Synagogen gebrannt. Jüdisches Leben wurde beschämt und verächtlich gemacht. Und das war erst der Anfang größtmöglicher Menschenverachtung und Vernichtung.“

An der Baustelle des Jüdischen Museums, das im früheren jüdischen Viertel liegt, „können wir gut spüren, dass wir in unserer Stadt den Schatz und den Reichtum jüdischen Lebens achten und bewahren und schützen wollen“, so der Stadtsuperintendent weiter. „Wir stellen uns vor, wie es unseren jüdischen Nachbarn zurzeit in Deutschland und in Köln geht – und wir wissen es ja aus vielen Gesprächen: Sie nehmen die unsichere gesellschaftliche Entwicklung aufmerksam wahr und beobachten und spüren, was weltweit mit falschen Narrativen über das Judentum gedacht und gesprochen wird.“

 

Fast ein Viertel der Bevölkerung mit antisemitischen Ansichten

 

24 Prozent, fast ein Viertel der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen, haben laut der jüngsten Antisemitismusstudie des Landes vom September „in unterschiedlicher Weise antisemitische Einstellungen“, betonte Seiger. Diese Zahl, die beunruhige und müsse beunruhigen. „Und deswegen sind wir hier. Es ist wichtig, dass wir das Unsere dafür tun, dass jüdische Menschen in unserem Land und in unserer Stadt Sicherheit erleben.“

Sicherheit brauchten jüdische Menschen in Deutschland, aber auch in Israel, so Seiger. „Wir können dazu beitragen, dass wir uns mit unserer Zivilcourage an dieser Stelle sichtbar und erkennbar machen. Deshalb ist es heute wichtig, hier zu sein und deutlich und ökumenisch und mit breiter Unterstützung anderer Gruppen zu sagen: Unsere Kirchen stehen fest an der Seite unserer jüdischen Geschwister und Nachbarn. Wir teilen ihre Sorge und zeigen unsere Verbundenheit mit ihnen.“

Seit 1700 Jahren sei jüdisches Leben in Köln zu Hause, erinnerte Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger. „Und mit dem Museum zeigen wir, dass wir das jüdische Leben in unserer Stadt beschützen und stärken und sichtbar machen wollen“. Dies galt natürlich für den Schweigegang insgesamt.

 

Bewegender Abschluss an der Synagoge

 

Nach diesem Auftakt zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die abendlichen Straßen der Stadt bis zur Synagoge in der Roonstraße. Dort stellten sie ihre Kerzen zu den vielen anderen Kerzen auf der Mauer der Synagoge. Auch einige Blumen wurden niedergelegt. An der Fassade erinnerte ein großes schwarzes, englischsprachig bedrucktes Transparent daran, dass noch immer Männer, Frauen, Babys und alte Menschen von der Hamas als Geiseln gehalten werden. Die Botschaft darunter ist weiterhin unmissverständlich: „Bring them home. Now – Bringt sie nach Hause. Jetzt“.

Auch in diesem Jahr endete der Ökumenische Schweigegang mit einer berührenden und bewegenden Gebetsrezitation von Kantor Mordechai Tauber, bevor Stadtsuperintendent Seiger auf Taubers Bitte hin den Abend mit einer Segensbitte beschloss.

 

Hildegard Mathies

 

www.oekumenischer-schweigegang.de

 

Im Vorfeld hat Stadtdechant Msgr. Robert Kleine DOMRADIO.DE ein Interview zum Ökumenischen Schweigegang gegeben.

 

Ein Video von der Ansprache des Stadtdechanten zu Beginn des Ökumenischen Schweigegangs sehen Sie auf dem Facebook-Kanal der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln.

  

20 Jahre Gubbio: Obdachlosenseelsorge im Stadtdekanat Köln

7. November 2024; ksd

 

Köln. Seit zwei Jahrzehnten kümmert sich das Gubbio – Zentrum der Katholischen Obdachlosenseelsorge im Stadtdekanat Köln – um Menschen auf den Straßen der Domstadt und bietet eine Anlaufstelle für aktuelle und ehemalige Wohnungslose. Franziskanerinnen und Franziskaner sind für die Menschen da, unterstützt von einem kleinen hauptamtlichen Team. Seit 2019 ist Schwester Christina Klein OSF von den Olper Franziskanerinnen die Leiterin des Gubbio. Sie arbeitet zusammen mit Pastoralreferent Stefan Burtscher und Weihbischof Ansgar Puff, der regelmäßig im Gubbio mitarbeitet.

Vom 12. bis 16. November feiert das Gubbio mit verschiedenen Veranstaltungen sein 20-jähriges Bestehen. Am Dienstag, 12. November, findet ab 15 Uhr ein Wohlfühlnachmittag statt. Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach Bedarf auch ein Friseur-Service und Kleidung angeboten. Ansonsten stehen Kaffee, Kuchen und Gemeinschaft auf dem Programm.

Am Mittwoch, 13. November, findet ab 16.30 Uhr ein Konzert mit Willi Does statt.

Der Festgottesdienst zum Jubiläum mit Weihbischof Puff wird am Samstag, 16. November, um 16 Uhr gefeiert.

 

www.gubbio.de

 

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Caritas Köln

7. November 2024; ksd

 

Köln (cv/pek). Der Caritasverband für die Stadt Köln (CVK) hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie „Pflege und Soziale Dienste“ gewonnen. Die Auszeichnung wird seit 2008 jährlich von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben und prämiert vorbildliche Nachhaltigkeitsleistungen in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Die Jury honoriert mit ihrer Entscheidung besonders wirksame, erfolgreiche und beispielhafte Entwicklungen zur nachhaltigen Transformation. Die Auszeichnung wird am 28. November im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf vergeben. 

 

Größter Nachhaltigkeitspreis Europas


224 Fachjurorinnen und -juroren aus Forschung, Verbänden, Beratung und Zivilgesellschaft haben über Vorbilder des nachhaltigen Wandels in allen Branchen der deutschen Wirtschaft entschieden. Mit fünf Wettbewerben und über 800 Teilnehmer*innen ist der Deutsche Nachhaltigkeitspreis der größte seiner Art in Europa. 

„Wir freuen uns riesig und sind unglaublich stolz darauf, dass die Jury das Engagement der Caritas Köln und unserer Mitarbeitenden mit dieser besonderen Auszeichnung würdigt“, erklärt CVK-Vorstandssprecher Markus Peters. „Wir übernehmen Verantwortung als Organisation und für die Organisation. Wir schauen nicht nur auf uns, sondern wollen als größter Wohlfahrtsverband in Köln auch fair und nachhaltig mit allen Menschen, Unternehmen und Organisationen zusammenarbeiten“, so Peters.

 

Auszeichnung ist gleichermaßen Bestätigung und Ansporn


„Für eine soziale Organisation wie die Caritas ist nachhaltiges Handeln und Wirtschaften Teil unseres Selbstverständnisses“, ergänzt Finanzvorstand Markus Nikolaus. „Auf unserem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist der Aufbau eines Klimaschutzmanagement ein zentrales Element. Diese Auszeichnung ist für uns hierzu gleichermaßen Bestätigung und Ansporn.“ 

Bereits 2023 hat die Caritas Köln die Zertifizierung als gemeinwohlorientiertes Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Die vorliegende Gemeinwohl-Bilanz stellt die gelebten Werte und nachhaltigen Leistungen in einer übersichtlichen Struktur dar. Zudem spiegelt diese Bilanz die Stärken und Entwicklungspotenziale wider. Ein zentrales Anliegen ist es, dazu beizutragen, die im Klimaabkommen von Paris festgelegten Temperaturziele einzuhalten.

 

www.caritas-koeln.de

 

www.nachhaltigkeitspreis.de

 

Ladies Crime Night im DOMFORUM: Große Benefizlesung zugunsten der „Pace e Bene“-Stiftung (14. November)

29. Oktober 2024; ksd

 

K öln (df). Rasant, spannend, genial: Lesen bis zum Sch(l)uss! Von humorvoll bis dramatisch gehen fünf Mörderische Schwestern über Leichen – in ihren Krimis und auf der Bühne! – Unter diesem Motto steht ein Benefizabend zugunsten der „Pace e Bene“-Stiftung zur Begleitung obdachloser Menschen am Ende ihres Lebens in Köln. Am Donnerstag, 14. November, findet dieser besondere Krimi-Abend um 19.30 Uhr im DOMFORUM statt. Es lesen: Myriane Angelowski, Meike Messal, Edith Niedieck, Regina Schleheck und Jutta Wilbertz.

 

Tickets zum Preis von 15 Euro sind hier erhältlich.

 

Die „Pace e Bene“-Stiftung wird getragen vom Stifterehepaar Dr. Philipp Wittmann und Dr. Kirsten Lange-Wittmann, dem Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln (Rechtsträger des Stadtdekanats Köln) und der Initiatorin, Schwester Christina Klein, Leiterin der Katholischen Wohnungslosenseelsorge im Stadtdekanat Köln, Gubbio. Die Einrichtung feiert im November ihr 20-jähriges Bestehen.

 

www.moerderische-schwestern.eu

 

„Gott ist ein Gott des Dialogs“: Feierliche Abschlussmesse der Festtage der Kölner Stadtpatrone in St. Ursula

22. Oktober 2024; ksd

 

Köln. Wenn in Köln etwas zum zweiten Mal stattfindet, ist es bereits Tradition, beim dritten Mal dann Brauchtum. In diesem Sinne freue er sich schon jetzt auf die Festtage der Kölner Stadtpatrone St. Ursula und St. Gereon im kommenden Jahr, so Stadtdechant Msgr. Robert Kleine in der feierlichen Abschlussmesse der diesjährigen Festtage am Gedenktag der heiligen Ursula (21. Oktober). Im vergangenen Jahr hatten die Feiern auf Initative von Stadtdechant Kleine und Innenstadtpfarrer Dr. Dominik Meiering zum ersten Mal stattgefunden.

„Wenn wir die heilige Ursula und ihre Gefährtinnen und den heiligen Gereon und seine Gefährten feiern, ist das keine Folklore. Dann ist das nichts Frommes zur Erbauung der Herzen. Sondern es ist eine blutige Realität, damals vor Jahrhunderten, und eine blutige Realität auch in unserer Zeit, in unzähligen Ländern, in denen unsere Glaubensschwestern und Glaubensbrüder verfolgt werden und nicht wenige auch getötet“, so Kleine in seiner Predigt. Er erinnerte nicht nur an die Märtyrer und Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts, wie Maximilian Kolbe oder Edith Stein. An Märtyrer unserer Zeit erinnert in der Basilika und Stadtkirche St. Ursula eine moderne Gedenkstätte.

 

Erzbischof Jaques Mourad überlebte das Martyrium der IS-Gefangenschaft

 

Der Stadtdechant erzählte die Geschichte des syrisch-katholischen Mönchs und seit 2023 Erzbischof von Homs, Jacques Mourad. Er war 2015 von IS-Terroristen gemeinsam mit einem Mitbruder und weiteren Christen aus dem Kloster Mar Elian verschleppt worden, das sich seit jeher für Verständigung und Dialog einsetzt. Fast fünf Monate lang waren Pater Jacques und sein Mitbruder Geiseln des IS, erlebten Gewalt, Bedrohung und Todesangst – und überlebten. Über diese Zeit hat Jacques Mourad für missio Aachen ein bewegendes Zeugnis verfasst, aus dem Kleine Auszüge vortrug.

Vielleicht sei dieser Text eine Erinnerung daran: „Martyrium ist aktuell und auch wir sind eingeladen, unseren Glauben zu bezeugen. Auch wenn wir wahrscheinlich nicht die Berufung zum Martyrium haben, so sollen wir doch glaubwürdige Zeugen und Zeuginnen sein und – wie er es fordert – vor allem auch für den Dialog. Denn Gott ist ein Gott des Dialogs.“

 

Wo müssen wir als Christinnen und Christen Zeugnis ablegen?

 

„Märtyrerinnen und Märtyrer sind Menschen, die ihren Glauben bezeugt haben bis in die letzte Stunde hinein. Die ihr irdisches Leben gegeben haben im Vertrauen, dass sich in ihrem Tod eine Tür öffnet in das neue Leben, das ewige Leben bei Gott“, so der Stadtdechant. Seit dem heiligen Stephanus bis in unsere Tage hinein haben unzählige Menschen ihr Leben gelassen als Märtyrerin und Märtyrer, „als Blutzeugen für unseren Herrn Jesus Christus“.

Sie bilden eine besondere Gruppe unter den Heiligen, den Heiligen der Nächstenliebe, den heiligen Ordensleuten, erläuterte Kleine. „Sie, die, so sagt es der Glaube der Kirche, schon im Moment ihres Martyriums aufgenommen sind in die Liebe Gottes, die wir den Himmel nennen.“ 

Und weiter: „Und wir stehen da, schauen auf unser Leben. Wo können wir, wo müssen wir Zeugnis ablegen, auch und gerade wenn es unangenehm wird? Wenn wir aufgrund des Glaubens zwar nicht verfolgt, nicht gefoltert und am Ende getötet, aber vielleicht ein bisschen spöttisch angeschaut werden, wenn wir sogar in unserer Zeit, in unserem Land nicht immer überall und jedem sagen, dass wir Glaubende, dass wir Gläubige sind.“

 

Fürbitten in verschiedenen Anliegen

 

Die Fürbitten galten dann nicht nur den verfolgten und bedrängten Christinnen und Christen weltweit, sondern wurden auch gesprochen:

Für alle, die in Verantwortung stehen für Menschen, die in Deutschland Schutz und Sicherheit suchen. Und für alle, die im Streit über politische Entscheidungen die Not der Betroffenen nicht aus dem Blick verlieren.

Für Politikerinnen und Politiker, dass sie auch bei unterschiedlichen Sichtweisen respektvoll und geduldig miteinander umgehen und gemeinsam nach Lösungen in den vielfältigen Krisen unserer Zeit suchen.

Für die Kinder in allen Ländern unserer Welt, die Fürsorge, Schutz und Bildung brauchen. Und für alle Frauen und Männer, die Kindern eine Stimme geben, die Hunger und Gewalt von ihnen fernhalten und ihnen eine Zukunft ohne Angst ermöglichen.

Für die Menschen, deren Leben von Naturkatastrophen bedroht oder zerstört ist. Und für alle, die unter den immer noch zunehmenden Kriegshandlungen in der Ukraine, im Gazastreifen und in Israel sowie im Sudan und vielen anderen Ländern leiden.

 

Zum Auftakt der Festtage der Kölner Stadtpatrone hatte die frühere Bundesministerin und Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer in St. Gereon gesprochen. Ein Interview mit ihr lesen Sie bei DOMRADIO.DE.

 

www.stadtpatrone.koeln

    

Festtage der Kölner Stadtpatrone: Vesper mit Bundesministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer und großer Prozession

1. Oktober 2024; ksd

 

Köln. Die Reliquien der heligen Ursula und des heiligen Gereon besuchen sich im Oktober wie im Vorjahr gegenseitig in ihren Basiliken. Höhepunkt der Stadtpatrone Festtage vom 10. bis 21. Oktober ist eine feierliche Vesper am Sonntag, 13. Oktober, mit Bundesministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer als Festrednerin. An der daran anschließenden Prozession von St. Gereon nach St. Ursula im Beisein der Reliquien nehmen neben den Gläubigen und Interessierten viele Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft und Karnevalsgesellschaften teil. Eine großes, mehrtägiges Angebot an Konzerten, Gottesdiensten, Führungen und vielem mehr in beiden Basiliken rundet das aufwändige Festprogramm ab. Ausführliche Informationen gibt es unter www.stadtpatrone.koeln

Vom 10. bis 13.Oktober wird der Schrein der heiligen Ursula in St. Gereon zu Gast sein, vom 13. bis 21. Oktober die Gereonsreliquie in St. Ursula. Die Überführung beider Reliquien von St. Gereon nach St. Ursula findet im Rahmen einer großen und feierlichen Vesper am 13. Oktober ab 17.30 Uhr in der Basilika St. Gereon statt. Neben einem aufwändigen musikalischen Programm hat sich u.a. Bundesministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer als Festrednerin angekündigt. Während die Rednerin des Vorjahres, Bundesministerin a.D. Annette Schavan, besonders die heilige Ursula und ihre Rolle als Patronin für die europäische Bildungsbewegung in den Blick nahm, wird die ehemalige Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer die Entscheidung des Soldatenpatrons Gereon, dem eigenen Gewissen Vorzug gegenüber blindem Gehorsam zu geben, thematisieren.

Bei der anschließenden, großen Prozession von St. Gereon nach St. Ursula werden neben Kramp-Karrenbauer die Traditionstanzgruppe „Hellige Knäächte un Mägde“, die Karnevalsgesellschaft „ Treuer Husar Blau-Gelb von 1925“ auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft teilnehmen. Nach dem Abschlusssegen endet der Abend im geselligen Miteinander.

Zu Ehren der beiden Stadtpatrone finden vom 10. bis 21. Oktober viele weitere Veranstaltungen statt. Neben Festmessen zu den Patrozinien der beiden Basiliken werden kostenfreie Führungen in beiden Kirchen, Konzerte, Familienveranstaltungen und ein Vortrag zu aktuellen archäologischen Erkenntnissen rund um St. Ursula angeboten.

Den Abschluss bildet eine Festmesse mit Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine am Patronatstag der heiligen Ursula, Montag, 21. Oktober, um 19 Uhr in St. Ursula.

Das gesamte Programm und viele Informationen rund um die Stadtpatrone, ihre Legenden und Bilder ihrer Basiliken findet sich unter www.stadtpatrone.koeln

 

Hier können Sie das Festprogramm herunterlden.

 

Ökumenische Stellungnahme zum ersten Gedenktag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023

1. Oktober 2024; ksd

 

Köln. Am 7. Oktober 2023 verübte die Terrorgruppe der Hamas an mehreren Orten in Israel Massaker, bei denen rund 1200 Menschen starben, mehr als 5400 verletzt und mehr als 230 als Geiseln nach Gaza entführt wurden. Einige Geiseln wurden mittlerweile befreit oder gegen Hamasmitglieder ausgetauscht, andere sind in der Geiselhaft gestorben. Aus Anlass des ersten Jahres- und Gedenktages geben die evangelische und die katholische Kirche in Köln ein gemeinsames Statement ab. Unterzeichnet ist es von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und dem Vorsitzenden des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, Gregor Stiels. Das Statement im Wortlaut:

 

„Der 7. Oktober 2023 ist und bleibt eine Zäsur. Der Überfall der islamistischen Hamas auf Israel, der Tod von mehr als 1200 Menschen und die zahlreichen Geiseln, die teilweise bis heute gefangen gehalten werden, haben das Leben der jüdischen Bevölkerung in Israel radikal verändert. Auch in Köln sind diese Veränderungen spürbar. 

Das Katholische Stadtdekanat Köln, der Katholikenausschuss in der Stadt Köln sowie der Evangelische Kirchenverband Köln und Region stehen solidarisch an der Seite des israelischen Volkes und unserer jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn in Köln und weltweit. Mit Gedenkveranstaltungen und Gebeten halten wir die Erinnerung wach und möchten immer wieder ein Zeichen gegen Judenhass und jegliche Form von Gewalt setzen.

Für Donnerstag, den 7. November 2024, haben wir um 19 Uhr einen ökumenischen Schweigegang durch die Kölner Altstadt mit Start am Jüdischen Museum in Erinnerung an die Reichspogromnacht von 1938 geplant, zu dem wir schon heute einladen.“

 

3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Schweigegang im vergangenen Jahr

 

Im vergangenen Jahr hatten die beiden Kirchen unter dem Eindruck der Ereignisse gemeinsam mit dem Katholikenausschuss am Vorabend der Reichspogromnacht zu einem Schweigegang vom Kölner Dom bis zur Synagog e aufgerufen, um ein Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität zu setzen. Rund 3000 Menchen nahmen an diesem Schweigegang teil, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Innenminister Herbert Reul, Staatskanzleichef und Minister Nathanael Liminski sowie weitere Mitglieder der Landesregierung, Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Insitutionen und Verbände.

 

Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland

 

Auch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben im Vorfeld des ersten Jahrestages der Hamas-Angriffe vom 7. Oktober eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. Die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der DBK, Bischof Dr. Georg Bätzing, erklären im Wortlaut:

 

„Mit großer Sorge blicken wir auf die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, die am Dienstagabend (1. Oktober 2024) mit dem massiven Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel eine neue Stufe erreicht hat. Am kommenden Montag (7. Oktober 2024) jähren sich die Terrorangriffe der Hamas auf Israel, bei denen mindestens 1200 Menschen – die meisten von ihnen Jüdinnen und Juden – ermordet und mehr als 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Viele der Geiseln wurden inzwischen getötet oder sind in der Gefangenschaft verstorben. Über 100 von ihnen werden noch immer festgehalten und ihr Überleben ist bis heute ungewiss.

Dieser Terrorakt war ein beispielloser Angriff auf Israels Bevölkerung und die Sicherheit des Landes, in dessen Folge Israel sein Recht auf Selbstverteidigung geltend machte und mit aller Entschlossenheit reagierte. So sehr dies verständlich und prinzipiell berechtigt war, kommt man jedoch nicht umhin festzustellen, dass die militärische Reaktion Israels und die folgenden Kämpfe im Gazastreifen zehntausenden palästinensischen Zivilisten den Tod gebracht haben. Fast zwei Millionen Menschen wurden innerhalb des Gebiets vertrieben, Hunderttausende sind mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert. Auch aufseiten der Palästinenser ist das menschliche Elend erschütternd. Der Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel zeigt die dramatische Entwicklung und die Gewaltspirale in der Region, die inzwischen auch den Libanon ergriffen hat.

Wir stehen an der Seite der Menschen in Israel, die um ihre Sicherheit bangen und auf die Befreiung der Geiseln hoffen. Wir stehen an der Seite der Juden, die seit dem 7. Oktober 2023 weltweit – leider auch hierzulande – mit antisemitischen Übergriffen konfrontiert sind.

Uns allen steht ebenso das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung vor Augen: im Gaza-Gebiet, aber auch im Westjordanland, wo viele den Übergriffen radikaler Siedler ausgeliefert sind.

Und wir fühlen uns den Menschen im Libanon nahe, die Opfer der Auseinandersetzung zwischen Israel und der terroristischen Hisbollah werden.

Wir bitten Gott inständig um Frieden für diese schwergezeichnete Region, die Juden, Christen und Muslimen heilig ist. Wir hoffen und beten, dass die Waffen auf allen Seiten zum Schweigen kommen, dass Konflikte ohne Gewalt ausgetragen werden und die Geiseln nach Hause kommen. Wir beten dafür, dass alle politische Weisheit und Kraft in politische Lösungen investiert wird, die den Menschen im Nahen Osten ein Leben in Sicherheit und Frieden ermöglichen. Wir dürfen uns nicht abfinden mit dem massenhaften Sterben, mit Terrorismus und Gewalt.“

 

Eindrücklicher Vortrag von Kardinal Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz

 

Auf der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz berichtete der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa in einem sehr bewegenden und eindrücklichen Vortrag über die Situation im Heiligen Land. Dabei forderte er auch mehr Mut von Kirche und Politik, sich zu äußern und Position zugunsten der Menschen zu beziehen. Die Rede können Sie hier nachlesen.  

Ein Video der Presse-Konferenz mit dem Beitrag von Kardinal Pizzaballa sehen Sie hier.

  

Friedensgebet der Partnerstädte zur Dreikönigswallfahrt: „Im Kleinen Frieden halten für den großen Frieden in der Welt“

28. September 2024; ksd

 

Köln. „Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft. Jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Die große Herrschaft und der Friede sind ohne Ende“: Mit diesen Worten aus dem biblischen Buch des Propheten Jesaja machte Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine deutlich, worum es beim Friedensgebet der Vereine der Städtepartnerschaften geht: um das Miteinander trotz aller Unterschiede zwischen Nationen, Kulturen und Religionen. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von fast 20 Vereinen feierte Kleine den traditionellen mittäglichen Gottesdienst im Rahmen der Dreikönigswallfahrt im Kölner Dom. Mit dabei waren Menschen aus oder in Vertretung für Spanien und Katalonien, Italien, Frankreich, Großbritannien, Irland, den USA, der Türkei, Israel, Polen sowie anderen Ländern. Und auch aus der Ukraine und aus Russland.

Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt hat einmal den berühmt gewordenen Satz geprägt: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, erinnerte Kleine. Der Stadtdechant hielt dem entgegen: „Aber Visionen sind eigentlich eine Suche. Visionen sind dazu da, damit wir ein Ziel haben, auf das hin wir leben und arbeiten.“ Und dieses Ziel hat viele Namen, aber immer die gleiche Bedeutung: „Friede – Salām – Shalom – Peace – Pace ist das, was wir in dieser Stunde erbeten“, so Kleine. „Wir beten für den Frieden in einer so friedlosen Welt. Die großen Konflikte im Nahen Osten, der Angriffskrieg auf die Ukraine, so viele Kriege, Bürgerkriege und Konflikte, die wir manchmal gar nicht mehr im Blick haben, weil sie gar nicht mehr den Weg in unsere Nachrichten finden.“

 

Immer größere Kriege, immer mehr Opfer

 

Jahrzehntelang hat Deutschland im Frieden gelebt, waren Kriege weit weg, erinnerte der Stadtdechant. Doch nicht erst seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine ist der Krieg in Europa näher und nah. Auch die Kriege und kriegerischen Konflikte im ehemaligen Jugoslawien, im Kosovo und in anderen europäischen Ländern haben uns den Krieg und das Leiden der Menschen immer nähergebracht. „ Und es werden immer mehr und immer größere Kriege“, so Kleine. Es gebe immer mehr Opfer in unserer Zeit. „Denken wir an den Angriffskrieg auf die Ukraine. Denken wir an den Angriff der Hamas auf Israel und daraus resultierend die Militärschläge Israels in Gaza, die Angriffe der Hisbollah, die Gegenreaktionen, die Angriffe… Immer sind es Unschuldige, zu viele, viel zu viele Unschuldige, Kinder und Kranke und Alte, die diesen Kriegen zum Opfer fallen.“

Gewalt provoziere immer Gegengewalt. Nur Frieden könne den Menschen helfen, betonte der Stadtdechant. „Unser Anliegen kann es nur sein zu beten, dass die Verantwortlichen für die Kriege zu Verhandlungen kommen“, so Kleine. „Dass sie erkennen, dass ihr Treiben mörderisch ist. Dass sie Nationen und Ländern Souveränität schenken. Und dass es den Versuch gibt, im Miteinander zu leben.“

 

„Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens“

 

Nach dem großen Flächenbrand des Zweiten Weltkriegs, der vom deutschen Nazi-Regime ausging, habe man geglaubt, dass die Menschen in aller Welt aus all dem Grauen und Leid Lehren gezogen hätten. Doch die Realität ist: „Unfriede herrscht auf der Erde.“ Frieden sei nur dann möglich, „wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat. Dass man nicht mehr haben will, denn so begannen meistens die Kriege in der Welt“, erinnerte der Stadtdechant.

Im Vertrauen darauf, „dass es einen Gott gibt, der uns begleitet“, betete Kleine, „bitten wir um Frieden, für die Nahen und die Fernen, um Frieden in den Herzen, Frieden in allen Zeiten. Wir bitten um Frieden zwischen den Religionen und Kulturen, den Ländern und Nationen. Und wir bitten um Frieden für die Schöpfung, die seufzt. Zeige allen, wer du in Wahrheit bist. Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens.“

 

„Alles verbindet sich in dem einen Gebet“

 

Das Friedensgebet der Vereine der Städtepartnerschaften international, multikulturell und interreligiös, so der Stadtdechant. Es sei „gut und wichtig, dass wir im Kleinen versuchen, Frieden zu halten“, ermutigte Keine die Mitfeiernden. Manchmal sei man versucht zu sagen: „Was sollen wir denn ändern an denen, die die Macht haben, in Moskau und anderen Städten?“ Aber: „Wir können uns im Kleinen für Frieden einsetzen und wir können um den Frieden beten, jeder in seiner Religion, jeder in seinem Glauben.“

Gemeinsam beteten alle in ihrer Sprache oder der Sprache derer, die sie vertraten, für den Frieden und legten etwas Weihrauch in ein Weihrauchfass vor dem Altar. Kleine zitierte Es heißt in Psalm 141: „Wie Weihrauch zum Himmel steigen unsere Gebete zu Gott.“ In diesem Weihrauch, der im Kölner Dom hoch aufstieg, „verbinden wir uns“, betonte der Stadtdechant, „dann weiß man nicht mehr, wer hat jetzt aus Wolgograd oder aus Bethlehem, aus Turin oder Liverpool seinen Weihrauch dazugetan. Alles verbindet sich in dem einen Gebet, in dem einen Weihrauch“.

 

Ein Zeichen der Gemeinschaft und der Verbundenheit geht von Köln aus

 

„Was für ein Bild!“, sagte der Stadtdechant, als alle Vertreterinnen und Vertreter der Städtepartnerschaften zum Schluss gemeinsam vor dem Altar standen. „Aus unterschiedlichsten Nationen und Kulturen. In unterschiedlichen Sprachen haben wir das Gebet gehört. Das ist das eine, die sehnsuchtsvolle Bitte um Frieden und die Bereitschaft, selber zum Frieden beizutragen. Ich finde es wunderbar, dass von unserer Stadt ein solches Zeichen der Gemeinschaft, der Verbundenheit und auch des Friedens ausgeht in dieser Stunde!“

Mit Bezug auf den Stern von Bethlehem, der auf der Spitze des Vierungsturms vom Dom aus die Botschaft und Verheißung der Geburt und Erlösung Jesu Christi in die Welt hinausstrahlt, sagte Kleine: „Das ist dann auch so etwas wie ein Stern, der über uns strahlt, ein Stern, der uns verbindet, egal in welchem Glauben, in welcher Weltanschauung, in welcher Sprache, Nationalität, Kultur wir aufgewachsen sind und leben. Diese gemeinsame Bitte um Frieden hat uns an diesem Tag verbunden.“

 

„Dass da keine Mäntel mehr sind von Soldaten, keine Stiefel, die marschieren“

 

Bevor die Mitfeiernden gemeinsam mit dem Stadtdechanten den alten Pilgerweg im Kölner Dom gingen und dann unter dem Dreikönigenschrein hergingen, betete Kleine, betete Kleine: „Schenke der Menschheitsfamilie deinen Frieden. Lass uns im Frieden geborgen sein, so wie es auch im Gebet der Vereinten Nationen heißt: Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Nationalität, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen.“

Wie hatte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine zu Beginn mit Blick auf Jesaja gesagt: „Eine wahrhafte Vision. Dass da keine Mäntel mehr sind von Soldaten, keine Stiefel, die marschieren, sondern dass es am Ende einen immerwährenden Frieden gibt.“

 

Hildegard Mathies

 

Der Gottesdienst wurde live übertragen von DOMRADIO.DE und ist in der Mediathek abrufbar.

 

Dreikönigswallfahrt: Warum „et Bedde sich lohne däät“: Ökumenischer Gottesdienst über die Kraft des Gebets

28. September 2024; ksd

 

Köln. „Ich habe immer sehr angestrengt hingehört, ob Gott auch zu mir spricht. Und nicht nur ich zu Gott. Und meistens war ich verzweifelt, weil das mit der Kommunikation nicht ganz so gut geklappt hat wie bei anderen.“ Pfarrerin Dr. Dorotha Ugi von der Lutherkirche in Köln-Nippes erzählt offen von ihrem Aufwachsen in einer charismatischen Gemeinde in Süddeutschland und von den Schwierigkeiten, die sie am Ende „als Frau, als queere Person“ in dieser Gemeinschaft und mit ihrer Art zu beten hatte. „Wenn ich heute bete, versuche ich nicht, Gott zu meinem Vorteil zu beeinflussen. Gott davon zu überzeugen, wie es gut für mich und die Welt wäre. Ich sitze. Und atme. Ohne Erwartungen. Ich öffne mich. Und sage nichts. Lasse die Worte, die in meinem Inneren auftauchen weiterziehen, wie eine Wolke. Ich öffne mich dem Universum, das wir Gott nennen. Und wenn es so kommt, werde ich berührt. In meinem Innersten. Lasse mich tragen vom Universum wie der Boden mich trägt. Lasse mich frei im Himmel wiegen, der mich hier und jetzt umgibt. Wenn ich dann wieder aufstehe und in die Welt hinausgehe, dann weiß ich dass ich nicht alleine bin, dass ich da sein darf und geliebt bin. Anders als das früher war. Einfach so. Und ich weiß, dass alle anderen genauso geliebt sind.“

Ugi ist eine von drei geistlichen Frauen, die einen Impuls geben im ökumenischen Gottesdienst zur Dreikönigswallfahrt. Traditionell lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln am Freitagnachmittag während der Wallfahrt zu diesem Gottesdienst im Zeichen des Kölner Ökumene-Kreuzes in den Kölner Dom ein. In diesem Jahr stand er unter dem Leitwort „Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“. Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Pfarrerin Franziska Boury feierten diesen Gottesdienst mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen.

 

„Gemeinsam unterwegs zu dem einen Ziel“

 

Am 702. Weihetag des Domes feiere man die „Einheit in der Vielfalt“, so Kleine zu Beginn am Dreikönigenschrein. „Ich finde es immer wieder fantastisch, wenn wir auf die Erzählung der Heiligen Drei Könige schauen, deren Reliquien wir hier seit Jahrhunderten in diesem Dom verehren. Sie waren gemeinsam unterwegs – ein schönes Bild für die Ökumene. Gemeinsam unterwegs zu sein zu dem einen Ziel, zu dem einen Herrn, unserem Herrn Jesus Christus, den die Könige, die Weisen aus dem Morgenland, als den Messias erkannt und mit ihren Gaben beschenkt haben. Wir beschenken uns in dieser Stunde mit dem gemeinsamen Gebet.“

Pfarrerin Franziska Boury sagte: „Schön, dass Sie mit uns zum Gebet hier zusammen sind. Gebet, begleitet durch Musik, Gebet, begleitet durch Gebärden. Gebet, begleitet durch Gedanken im Herzen und durch Wort. Wir freuen uns, dass wir hier bei der Dreikönigswallfahrt als ökumenische Gruppe Gottesdienst feiern können und so miteinander hören, dass in den Worten, Gedanken, Bewegungen Gott ganz nah bei uns ist.“ Erstmals wurde der Gottesdienst, der live von DOMRADIO.DE übertragen wurde, in Gebärdensprache übersetzt.

 

„Beten – sich aufhalten bei Jesus, wie bei einem Freund“

 

Im Zentrum der Feier standen neben dem titelgebenden BAP-Lied „Wenn et Bedde sich lohne däät – Wenn das Beten sich lohnen würde“, das von Organist Matthias Wand gespielt wurde, drei Impulse von geistlichen Frauen: Schwester Ancilla Wißling vom Kölner Karmel Maria vom Frieden, Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi und Dr. Brigitte Saviano, Referentin für Caritaspastoral beim Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis.

„Jeder Mensch trägt in sich, in der Tiefe, das Allerkostbarste: die Begabung, sich dem innewohnenden Gottgeheimnis zu öffnen, dir, mir näher als ich mir selbst“, betonte Schwester Ancilla, die zehn Jahre lang auch Priorin des Kölner Karmel war, in dem einst auch Schwester Teresia Benedicta a Cruce lebte – besser bekannt als Edith Stein. Schwester Ancilla erinnerte dann an die heilige Teresa von Avila, spanische Karmelitin und Mystikerin im 16.Jahrhundert. Sie „ beschreibt Beten ganz wundervoll: ,Sich gern und oft bei dem aufhalten, von dem ich mich geliebt weiß, wie bei einem Freund‘, bei Jesus. Wie tief ist dieses Wort ,aufhalten‘ –  ich kann also bei Jesus einfach  verweilen, so wie ich eben bin: froh oder traurig, wütend oder erheitert, fragend oder nur einfach  da, schweigend, wie Liebende, ohne viele Worte – einfach da, so wie ich eben bin. Nur bei DIR sein.“

Im Gebet geht es um Beziehung, machte auch Schwester Ancilla deutlich, die regelmäßig eigene, lyrisch-spirituelle Gebete verfasst. „Beten meint nicht eine Münze, die ich einzahle und erhalte etwas wie vom Automaten. Beten ein herzöffnendes Beziehungsgeschehen. Lebenslang wächst es und  wandelt sich ins Tiefere-Weitere, ins MEHR Gottes, das uns ahnen macht, wie sehr alles mit allem zusammenhängt. Jeder und jede ist ein einmaliger Mosaikstein im  Schöpfungsallsamt, keiner darf fehlen!“

 

Eine gepflegte Unterhaltung mit dem lieben Gott

 

Dr. Brigitte Saviano berichtete in ihrem Impuls von einer Umfrage, die vor einiger Zeit unter den Mitarbeitenden der Caritas durchgeführt wurde. Auf die Frage „Warum beten Sie?“ kamen beispielsweise Antworten wie:

 

– „Wenn ich bete, komme ich runter, um Kraft zu sammeln, um eine Entscheidung zu treffen.“

– „Ich meine, ich rede mit Gott und bekomme auch Antworten. Sonst würde ich es nicht machen.“

–„ Manchmal sage ich, auch bei der Arbeit: ,Oh mein Gott, bitte hilf mir!‘ “

– „Ich bete zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, wenn diese das wünschen. Dann sehe ich, dass sie sich wohlfühlen, dass sie zufrieden sind. Das kann man am Gesicht sehen.“

– „Ich führe ab und zu mal mit dem lieben Gott eine gepflegte Unterhaltung.“

 

Vor 700 Jahren habe es die Mystikerin Mechthild von Magdeburg so gesagt: „Beten zieht den großen Gott in ein kleines Herz.“ Mit diesem Gedanken und der Kraft aus den eigenen Gebeten und denen ihrer Kolleginnen und Kollegen „gehe ich beherzt weiter durch den Tag“.

 

Bitten um Frieden und Einheit

 

Der evangelische Ökumenepfarrer Dr. Martin Bock hatte zuvor daran erinnert, dass Jesus als Jude sich mit den Gebeten zu Gott gewandt hatte, die bis heute als Buch der Psalmen fester Bestandteil der Bibel und der Gebetspraxis vieler Menschen sind. „Man lobt Gott, man preist ihn. In Glück und Zorn, Ratlosigkeit treten wir vor ihn.“

Dazu passten später die Fürbitten, in denen Pfarrerin Boury darum bat, dass die Explosionen und Anschläge, die Köln in den vergangenen Wochen erlebt hat, nicht weiter Angst verbreiten und dass sich die Gewalt nicht ausbreite und „auf die Menschen überträgt., sondern dass der Zusammenhalt, der in den Veedeln vorhanden ist, weiter gestärkt wird und die Liebe der Menschen zu ihrer Stadt“ .

Erzpriester Volodymyr Chayka, Vorsteher der Kölner Gemeinde der „Ukrainischen Orthodoxen Kirche Patriarchat Kyiv“ und Leiter des Europäischen Dekanates dieser Kirche, betete „für den Frieden in der Ukraine, für alle Menschen, die unter dem Krieg leiden, und dass es aufhört. Und für den Frieden der ganzen Welt. Für dieses Land, für die, die es regieren und beschützen. Und für den Fortbestand der heiligen Kirchen Gottes und um Einigung aller“. 

Des Weiteren wurde für den gemeinsamen Auftrag zum Erhalt der Schöpfung gebetet sowie für die Menschen, die nicht oder nicht mehr beten können.

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine erbat abschließend den Segen „für uns, für unsere Gemeinden, für alle Christinnen und Christen in Köln und in aller Welt sowie für alle Menschen, besonders auch in den Kriegs- und Krisenregionen dieser Welt“. Pfarrerin Franziska Boury formulierte dann die Aussendung: „Geht einfach, geht heiter, geht unbeschwert und haltet Ausschau nach der Liebe Gottes. Und geht unter seinem Segen.“

 

Hildegard Mathies

 

Das Video des ökumenischen Gottesdienstes ist abrufbar bei DOMRADIO.DE

 

Die Manuskripte der Impulse können Sie hier herunterladen:

 

Schwester Ancilla Wißling

Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi

Caritas-Referentin Dr. Brigitte Saviano

 

www.oekumene-koeln.de

 

25 Jahre Hospiz im Blick: Hospiz- und Palliativtag am 12. Oktober im DOMFORUM – Zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit

29. September 2024; ksd

 

Köln. Von Tod und Trauer sind wir alle betroffen, wir sitzen alle im gleichen Boot. Im vergangenen Jahr ging es beim jährlichen Hospiztag bereits um das Thema Humor in der Hospiz- und Palliativarbeit. In diesem Jahr laden die Tabutanten ein, sich durch improvisiertes Theaterspiel den oft unausgesprochenen Fragen rund um Sterben, Tod und Trauer anzunähern. Der Hospiztag findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt.

Die Tabutanten gehen auf berührend-zarte und auch freudvolle Weise zum Beispiel folgenden Fragen nach: All you need is love!? Was bereuen Menschen am Sterbebett am meisten? Wäre eine Wunderpille, die ewiges Leben verspricht, verlockend? Wie will ich sterben? Was kann bei einem Leichenschmaus beziehungsweise einer Trauerfeier alles passieren? Was kann einer Hospizbegleiterin so alles passieren? Mittels Improvisationstheater wird auf positive und leichte Weise angeregt, über diese Fragen zu sprechen.

Beginn ist um 11 Uhr mit Grußworten von Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Pfarrer Bernd-Michael Fasel sowie Bürgermeister Dr. Ralf Heinen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet auch eine Vorschau auf die Ausstellung „Trauer in Formen und Farben“ mit Werken von Cornelia Steinfeld. Sie nimmt Bibelstellen in den Blick und lässt mit ihren Bildern und begleitenden Texten verschiedener Autoren an unterschiedlichen Erfahrungen der Trauer teilhaben, die sowohl nachdenklich als auch hoffnungsfroh stimmen. Die Bildervorschau ist bis zum 16. Oktober im DOMFORUM zu sehen.

 

Das gesamte Programm finden Sie im Flyer.

 

Infos unter www.hak-online.de

 

Churchtrail: DJK lädt am 5. Oktober zum Lauf durch Kölner Kirchen und die Zentralmoschee ein

29. September 2024; ksd

 

Köln. Am Samstag, 5. Oktober, dem Vortag des „Köln Marathon“ lädt der katholische Sportverband DJK wieder zum Churchtrail ein, dem Lauf zu Kölner Kirchen und der Zentralmoschee in Ehrenfeld. Start ist um 10.30 Uhr im Kölner Dom, wo zunächst eine Segensfeier stattfindet für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kinder- und des Erwachsenenlaufs.

Die Strecke ist in diesem Jahr 9 Kilometer lang und führt zu verschiedenen Kölner Kirchen und der Moscheen. In den Gotteshäusern werden spirituelle Impulse gehalten, danach geht es zurück auf die Laufstrecke.

Das Leitwort stammt aus Psalm 119: „Wenn du mein Herz tröstest, so laufe ich den Weg deiner Gebote.“

Mitmachen kann man (nach Anmeldung) in schnellem, mittlerem oder gemütlichem Tempo sowie walkend.

 

www.djkdvkoeln.de

 

Caritas Köln: Vorstandssprecher Peter Krücker verabschiedet – „Mein Herz schlägt für die Caritas“

29. September 2024; ksd

 

Köln (cvk/ksd). Nach mehr als 13 Jahren als Vorstandssprecher und über 31 Jahren beim Caritasverband für die Stadt Köln insgesamt scheidet Peter Krücker Ende September aus dem aktiven Dienst der Caritas Köln aus. Kürzlich verabschiedeten 180 Gäste aus Kirche, Politik, Kölner Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft sowie der Caritas-Familie und anderen Wohlfahrtsverbänden den 65-jährigen Kölner in den Ruhestand. Unter den Gästen waren die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Welskop-Deffaa, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Dr. Frank Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes im Erzbistum Köln.

„Sie sind auf das gemeinsame Ziel eines sozialen Köln fokussiert und haben alle Missstände immer deutlich benannt“, würdigte Reker Krückers Engagement. „Die Position des Kritikers haben Sie als engagierter Katholik aus Verbundenheit zu ihrem Glauben und der Kirche, aber auch zu Ihren Nächsten eingenommen. Sie sind so zu einem glaubwürdigen und authentischen Vertreter der katholischen Soziallehre geworden, die Gott und den Menschen zugewandt ist.“

 

„Caritas gehört mitten in in die Kirche“ 

 

Kleine, der als Stadtdechant zugleich Vorsitzender des Caritasrates der Kölner Caritas ist, dankte Krücker für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. „Sie haben mit Leidenschaft und mit Ihrer ganzen Persönlichkeit das diakonische, das karitative Gebäude der Kirche mit Leben gefüllt. Als engagierter Anwalt und Netzwerker haben Sie für diejenigen Ihre Stimme erhoben, die in Politik und Gesellschaft aus dem Blick zu geraten drohen. Mit sehr viel Engagement, Geduld und Ausdauer war es immer Ihr Anliegen, Menschen professionell und nachhaltig darin zu unterstützen, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.“

Der Stadtdechant betonte die Verzahnung von Kirche und Caritas: „Ihnen war und ist es bis in diese Stunde hinein ein Herzensanliegen, zu verdeutlichen, dass Caritas Kirche ist, dass Caritas mitten in die Kirche gehört und dass Kirche und Caritas nur dann glaubwürdig sind, bleiben oder wieder werden, wenn sie bei aller notwendigen Struktur und Organisation menschlich bleiben.“

 

Meilenstein: Neues Leitbild „In allem Nächstenliebe“

 

In diesem Jahr dürfe Deutschland das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes feiern, so Kleine. „ In Artikel 1 heißt es: ,Die Würde des Menschen ist unantastbar.‘ Das beschreibt auch den Kern der täglichen Caritasarbeit für Arme und Bedürftige, für kranke, pflegebedürftige und alte Menschen, für jene, die aus Kriegsgebieten fliehen und bei uns Schutz suchen, für Menschen mit Behinderung, mit Psychiatrie-Erfahrung oder Suchterkrankungen.“

Zu den Meilensteinen von Krückers Arbeit gehörten die Erarbeitung und Einführung eines neuen Leitbildes für die Caritas Köln, erinnerte der Stadtdechant. Vor sieben Jahren wurde das neue Leitbild vorgelegt, das den Titel „In allem Nächstenliebe“ trägt „und damit einen sehr hohen Anspruch für die eigene Arbeit formuliert, der sich bereits in den ersten Sätzen manifestiert“ : 

„Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir leben den respektvollen und zugewandten Dialog mit allen Menschen. Die Nächstenliebe ist unsere Motivation. […] Wir lassen die Menschenfreundlichkeit Gottes sichtbar werden.“

Kleine: „Das sind klare und deutliche Worte, die auch ein Leitbild der Kirche in Deutschland und Köln einleiten könnten beziehungsweise sollten…“ 

 

Höchste Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes für Krücker

 

Welskop-Deffaa zeichnete Krücker mit dem Brotteller aus. „Die höchste Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes ehrt besondere Menschen für ihre hervorragenden Verdienste um die Werte der Caritas. Du hast ihn verdient“, erklärte Welskop-Deffaa. „Der Caritasverband Köln ist unmittelbar mit dem Namen von Peter Krücker verbunden. Peter Krücker gehört zu den Motoren, der immer wieder einlädt zur Zusammenarbeit für unsere gemeinsame gute Sache und unsere Grundwerte.“

Hensel ergänzte: „Danke für die vielen Jahre der gemeinsamen Arbeit an der Realisierung der Werte der Caritas. Danke für Ihre Positionierung gegen Hetze und Hass in der Gesellschaft und Ihr Eintreten für Fachlichkeit und Menschlichkeit in den Diensten und Einrichtungen der Caritas gegenüber Politik und Gesellschaft und für Ihre Stimme in der und für die Kirche.“

Markus Nikolaus, Finanzvorstand der Caritas Köln, schloss: „Du brennst für ein gerechtes Köln und eine gerechte Gesellschaft. Die verantwortungsvolle Rolle für einen der größten Ortsverbände in Deutschland hast Du immer mit großer Fachkompetenz und einer hohen
Kooperationsfertigkeit ausgefüllt“, so Nikolaus.

 

Krücker mahnt zum Abschied, dass Kürzungen im sozialen Bereich den sozialen Frieden gefährden können

 

„Mein Herz schlägt für die Caritas und wird es auch weiter tun. Ich habe immer den Sinn meiner Arbeit gespürt“, erklärte Krücker aus Anlass seines Abschieds. „Ich bin sehr dankbar für die täglichen Dinge, die wir mit über 2000 Mitarbeitenden in der Caritas Köln für über 60.000 Menschen in Köln bewirken. Gleichzeitig wissen wir, dass unsere Angebote den Bedarf der Menschen in Köln bei Weitem nicht decken. Die Caritas und die Wohlfahrtverbände insgesamt brauchen eine sichere und gerechte Finanzierung ihrer Arbeit durch Kassen, öffentliche Hand und Kirche, um auch in Zukunft bedürftige Menschen unterstützen zu können. Die aktuell erneut drohenden Kürzungen sind hier absolut kontraproduktiv, gefährden den sozialen Frieden und spielen Demokratiegegnern in die Karten“ , mahnte Krücker.

Peter Krücker, über mehrere Jahrzehnte in Köln in vielfältigen sozialen Arbeitsfeldern aktiv, startete seine berufliche Laufbahn beim Jugendamt der Stadt Köln, ehe er 1993 zum Caritasverband Köln wechselte. 2001 wurde der Diplom-Sozialarbeiter stellvertretender Caritasdirektor, ab 2006 gehörte er dem hauptamtlichen Vorstand an. Von 2011 bis zu seinem Ausscheiden hatte er das Amt des Vorstandssprechers der Caritas Köln inne. Er vertrat zudem die Caritas im Jugendhilfe- und Sozialausschuss der Stadt Köln und war Mitglied in zahlreichen weiteren Gremien in Köln, unter anderem Vorsitzender der ausländerrechtlichen Härtefallkommission und im Beirat der ARGE Köln. Auf Bundes- und Landesebene war er Sprecher der Caritas-Ortsverbände in NRW. Nach seinem Ausscheiden bei der Caritas Köln bleibt Krücker dem sozialen Köln als Sprecher des
Runden Tisches für Flüchtlingsfragen weiter erhalten. Zudem bleibt er Mitglied der Delegiertenkonferenz und des Caritasrates des Deutschen Caritasverbandes.

Die Nachfolge von Peter Krücker als Vorstandssprecher tritt Markus Peters an. Der 48-Jährige ist noch bis Ende September Vorstandssprecher des Sozialdienstes Katholischer Männer Köln (SKM) und bildet ab dem 1. Oktober bei der Caritas Köln gemeinsam mit Finanzvorstand Markus Nikolaus den neuen Vorstand des größten Wohlfahrtsverbandes in Köln.

www.caritas-koeln.de

 

„Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“: Ökumenischer Gottesdienst zur Dreikönigswallfahrt im Kölner Dom

20. September 2024; ksd

 

Köln. Traditionell lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln im Rahmen der Dreikönigswallfahrt zu einem ökumenischen Gottesdienst in den Kölner Dom ein. Am Freitag, 27. September, feiern Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Pfarrerin Franziska Boury sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter christlicher Kirchen den Gottesdienst unter dem Leitwort „Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“. Beginn ist um 17 Uhr.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes, der in Gebärdensprache übersetzt wird, stehen drei Impulse von

 

– Schwester Ancilla Wißling, Karmel Maria vom Frieden, Köln
– Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi, Lutherkirche Köln-Nippes
– Dr. Brigitte Saviano, Referentin für Caritaspastoral, CV für den Rhein-Erft-Kreis e.V.

 

Der Gottesdienst wird live übertragen von DOMRADIO.DE

 

Alle Informationen und das gesamte Programm der Dreikönigswallfahrt finden Sie auf der Website des Kölner Doms.

 

www.oekumene-koeln.de

 

Dreikönigswallfahrt am Kölner Dom: „Ich bin bei euch alle Tage!“

19. September 2024; ksd

 

Köln (mk). Vom 26. bis zum 29. September lädt das Metropolitankapitel zur alljährlichen Dreikönigswallfahrt ein. Vier Tage lang heißt der Kölner Dom in Heiligen Messen, Andachten und zahlreichen Gottesdienstangeboten Pilgerinnen und Pilger aus Köln, dem Erzbistum und darüber hinaus willkommen.

„Als Leitwort der Dreikönigswallfahrt haben wir in diesem Jahr das Ende des Matthäus-Evangeliums gewählt“, sagt Dom- und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. „Jesus ist auferstanden und erscheint seinen Jüngern noch einmal. Er fordert sie auf, andere zu taufen und ihnen das Evangelium zu verkünden. Und er verspricht ihnen: ‚Ich bin bei euch alle Tage!‘ Gerade inmitten der Krisen und Negativschlagzeilen der heutigen Zeit kann uns diese Zusicherung Trost sein. Jesus ist und bleibt als der Lebendige bei uns. Wir dürfen ihn beim Wort nehmen und uns getragen wissen. Zugleich sollte uns Jesu Zusage auch Ermutigung und Ansporn sein, für die Bewahrung der Schöpfung und eine friedlichere Welt einzutreten.“

 

Der Dom als Begegnungsort

 

Besonders freue er sich, dass der Kölner Dom in den Tagen der Dreikönigswallfahrt zu einem lebendigen Ort der Begegnung werde, so Kleine weiter. „Vor allem, dass so viele junge Menschen dem Beispiel der Heiligen Drei Könige folgen und sich gemeinsam auf den Weg machen, bewegt mich jedes Jahr aufs Neue.“ Für viele Kindertagesstätten und Grundschulen im Bistum sei die Dreikönigswallfahrt um den Kirchweihtag des Domes am 27. September inzwischen gelebte Tradition. „ Ganz besonders freuen wir uns in diesem Jahr auf rund 900 Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen Papst-Johannes XXIII.-Gesamtschule aus Stommeln, die am Wallfahrts-Freitag das Mittagsgebet gestalten“, erzählt der für die Liturgie am Kölner Dom zuständige Domdechant.

 

Jugendliche pilgern von Brühl nach Köln

 

Weitere Jugendliche machen sich am Wallfahrts-Samstag auf den Weg – und pilgern unter dem Motto „ Alles wird gut! Oder?“ von Brühl in die Domstadt. „Der Weg von Brühl nach Köln führt uns über eine der zahlreichen Etappen des berühmten Jakobsweges“, erklärt Diözesanjugendseelsorger Dr. Tobias Schwaderlapp. „Wir werden unterwegs sein auf den Spuren unzähliger Menschen, die uns vorausgegangen sind, die ihre Wünsche, Sorgen und Ängste zum Schrein der Heiligen Drei Könige nach Köln getragen haben. Jugendliche weltweit stellen sich den Herausforderungen ihrer und unserer Zeit. Wir wollen positiv in die Zukunft schauen. Themen wie Digitalisierung, Klimawandel, politische Schieflage, die großen Krisen und kleinen Herausforderungen des Alltags – alles das wollen wir uns bewusst machen. Der Weg selbst ist dabei vielleicht schon so etwas wie ein Gebet. Am Ziel, im Kölner Dom, bringen wir unsere Gebete und Anliegen in der Feier der Vigil vor Gott.“


Radwallfahrt „gegen den Strom“ 

 

Die 8.30-Uhr-Messe am Wallfahrts-Sonntag, eine anschließende Prozession unter dem Schrein und ein Pilgersegen bilden den Auftakt für die diesjährige Radwallfahrt im Erzbistum Köln: Vom Baptisterium am Dom, der ältesten Taufstelle des Kölner Christentums, führt die Wallfahrt rheinaufwärts bis nach Bonn-Vilich. Auf der rund 40 Kilometer langen Strecke „gegen den Strom“ wird unterwegs an mehreren Stationen Halt gemacht, etwa an der dem Flussheilgen St. Clemens geweihten Kirche in Langel, die als neue Radwegekirche eingerichtet ist. Immer wieder auf der Radtour wird die spirituelle Dimension des Elements „Wasser“ eine Rolle spielen.

 

Ökumenischer Gottesdienst „Wenn et Bedde sich lohne däät“

 

Unverzichtbare Programmpunkte der Dreikönigswallfahrt sind auch in diesem Jahr die Wallfahrt für Menschen mit und ohne Demenz, die Andacht für alle Ehejubilare, die Wort-Gottes-Feier mit den Kölner Städtepartnerschaftsvereinen und die Andacht mit und für Geflüchtete(n). Ebenso der ökumenische Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln, der in diesem Jahr unter dem Thema „Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“ steht. Die Impulse des Gottesdienstes werden von Schwester Ancilla Wißling (Karmel Maria vom Frieden, Köln), Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi (Lutherkirche, Köln-Nippes) und Dr. Brigitte Saviano (Referentin für Gemeindepastoral, Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.) gestaltet. Die Liturgie wird in Gebärdensprache übersetzt.

 

Pilgerweg, Tagesausklang und Pontifikalamt

 

Ein besonders gestalteter Pilgerweg führt an allen Wallfahrtstagen durch den Dom – vorbei am Heiligen Christopherus, an der Mailänder Madonna, unter dem Dreikönigenschrein hindurch, sowie vorüber am Gerokreuz, an der Schmuckmadonna und der „Kapelle der Barmherzigkeit“ an der 14. Kreuzwegstation.

 

Der Pilgerweg ist nach allen Gottesdiensten geöffnet, außerdem am

Donnerstag, 26.9., 10.30 Uhr bis 18 Uhr

Freitag, 27.9., 10.30 Uhr bis 18 Uhr

Samstag, 28.9. , 10.30 Uhr bis 15 Uhr

Sonntag, 29.9., 13 Uhr bis 17 Uhr

 

Der Pilgerweg gehört genauso zu den Konstanten der Wallfahrt wie der abendliche Tagesausklang in „Wort und Musik“ am Donnerstag und Freitag sowie das festliche Pontifikalamt mit Rainer Maria Kardinal Woelki am Sonntagmorgen um 10 Uhr.

 

Internationales Pilger- und Begegnungsfest auf dem Roncalliplatz

 

Parallel zur Wallfahrt lädt der Dom wieder zum Internationalen Pilger- und Begegnungsfest auf dem Roncalliplatz ein. Vor und nach den Gottesdiensten, geistlichen Impulsen und Veranstaltungen im Kölner Dom haben Pilgerinnen und Pilger dort Gelegenheit, das Erlebte nachklingen zu lassen, sich auszuruhen und miteinander ins Gespräch zu kommen. 

Dazu werden im Bereich vor dem Römisch-Germanischen Museum Sitzmöglichkeiten sowie Getränke- und Essensstände aufgebaut. 

Das Pilger- und Begegnungsfest ist donnerstags bis samstags von 11.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet, sonntags von 11.30 Uhr bis 20 Uhr. 

 

Anmeldung für Ehejubilare

 

Auch während der diesjährigen Dreikönigswallfahrt sind alle Ehepaare, die in 2024 ein besonderes Ehejubiläum feiern, zu einer Dankandacht mit Musik, Weihrauch und Gebet herzlich eingeladen. Gerne können Sie sich im Vorfeld anmelden: telefonisch unter 0221 17940-200 oder hier.

 

Das vollständige Programm finden Sie online.

  

Gebet der Religionen findet in diesem Jahr in der Ehrenfelder Zentralmoschee statt (21. September)

18. September 2024; ksd

 

Köln. „Verpflichtet zum Frieden“ – unter diesem Titel lädt der Rat der Religionen der Stadt Köln auch in diesem Jahr die Kölner*innen am Weltfriedenstag der Vereinten Nationen zum Gebet der Religionen ein. Die Veranstaltung findet am Samstag, 21. September, um 18 Uhr in der Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld statt.

„Gemeinsam möchten wir am Weltfriedenstag ein Zeichen setzen und mit Entschlossenheit bekräftigen, dass wir uns dem Frieden verpflichtet fühlen. Gerade in Zeiten, in denen kriegerische Auseinandersetzungen, Terror, Hass und Hetze unseren Alltag überschatten, ist es umso wichtiger, dass wir uns für eine gerechte und friedliche Welt einsetzen“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Vorsitzende des Rates der Religionen.

Der Rat der Religionen der Stadt Köln hat sich in der Kölner Friedensverpflichtung darauf verständigt, mit ganzer Kraft dazu beizutragen, Hass und Gewalt zu überwinden, damit die Menschen in Köln und überall auf der Welt in Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit und Freiheit leben können.

Nach den Gebeten wird es die Gelegenheit zu Gesprächen und Begegnung geben.

 

Glaubensfreude statt Kirchendepression – Annette Schavan und Henriette Reker zu Gast im DOMFORUM

10. September 2024; ksd

 

Köln. Es ist leicht, sich in eine „Kirchendepression“ oder „Insolvenzrhetorik“ hineinzureden. Das machte die frühere Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie ehemalige Vatikanbotschafterin Annette Schavan kürzlich bei einer Podiumsveranstaltung im DOMFORUM deutlich – und warnte direkt davor, dieser Versuchung nachzugeben. Stattdessen warb sie gemeinsam mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker dafür, trotz aller Kirchenkrisen, Skandale und gesellschaftlichen Entwicklungen das Christentum neu oder wieder als Kraftquelle und Rettungsanker zu entdecken. Anlass für das Gespräch war das von Schavan konzipierte und herausgegebene Buch „ Pfingsten! Warum wir auf das Christentum nicht verzichten werden“, für das auch Reker einen persönlichen Beitrag verfasst hat.

Nur auf das Negative und Problematische zu schauen oder die Kirche kleinzureden, werde dem Christentum nicht gerecht, so Schavan in einem Impulsreferat zu Beginn. „Das Christentum ist ja wirklich eine ganz großartige Sache“, betonte Schavan, die im Nebenfach Theologie und Philosophie studiert hat. Es könne zu einer Haltung und ganz neuen Sicht auf den Menschen führen, die jede und jeden in ihrer und seiner unverwirkbaren Würde ansehe und achte – unabhängig von der jeweiligen Rolle, von Leistungen oder anderen Faktoren. „Das ist die Botschaft des Jesus von Nazareth.“

 

„Verrat am Evangelium“ benennen

 

Mit ihrem Buch, zu dem viele prominente Autorinnen und Autoren einen persönlich geschriebenen Text beigetragen haben, sei es ihr um genau diesen Brückenschlag gegangen: „Man muss den Verrat am Evangelium benennen, den es immer wieder gegeben hat und den es heute gibt. Der ist schlimm. Aber wir müssen hin und wieder auch eine Brücke bauen zur Großartigkeit der Botschaft.“ Angesicht der jährlich veröffentlichten, immer noch hohen Kirchenaustrittszahlen dürfe man nicht immer nur an sinkende Kirchensteuereinnahmen denken, so Schavan. „Dann ist immer nur die Frage, wer macht das Licht irgendwann aus. Das kann ja nicht Aufgabe unserer Zeit oder unserer Generation sein.“

Schavan, die mehr als zehn Jahre lang eine der Vizepräsidentinnen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) war, machte deutlich, dass es ihr nicht darum ging, die großen Fragen und Reizthemen noch einmal aufzuwerfen. Die Debatten habe sie alle geführt. „Natürlich gehöre ich zu den Frauen, die sagen, Frauen müssen geweiht werden können. Am besten als erstes eine Kardinälin.“ Aber die Institution sei ja auch in manchem davon abhängig, „wie wir so sind“, so Schavan. „Wenn alle Christen nurn noch raummaulen, wie soll denn die Institution Ausstrahlung haben?“

Mit dem Christentum seien eine Kraft und eine Botschaft verbunden, „die diese Welt so dringend braucht wie zu allen Zeiten“, sagte Schavan. „Und je unversöhnlicher es in der Welt zugeht, je mehr Spaltungsgeschichten geschrieben werden, umso mehr braucht es diese Kraft des Christentums mit seiner neuen Sicht auf den Menschen, mit seiner Kraft zur Versöhnung. Aber auch mit dem, ich nenne es mal zweiten Blick auf die Wirklichkeit. Also nicht nur auf das, was so offenkundig ist, sondern ein tieferer Blick auf die Wirklichkeit, der uns die Möglichkeit gibt, Kraftquellen zu entdecken.“

 

„Europa muss seine christliche Wurzel wahrnehmen, sonst verliert es sich“

 

Die Gesellschaft vergesse manchmal, wie stark das Christentum Europa und auch weite Teile der Welt geprägt habe. Schavan nannte Kunst und Kultur als Beispiele, doch geht es weit darüber hinaus, wenn man an Architektur, Philosophie und Humanismus denkt. Das Christentum habe etwa die Diskussion über die Menschenrechte stark geprägt. „Vieles, das uns selbstverständlich ist, das wir vielleicht verbinden mit Aufklärung und moderner Zeit, hat einen tieferen Grund im Christentum“, bekräftigte Schavan. Wenn sie manche aktuelle Debatte erlebe, „dann denke ich mir, wenn dieses Europa nicht auch diese Wurzel wahrnimmt, in aller kulturellen Vielfalt, dann wird es sich selbst verlieren“ .

Papst Franziskus habe so oft wie kein anderer Papst betont, dass die Kirche und das Christentum „ an die Peripherien“ gehen müssen, an die Ränder der Gesellschaft, dorthin, wo die Armen und Ausgestoßenen, die Abgehängten und Ausgegrenzten sind. „Also ich sage das ein bisschen frecher“, sagte Schavan, „ich sage: so wie Innovationen in der Politik nicht aus einem Ministerium kommen, kommen sie in der Kirche nicht aus einer Kathedrale.“

 

Glaube und Kirche sind nur noch eine Option

 

Der Kölner Dom sei zwar „super“ und werde von 3,5 Millionen Menschen jährlich besucht, er sei identitätsstiftend und stehe für das, was für die Geschichte und die Stadt von großer Bedeutung sei. „Aber in der Welt von heute ist der Glaube keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern eine Option.“ Früher sei in der Kirche vieles vermeintlich schöner und einfacher gewesen. „Aber wir müssen dem nicht nachtrauern“, so Schavan. Heute wisse man, was sich alles ereignet habe, das Verrat am Evangelium sei, wie der sexuelle und geistliche Missbrauch an so vielen Menschen.

Heute müssen und wollen sich Menschen aktiv für den Glauben und die Kirche entscheiden. „Weshalb ich es zum Beispiel wichtig finde, dass die Kirche jetzt nicht am allermeisten spart bei den Schulen und bei der Bildung. Da trifft man nämlich die jungen Leute, da kann man ihnen Chancen eröffnen“, erklärte Schavan. „Die Kirche muss ihre Prioritäten neu finden.“

Vieles werde schon in ökumenischer Gemeinschaft getragen, wie die Telefonseelsorge oder Gruppen und Einrichtungen in der Hospizbewegung. „Und da gibt es auch andere Themen für die Kirche. Da wo es Menschen schwer wird im Leben, da wo Menschen niemanden mehr finden, der irgendwie mit ihnen zu tun haben will, da wo Gerechtigkeit immer mehr abnimmt, da wo Gesellschaften immer unversöhnlicher werden“, betonte Schavan. „Das ist das, was uns ja politisch solche Sorgen macht. Die wachsende Unversöhnlichkeit, die wachsende Debatte, wo nur Menschen aus einer Blase sich über die andere Blase aufregen, aber nicht auf die Idee kommen, dass die in der anderen Blase vielleicht auch Recht haben. Das, finde ich, sind die Peripherien heute. Und das Christentum hat 
mit dem Leben Jesu eine großartige Botschaft.“

 

Von selbstbewussten Nonnen geprägt

 

Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die als evangelische Schülerin eine katholische Schule besuchte, bezeichnet sich als „konfessionellen Mischling“. Vieles habe sie von dort mitgenommen, so die frühere Sozialdezernentin und erste Oberbürgermeisterin Kölns. „Ich bin da geprägt worden von den ersten selbstbewussten Frauen, kann man wohl sagen. Von Nonnen, die uns vermittelt haben, ,ihr könnt alles werden, was ihr wollt ‘.“

Sie sei oft gefragt worden, woher sie nach dem Attentat, das 2015 einen Tag vor ihrer Wahl zur OB auf sie verübt worden war, die Kraft genommen habe, weiterzumachen und dieses Amt anzutreten. „ Für mich ist das irgendwie gar nichts Besonderes“, erklärte sie. „Ich bin ja da durch Glück oder göttliche Fügung gut rausgekommen.“ Sie habe eine Aufgabe gehabt und viele Menschen hätten sich darum bemüht, „dass mir diese Aufgabe übertragen wird“, so Reker. „Und wenn die Kölnerinnen und Kölner mich gewählt haben, dann sollen sie auch sehen, was sie dafür bekommen können. Und dadurch, dass sie mich (2020 – sic.) wiedergewählt haben, war ich ja dann auch bestätigt.“

 

Diversität als Herzensthema und ein stadtgewordenes Pfingstwunder

 

Knapp zwei Monate nach ihrem Amtsantritt passierten die als „Kölner Silvesternacht“ bekanntgewordenen Vergewaltigungen und massenhaften sexuellen Übergriffe auf dem Bahnhofsvorplatz, im Schatten des Kölner Doms. „Die Kölner und Kölnerinnen haben mich im Grunde unterstützt“, erinnerte sich Reker an diese Zeit, in der sie immer noch mit den Folgen des Attentats zu kämpfen gehabt und beispielsweise nur noch 48 Kilogramm gewogen habe. „Es war nämlich kein einziger Geflüchteter aus einer Kölner Unterkunft, der angeklagt wurde.“ Die Stimmung in der Stadt sei nicht gekippt, etwa was die Unterbringung von Geflüchteten betraf.

Dass Diversität ein Herzensthema sei, wie sie in ihrem Buchbeitrag schreibt, habe sicher auch mit ihrer christlichen Erziehung zu tun, antwortet die Oberbürgermeisterin auf eine Frage von Moderator Johannes Schröer, stellvertretender Chefredakteur von DOMRADIO.DE. Köln sei ein „ stadtgewordenes Pfingstwunder“, formuliert Henriette Reker es in dem Buch von Annette Schavan. Mit den Kindern der sogenannten Gastarbeiter und der amerikanischen Soldaten aufgewachsen, sei es für sie „ganz normal“ gewesen, „dass sich Köln so zusammensetzt“, erinnert sich die OB.

Heute bestehe Köln aus 180 Nationen und 130 Religionsgemeinschaftenn. Mindestes 40 Prozent der Kölnerinnen und Kölner haben eine internationale Familiengeschichte, 50 Prozent seien es schon bei den Jugendlichen. Prägend seien auch die Gelassenheit und der Respekt im Umgang mit anderen Sexualitäten gewesen. „Und dazu diese wunderbare Kathedrale als Identifikationspunkt“, so Reker in Sichtweite zum Dom.

 

Kontinent der Vielfalt

 

Hinter diesen Zahlen stecke „ein ungewöhnlicher Schatz an Verschiedenheit“, bekräftigte Schavan, „und das heißt auch an verschiedenen Erfahrungen, verschiedenen kulturellen, religiösen, sozialen Herkünften.“ Es sei schade, dass Vielfalt in Teilen der Gesellschaft nur noch „als eine Quelle von Gefahr und von Ungemütlichkeit“ diskutiert werde – und weniger, „was damit an großartigen Perspektiven für eine Stadt verbunden ist“.

Wenn man den Fernseher anschalte oder die Schlagzeilen lese, „dann ist das alles eben eher gefährlich als großartig“. Auch im ländlichen Raum habe fast die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund. „Und es wird zunehmen“, so Schavan. „Deshalb glaube ich, dass das Christentum da eine große Aufgabe hat, denn wir sind Weltkirche. Christentum heißt Weltkirche. Nationale Grenzen sind für uns überhaupt nicht das Entscheidende, sondern die Grenzüberschreitung, das was an Brücken gebaut wird.“

Die Gründer der Europäischen Union hätten einen „Kontinent der Vielfalt“ gewollt. „Wenn dieser Kontinent der Vielfalt es schafft, nicht mehr gegeneinander Krieg zu führen, sondern wenn es gelingt, Brücken zu bauen und, eine Einheit zu finden, die basiert auf dem, was uns die evangelische Sozialethik und die katholische Soziallehre liefern, dann wird es eine große Zukunft“, sagte Schavan. „Das müssen wir jetzt irgendwie aufrechthalten.“

 

„Drinbleiben lohnt“

 

Schavan hatte anfangs davon berichtet, wie der frühere Vizekanzler und ehemalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler überlegt habe, aus der Kirche auszutreten. Auch er hat einen Beitrag in ihrem Buch verfasst. Eine Reise zu seinen Wurzeln – in das vietnamesische Waisenhaus, von dem aus er als Säugling auf den Weg geschickt wurde, um mit anderen Boat-People nach Deutschland zu reisen – änderte seine Meinung. Dort hatte er erlebt, wieviel Gutes die Ordensfrauen, die das Haus leiteten, bewirkten.

Reker erzählte, dass sie mit Menschen, die ihren Austrittswillen bekunden, darüber spreche. Dabei spiele es für sie keine Rolle, ob sich jemand von der evangelischen oder von der katholischen Kirche trennen wolle. Sie erzählt dann von sozial-karitativen Projekten und Einrichtungen, die sie kennt, und erklärt, dass diese durch die Kirchensteuer finanziert werden. „Manchmal kann ich die Leute überzeugen, dass sie so mit ihren Kirchensteuern auch Gutes für die Gesellschaft tun.“

 

„Papst Franziskus räumt Steine aus dem Weg“

 

Sie werde es wohl nicht mehr erleben, dass Frauen zu Weiheämtern zugelassen werden, so Annette Schavan mit Blick auf den Reformbedarf in der Kirche. „Ich muss mich doch jetzt nicht den Rest meines Lebens abarbeiten an der Reformagenda“, sagte sie. Viel wichtiger sei es ihr, von den Erfahrungen zu berichten, die sie als Christin und in ihrem Leben gemacht habe.

Mit Papst Franziskus verbinde sie aber die Zuversicht, „dass bei manchen Themen Steine aus dem Weg räumt“. Es sei Zeit, um die Tür zu öffnen. „Er wird sie aber nicht selbst öffnen, sondern er schafft aus dem Weg, was einem Nachfolger schwer sein könnte“, zeigt sich Schavan überzeugt. „Das gilt für alle Themen der Sexualethik. Das gilt auch für die Frauenfrage.“

Bei ihrem Abschiedsbesuch zum Ende ihrer Amtszeit als Vatikanbotschafterin sei auch die Frage nach Frauen in der Kirche Thema gewesen. Franziskus habe darauf verwiesen, dass Papst Johannes Paul II. die Weihe von Frauen ausgeschlossen habe. „Dann habe ich gesagt: ,Ja, aber jetzt sind Sie doch der Papst ‘. Man kann ja in so einem Pontifikat Dinge so festzurren, dass der Nachfolger das dann nicht einfach so wegkriegt. Ich komme aus der Politik, ich weiß schon wo die Macht ist.“ Aber es gebe mehr Themen, als „wir das im Gedächtnis haben“ bei denen Papst Franziskus, „uns gezeigt hat, wo die Türen sind, durch die wir gehen können“, erklärte Schavan. „Es gibt so viele Zitate, die hängen irgendwo in der Luft. Daraus entstehen keine Doktrinen – aber wir können uns darauf berufen.“

 

Hildegard Mathies

 

Annette Schavan (Hrsg.): Pfingsten! Warum wir auf das Christentum nicht verzichten werden (Droemer Knaur, 2024). 304 Seiten, 26 Euro (gebunden).

 

Mehr unter annette-schavan.de

 

„Kinder werden nicht von Marsmenschen erzogen“: 20 Jahre SchulTag – 20.000 Pädagog*innen für Offene Ganztagsbetreuung qualifiziert

9. September 2024; ksd

 

Köln. Fünfjährige, die handysüchtig sind und sich brutalste Gewalt- und Sexvideos ansehen. Kinder, die mit Mobbing-Erfahrungen aus der Grundschule kommen. Jugendliche, die zukunftspessimistisch sind und aufgrund der vielen Krisen in der Welt – von Klima bis Krieg – Angst vor der Zukunft haben. Dazu gelten mindestens 20 Prozent der Kinder als arm. – Es ist heutzutage besonders herausfordernd und in vielen Fällen ein Problem für Familien, Pädagog*innen, Erzieher*innen und andere Lehrkräfte, Kinder und Jugendliche im Aufwachsen und bei ihrer Entfaltung zu begleiten. Aus diesen und vielen anderen Gründen – Stichwort Betreuungsbedarf durch die Berufstätigkeit beider Elternteile – ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler in Offenen Ganztagsschulen qualifiziert betreut und begleitet werden. 

Seit zwei Jahrzehnten qualifiziert das Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. im Rahmen des Kurskonzeptes „SchulTag“ Menschen für diese Aufgabe sowie für die Gruppenleitung und Leitungspositionen an Offenen Ganztagsschulen, die die Förderung der Grundschüler außerhalb des Unterrichts weitertragen. Bei diesem Schultyp findet vormittags der reguläre Unterricht statt und am Nachmittag können die Schülerinnen und Schüler freiwillig an Förder-, Freizeit- oder Sozialangeboten teilnehmen. Mittlerweile hat das Programm 20.000 Pädagoginnen und Pädagogen qualifiziert. Zum Auftakt einer Reihe von Jubiläumsfeiern in der Diözese luden das Katholische Bildungswerk Köln und die Familienbildung Köln e.V. ins FamilienForum Köln Deutz-Mülheim ein, wo ein Teil der Qualifizierungskurse stattfindet. Gastredner waren Jochen Ott, Vorsitzender der SPD-Fraktion im NRW-Landtag, und Stefan von der Bank, neuer Pädagogischer Leiter des Bildungswerks der Erzdiözese Köln.

 

„Wir haben einen schonungslosen Individualismus vorangetrieben“

 

Jochen Ott, bis 2010 selbst als Lehrer für Geschichte, Sozialwissenschaften und Katholische Religion an der Gesamtschul Brühl tätig, hatte nicht nur auf aktuelle Jugendstudien verwiesen, die belegen, wie viel Angst Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 25 Jahren vor der Zukunft haben. Er hatte auch den Bogen gespannt von den Kleinen, die ungefiltert ungeeignete Inhalte an digitalen Endgeräten wie Handy oder Tablet konsumieren, zu den vielen Kindern und Jugendlichen „mit psychotherapeutischen Bedarfen“ oder Erkrankungen wie Magersucht.

Es nerve ihn, wenn sich „mal wieder alte weiße Männer“ beklagten über „diese Gesellschaft, diese Erziehung, diese Kinder und was die alles machen“. Ott: „Diese Kinder sind ja nicht von Marsmenschen erzogen worden, und diese Gesellschaft auch nicht, sondern sie ist ja geprägt worden von uns! Wir sind das ja schuld, wir haben diese Gesellschaft so gemacht“, sagte er mit Blick auf seine eigene Generation 50plus. „Und wir haben einen schonungslosen Individualismus vorangetrieben.“

 

Jochen Ott: Ganztagsbetreuung auch in NRW gesetzlich verankern

 

Daraus ergäben sich Fragen: „Was ist das Verbindende? Was ist das Wir? Was hält uns zusammen? Und was sorgt dafür, dass dieser Individualismus uns nicht kaputt macht?“, so der Politiker.  „ Diese Fragen müssen wir uns stellen, und dann ist da die Frage: wo packt man da an?“ Hier seien die qualifizierten Kräfte im Offenen Ganztag an einer entscheidenden Stelle, bescheinigte Ott den Anwesenden. „Sie sind bei den Kindern und Jugendlichen, dort, wo vor Ort die Arbeit geleistet wird und wo man sich vor allem eins wieder ins Bewusstsein rufen muss: Wir brauchen Zeit! Unsere Kinder brauchen Zeit! Und zwar analoge Zeit.“

Strukturen müssten so geschaffen werden, dass Eltern und Kinder sich darauf verlassen könnten, „ dass unsere Strukturen sie stützen“, betonte Ott. Es sei falsch, dass der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Nordrhein-Westfalen noch nicht gesetzlich verankert sei, machte der Politiker seine Position deutlich. Aber er sei dem Städtetag dankbar, dass dieser Anspruch ab 2026 stufenweise umgesetzt werden solle. 

Es sei auch falsch, dass Erzieherinnen, die dies wollten, keine Vollzeitstellen angeboten würden, sondern sie erst ab dem Nachmittag in der Betreuung eingesetzt würden. „Wir müssen natürlich einen rhythmisierten Ganztag haben und wir brauchen Kollegien, die zusammengesetzt sind aus Lehrkräften und anderen Berufsgruppen“, erläuterte Jochen Ott. „Wir brauchen als Stellvertreter jeder Schulleitung einen Erzieher oder eine Sozialpädagogin, um einfach diese Lehrersicht zu ergänzen.“

 

„Es geht nicht um Verwahrung und Betreuung, es geht um Entfaltung“

 

Vor 20 Jahren war Stefan von der Bank Pädagogischer Mitarbeiter im damaligen Katholischen Bildungswerk im Rhein-Erft-Kreis, in dem eine Kollegin den Start des Konzepts SchulTag vorbereitete. Ende Juni 2024 wurde von der Bank – nach verschiedenen anderen Tätigkeiten im Erzbistum – zum Nachfolger von Peter Scharr als Pädagogischer Leiter des Katholischen Bildungswerks der Erzdiözese Köln berufen. Zu Beginn seiner Ansprache nahm er die Zahl der Teilnehmenden in den Blick, die sich durch SchulTag qualifizieren: „2004 waren es 99 Teilnehmende im Jahr“, erinnerte er. „2023 waren es knapp 1000. Das ist eine Wachstumsrate – das soll uns mal einer nachmachen.“ In Köln nahmen im Jahr 2023 an den verschiedenen SchulTag-Angeboten insgesamt 240 Frauen und Männer teil. SchulTag werde auch über die Bistumsgrenzen hinaus geschätzt; auch aus anderen Bistümern und von anderen, säkularen Trägern würden Teilnehmer zur Qualifizierung ins SchulTag-Programm geschickt, so von der Bank.

Von der Bank erinnerte an den christlichen Bildungsauftrag: „Die Kirche macht das eigentlich schon seit Jahrtausenden, wenn man an die Klöster denkt und an die Schule, wie sie sich entwickelt hat. Dabei ist immer zentral, den ganzen Menschen im Blick zu haben. Das finden wir in den Konzepten von SchulTag wieder.“ Es gehe darum, für Kinder „Möglichkeitsräume der Entfaltung“ zu schaffen. „Es geht ja nicht um Verwahrung und Betreuung, sondern es geht um Entfaltung von Kompetenzen, das eigene Wahrnehmen: Was kann ich? Wohin will ich mich entwickeln? Und das in einer Freiheit, die wir zum Glück in unserem Land in den letzten 70, 80 Jahren auf eine Weise entwickelt haben, die wir hoffentlich bewahren können“, sagte von der Bank.

 

„Kirche geht in Lücken, die der Staat nicht füllt“

 

„Was kann ich dafür tun, dass die gesunde Entwicklung von Kindern möglich ist?“ Diese Kernfrage steckt in den vielfältigen Qualifizierungsangeboten von SchulTag. „Das macht dieses Konzept in gewisser Weise einmalig und darauf bin ich stolz, darauf können wir alle stolz sein“, sagte Stefan von der Bank. „Das ist auch die Botschaft an Politik und Gesellschaft. Man hört über Kirche sehr viel Negatives, aber: Kirche geht in Lücken, die der Staat nicht füllt.“

Mit mehreren Workshops, in denen Resilienz- und Kreativitätsförderung bei Kindern mit Teilnehmenden beziehungsweise politische Perspektiven vertieft wurden, mit einem Imbiss und vielen Gesprächen schloss die Jubiläumsveranstaltung „mit der Gewissheit, dass SchulTag Perspektiven für die Betreuungskräfte und die Kinder schafft“, so das Fazit des Katholischen Bildungswerks Köln.

 

Hildegard Mathies

 

Stichwort SchulTag

 

SchulTag ist ein landesweit anerkanntes und langjährig in der Praxis bewährtes Qualifizierungskonzept für die Arbeit im Offenen Ganztag. Es ist von Fachleuten aus der Erwachsenenbildung und der Jugendhilfe im Erzbistum Köln entwickelt worden.

In den Qualifizierungen wird ein Bildungs- und Betreuungsverständnis vermittelt, das eine konsequente Orientierung am Kind und seinen Bedürfnissen enthält. Berücksichtigt werden im Kurs aber auch die berufsbezogenen Interessen und Perspektiven der Beschäftigten im Offenen Ganztag. Die Qualifizierung befähigt zu einer pädagogisch kompetenten und sicheren Arbeit in der OGS.

Das Qualifizierungskonzept SchulTag wird im Erzbistum Köln flächendeckend durchgeführt in:

 

Grund- und Aufbaukursen (jeweils halbjährig)

Gruppenleitungsqualifizierungen (zweijährig)

Leitungskräfteseminaren

Supervisionen

„SchulTag Plus“-Angeboten (monothematische Fortbildungstage)

Inhouse-Schulungen

 

Weitere Informationen unter www.schultag.info

 

Engel in Blau: 125 Jahre Kölner Bahnhofsmission – eine ökumenische Erfolgsgeschichte

7. September 2024; ksd

 

Köln. Manche Engel haben keine Flügel. Stattdessen tragen sie eine blaue Weste. Darauf steht: „Nächste Hilfe – Bahnhofsmission“. Analog zur Nächstenliebe könnte es auch Nächstenhilfe heißen. Denn um beides geht es in der ökumenisch getragenen Bahnhofsmission an Gleis 1 des Kölner Hauptbahnhofs. Und das seit 125 Jahren. Jetzt wurde das Jubiläum, das schon das ganze Jahr mit einer Vielzahl von Veranstaltungen im Fokus steht, mit einem Gottesdienst in der AntoniterCityKirche und einem Festakt im AntoniterQuartier gefeiert.

„Wir sind Rentner und Studenten, manche laut und manche leis. Blaue Westen, bunte Herzen, su sin mer und mer sin eins“ – so sind wir und wir sind eins. Das eigens umgedichtete Lied der kölschen Band Kasalla „Mer sin eins“ bildete die Klammer von Gottesdienst und Festakt. Und es gab nicht nur – mit „Ruhestandshohn“ Janus Fröhlich an der Drum-Box – den musikalischen Takt vor, sondern machte deutlich, was die Bahnhofsmission Köln auszeichnet: hier engagieren sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich. Gemeinsam mit dem hauptamtlichen Team sind sie „einfach da“, wie es der Slogan verspricht. Insgesamt arbeiten 70 Menschen in der Bahnhofsmission.

Mancher sucht hier nur eine Atempause vom Alltagsleben auf der Straße, manche braucht Hilfe, weil sie sich in dem modernen Bahnsystem nicht mehr zurechtfindet. Hierher kommen Obdachlose und Bänker, Reisende und Menschen, die Hilfe brauchen, um eine Lebenskrise zu überstehen – und die nicht wissen, wohin sie sonst gehen können. Und seit einiger Zeit wird die Bahnhofsmission Köln an jedem ersten Samstag im Monat zum reinen „FrauenZimmer“ – einem Schutzraum, in dem Frauen ohne Stress, Druck oder Hektik miteinander ins Gespräch kommen und auftanken können.

 

Ein Stück Zuhause

 

„Am Bahnhof kulminieren die Herausforderungen des Lebens“, sagte Pfarrer Dr. Joachim Windolph im Gottesdienst. „Und dafür sind Sie da“, wandte er sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In fast jedem Leben komme einmal der Punkt, wo der Mensch nicht mehr weiterwisse. Wo alles zusammenzubrechen drohe oder es zumindest den Anschein habe. Dann, so Pfarrerin Marina von Ameln, könne es „ein wahrer Segen sein, plötzlich jemanden an der Seite zu haben, der einem Hilfe anbietet“ . Das könne eine stützende Hand sein, eine verständliche „Weg-Beschreibung“ oder ein offenes Ohr.

Für den Wohnungslosen, der jeden Morgen „meine vier Tassen Kaffee“ in der Bahnhofsmission trinkt, dort die Zeitung liest oder mit Menschen ins Gespräch kommt, ist der Ort ein Stück Zuhause, auch wenn er es so nicht formuliert hat. Was er aber klar macht: Das „Lebenselixier“, von dem er spricht, ist nicht nur der Kaffee mit etwas Milch und Zucker.

 

„Geben Sie nie auf, das Leben genießen zu wollen“

 

Oft gehen die Hilfen weit über den Moment hinaus und auch weit über die tägliche oder regelmäßige Begegnung: einer jungen Frau konnten die Mitarbeitenden helfen, sich aus der Zwangsprostitution zu befreien, indem sie die Migrantin an Stellen verwiesen, die in so einem Fall konkret beistehen und weiterhelfen können. Dass die junge Frau eines Tages bei ihnen über die Schwelle trat, verdankte sie einer anderen Frau. „Ich habe gesehen, dass sie Hilfe braucht“, sagte diese – und brachte die andere zur Bahnhofsmission.

Manchmal sei sicher nicht mehr klar, wer der Beschenkte sei in dieser Beziehung auf Zeit zwischen den Mitarbeitenden der Bahnhofsmission und den Gästen, so Windolph. Das bestätigte eine junge Mitarbeiterin, die von einer älteren Dame berichtete, die trotz einer halbseitigen Lähmung und anderer Erkrankungen viel Stärke ausgestrahlt habe. Sie benötigte Hilfe beim Umsteigen und weil sich die Bahn verspätete, kamen die beiden Frauen ins Gespräch. Die Ältere erzählte von Herausforderungen in ihrem Leben. Und dann gab sie der Jüngeren eine Lebenslehre mit auf den Weg: „ Selbst wenn das Leben durch äußere oder andere Umstände anders verläuft als geplant, geben Sie nie auf, das Leben genießen zu wollen!“

 

Ein sozialer Knotenpunkt

 

Pfarrerin Susanne Beuth, Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Mitte, erinnerte sich mit einem Schmunzeln an eine andere Art von „Lernen fürs Leben“: Vor 40 Jahren hatte die damalige Theologiestudentin ein Praktikum in der Bahnhofsmission absolviert – und musste erst einmal lernen, eine Schürze zu stärken. „Das war nicht wirklich wichtig fürs Leben“, sagte sie lachend. Aber die Verbindung zur Bahnhofsmission blieb – Beuth übernahm nach dem Praktikum die damals noch existierenden Nachtdienste.

Dr. Frank Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes, zeigte sich stolz auf die Einrichtung, die – katholischerseits vom Sozialverband InVia getragen – zur „Verbandsfamilie“ gehöre: „Für uns ist es ein Aushängeschild und ein wahnsinnig guter Knotenpunkt“, sagte er. „Nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern ein sozialer Knotenpunkt.“ In Nordrhein-Westfalen gebe es 24 Bahnhofsmissionen mit 500 ehrenamtlichen Mitarbeitenden und nur 30 Hauptamtlichen. „Ich bin da bollestolz drauf!“, so Henseler.

 

Wie ein Seismograph für die Stadt

 

Andrea Redding, Vorständin von InVia, erinnerte daran, dass die Stadt Köln beziehungsweise Oberbürgermeisterin Henriette Reker vor einigen Monaten die Leitungen und eine Abordnung der Bahnhofsmission ins Rathaus eingeladen hatten, wo sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen durften. Sie hätte sich gewünscht, dass Reker auch beim Festakt dabei gewesen wäre.

Martina Schönhals, als Geschäftsführerin der Diakonie Köln und Region die zweite Trägervertreterin neben Redding, bekräftigte dies: „Die Stadt Köln kann der Bahnhofsmission wirklich dankbar sein! Die ist wie ein Seismograph. Die Themen, die in der Stadt Köln Brisanz bekommen, schlagen zuerst in der Bahnhofsmission auf.“

Mit den vielen Einrichtungen „drum herum“, von der Polizei über die Bahnhofsmanager bis zu den anderen sozialen Einrichtungen wie der Überlebensstation GULLIVER für Obdachlose ergänze sich die Bahnhofsmission „zu einem ganz großen Hilfe-Netzwerk“, so Schönhals.

Mit Blick auf die künftige Arbeit betonte Hensel, dass es landesweit für die Bahnhofsmissionen bessere und gesicherte Rahmenbedingungen bräuchte. Die Stadt Köln unterstütze die Bahnhofsmission auch finanziell, das sei jedoch nicht für alle 24 in NRW gegeben. „Es braucht etwas, dass man sich nicht finanziell immer von Jahr zu Jahr hangeln muss“, sagte der Diözesan-Caritasdirektor. Hier seien alle in der Verantwortung. „Wir brauchen mehr Sicherheit, auch eine finanzielle Absicherung und eine klare strukturelle Zusage. Und für die werden wir kämpfen und eintreten.“

 

„Mit Herz am Dom“

 

„Die Bahnhofsmission ist darauf angewiesen, dass Menschen sich engagieren, sich einbringen und sich verantwortlich fühlen“, bekräftigte Ann-Christin Frauenkron, die evangelische Leiterin der Bahnhofsmission Köln. Die Herausforderungen in der Stadt und am Bahnhof würden in Zukunft nicht kleiner, „sondern eher größer“. Aber wenn sie in all die Gesichter der engagierten Mitarbeitenden blicke, sei sie zuversichtlich, denn: „Mit Herz am Dom“, wie es im neugetexteten Lied hieß, „das füllen Sie mit Leben!“

Ursula Lennartz, die katholische Leiterin, ergänzte: „Wir brauchen wirklich Menschen, die sich interessieren, auch für gesellschaftspolitische Vorgänge. Menschen, denen nicht egal ist: Wie leben wir miteinander? Wollen wir aufeinander achtgeben oder wie soll unser gemeinsames Leben aussehen?“ Die Bahnhofsmission habe auf der einen Seite immer große Ideen und sei auf der anderen Seite eine so konkrete Unterstützung von Menschen. Und darum hatte Lennartz auch einen ganz konkreten Wunsch: „ Eine Klima-Anlage. Denn die Menschen, die mit ihren Problemen zu uns kommen, die haben diese Probleme ja nicht nur im Winter, sondern auch jetzt im Sommer.“

Die Bahnhofsmission sei ein Schutzraum für die Menschen – und das gilt unabhängig davon, woher jemand kommt, welche Konfession oder Religion er hat oder ob überhaupt eine und gleich in welcher Lebenssituation er oder sie sich gerade befindet. Mit Blick auf die Zukunft zeigte sich auch Lennartz zuversichtlich. Auch künftig werde es Menschen geben, „die dafür ein Herz haben“ .

 

Hildegard Mathies

 

Die Bahnhofsmission an Gleis 1 des Kölner Hauptbahnhofs ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

 

www.bahnhofsmission-koeln.de

  

Einfach Kuhl: Der „kölsche Warhol“ Jürgen Kuhl unterstützt mit exklusiver und limitierter Bilderserie den Kölner Dom

6. September 2024; ksd

 

Köln. Ganz bescheiden sitzt der 82-jährige Hans-Jürgen Kuhl, der auf seinem Namensschild nur Jürgen stehen hat, auf dem Presse-Podium in der Stein-Restaurierungswerkstatt der Kölner Dombauhütte. Dabei hat er Großes zu verkünden: Gemeinsam mit den Initiatoren Lukas Boecker und Kirchenzeitungs-Chefredakteur Robert Boecker, mit Dr. Rüdiger Fuchs, Secretär des Zentral-Dombau-Vereins (ZDV), und dem stellvertretenden Dombaumeister Dr. Albert Distelrath stellt Kuhl eine Bildserie rund um den Kölner Dom vor. In extrem limitierter Auflage werden die drei Motive, die in zwei Größen erhältlich sind, zugunsten des Doms verkauft. Von dem Erlös jedes einzelnen Bildes fließt ein beträchtlicher Teil in den Erhalt der Kathedrale.

Farbstark und expressiv sind die Werke. Mal ist der Dom blau-grün, mal gelb-schwarz, mal rosa-blau. Immer hat er auch einen andersfarbigen Schattendom und als Betrachterin spürt man förmlich die pulsierende Domumgebung mit Hauptbahnhof und Stadt. Pop Art eben. Die Kunstrichtung entstand in den 1950er-Jahren in den USA und in Großbritannien und ist seitdem aus der Kunstwelt nicht mehr wegzudenken. Einer ihrer wichtigsten und bekanntesten Verreter war der US-Amerikaner Andy Warhol. Auch er hat den Kölner Dom einmal verewigt.

 

Kuhls Kunst steht für sich selbst

 

Kuhl und Warhol haben sich mehrfach getroffen. Kuhl hatte eigene Werke in Anlehnung an Warhol geschaffen, auch einen Dom. Darüber kam es zum Rechtsstreit – was widersinnig erscheint, wenn man bedenkt, dass Pop Art auch von Kopien, Verfremdungen und Neuschöpfungen lebt. Die Künsler einigten sich am Ende gütlich. Lange Schreibe, kurzer Sinn: Kuhls Kunst steht für sich selbst.

Die jetzt vorgestellten Drucke sind aus den Vorarbeiten für ein Mammut-Projekt entstanden, das Kuhl wegen des zu hohen Aufwandes am Ende nicht verwirklichen konnte: Er wollte für sein Projekt „ 360 Grad Dom“ eine Serie von 360 Dom-Siebdrucken schaffen und hatte zu diesem Zweck die Kathedrale mit einer Drohne aus allen Perspektiven und Richtungen fotografiert. „Heute dürfte man das gar nicht mehr“, sagt er mit hauchfeinem Schmunzeln.

 

Zerplatzte „Blütenträume“

 

Jürgen Kuhl hat eine bewegte Lebensgeschichte, mit der er offen umgeht. Kriegsbedingt ist er 1941 zwar in Dattenfeld zur Welt gekommen, aber aufgewachsen ist er als Sohn eines Kölner Fabrikbesitzers in Köln-Braunsfeld. Er ist absolut überzeugter Kölner. Punkt. Jürgen Kuhl ist gelernter Foto-Kaufmann und arbeitete ab 1970 als Repro-Fotograf und freier Grafik-Designer. Seine vielfältigen Talente stellte er auch als Modedesigner erfolgreich unter Beweis.

Bereits Anfang der 60-er war er in Kontakt gekommen mit dem Kölner „Milieu“, den heute legendären und manchmal nostalgisch verklärten Kriminellen „Dummse Tünn“ und „Schäfers Nas“. Vielleicht hatte deren kriminelle Energie ja abgefärbt… Seine Fertigkeiten nutzte Kuhl jedenfalls für die Erstellung fast perfekter „Blüten“, also von Falschgeld. Damit wollte er eigene finanzielle Probleme ausgleichen – und landete am Ende im Knast. Darüber spricht er offen in Talkshows und Interviews. Und um diese Geschichte dreht sich auch das Buch „Blütenträume“ von Christoph Gottwald.

 

Die Dom-Liebe liegt in der Familie

 

Und hier kommt Familie Boecker ins Spiel. Lukas Boecker, wie sein Vater unrettbar mit dem Dom-Virus infiziert, las das Buch und erzählte Robert Boecker begeistert davon. Bei dem leidenschaftlichen Journalisten und Fotografen, der schon seit mehr als 30 Jahren Mitglied im Zentral-Dombau-Verein und aktuell designiertes Mitglied des Gesamtvorstandes ist, setzte sofort das Ideen-Karussell ein. Das Ergebnis können sich künftig einige Glückliche an die Wand hängen. Limitiert sind die Großformate von 1 mal 1 Meter auf 50 Exemplare je Motiv. Die kleineren Bilder im Format 50 mal 50 Zentimeter haben eine Auflage von je 66 Exemplaren. Schon jetzt sind viele Bilder vorbestellt…

„Wir freuen uns sehr, dass dieses Engagement aus der Mitgliederschaft kommt“, sagt ZDV-Secretär Dr. Rüdiger Fuchs. Die Ideen und Aktionen, mit denen der 1842 gegründete Verein sich für den Erhalt des Domes engagiert, sind vielfältig, aber „daran hätten wir vielleicht selbst gar nicht gedacht“, erzählt Fuchs freimütig. 

„Ich konnte gar nicht glauben, dass so wenige Menschen diese Geschichte kennen, gerade hier in Köln“, erinnert sich Lukas Boecker. Vieles hatte ihn an dem Buch „Blütenträume“, das ihm ein Freund gegeben hatte, fasziniert: Köln vorneweg und dann die Mischung aus Pop Art, die ihn selbst sehr geprägt habe, dem Mode-Business von Kuhl und natürlich den Verbindungen zum Milieu. Gemeinsam mit seinem Vater kam Lukas Boecker zu dem Schluss: „Es wäre doch toll, so ein Bild zu haben!“

In der vergangenen Vorweihnachtszeit hatte Robert Boecker dann Glück auf der Internetplattform Ebay und konnte dort einen Kuhl-Dom kaufen – für seinen Sohn ein großartiges Weihnachtsgeschenk. Durch einen Freund bekam der KiZ-Chefredakteur Kontakt mit Jürgen Kuhl und konnte das Geschenk signieren lassen.

Er stieß dabei auch auf Kuhls Projekt „360 Grad Dom“, dessen Werke zu mehreren Tausend Euro verkauft werden. „Das war natürlich außerhalb unserer Möglichkeiten“, sagt Robert Boecker. Aber die Idee war geboren, „von diesen wunderschönen Bildern hochwertige Drucke herzustellen und die zugunsten des Doms zu verkaufen“, so Boecker. Es sei ungewöhnlich für den traditionsreichen ZDV sich dieser modernen Pop Art zu widmen. Kuhl selbst habe sofort gesagt: „Ja, machen wir!“, so Boecker, der den ZDV auch schon mit seinem eigenen Buch „Ich fürchte, Herr Pastor, wir sind bestohlen“ (2016) unterstützt hatte.

 

„Die Kölner sind einfach verrückt“ – nach ihrem Dom

 

Ein bisschen schließt sich ein Kreis für Jürgen Kuhl mit dieser Aktion: Schon mit seinem ersten Werk, dem von Warhol inspirierten Dom-Bild wollte er den Kölnerinnen und Kölner ein bezahlbares Kunstwerk im Stil der Pop Art anbieten, „denn Warhol war zu teuer“, berichtet der Künstler über die Anfänge Mitte der 80er-Jahre.

„Die Kölner sind einfach verrückt“, sagt Kuhl mit Blick auf die übergroße Liebe der Domstädter zu ihrem Dom und schließt sich da ausdrücklich ein. „Das gibt es in keiner anderen Stadt der Welt!“ Ob New York, London, San Francisco oder sonstwo. Die Antwort seiner Galeristen auf das Angebot, so etwas auch mal für sie zu machen, lautete stets: „Das interessiert hier keinen.“

Bestellungen für die aktuelle Serie seien bereits aus anderen Teilen der Bundesrepublik gekommen, erzählt Kuhl, der auch über 100 Motive von Köln -Collagen geschaffen hat – natürlich immer mit Dom. „Ich bin sicher, dass das alles Kölner waren!“, sagt er über die Käufer von außerhaln. Ein Zuhause ohne Dom – das geht für echte Kölsche nicht.

 

Mehr als die Hälfte des Kaufpreises pro Bild geht an den Dom

 

„Ich bin ein großer Fan vom Erhalt des Domes“, sagt der Künstler – und wird deshalb mehr als die Hälfte des Kaufpreises als Spende an den Zentral-Dombau-Verein weitergeben: 750 Euro kosten die großen Bilder, davon gehen 400 Euro an den Dom. Bei den kleinen sind es 275 Euro bei einem Einzelpreis von 450 Euro. Für die exklusive, limitierte, nummerierte und signierte Auflage hat Kuhl die Dom-Bilder aus den damals entstandenen Drohnen-Fotos mit neuen Farben und Gestaltungselementen geschaffen. Für die Ewigkeit erhalten ist in einem der Motive auch das rund 30 Meter hohe Hängegerüst, das zehn Jahre lang am Nordturm hing und das Bild des Kölner Domes mitprägte.

„Mich haben die Bilder total begeistert“, sagt Dr. Albert Distelrath, „das sind unglaublich schöne Arbeiten!“ Er freue sich, wenn so etwas nicht in Berlin oder Amsterdam funktioniere. „Die Bindung der Menschen zu diesem Dom und zu dieser Stadt – das ist ein schönes Alleinstellungsmerkmal!“

Sein Dank galt auch dem ZDV, dessen Mitglieder und Arbeit 60 Prozent des Budgets für den Erhalt des Domes erbringen. „Ohne ZDV kein Dombau“, bringt es der stellvertretende Dombaumeister auf den Punkt. Alles diene einer Sache: „Damit der Dom uns bleibt“, zitiert Distelrath den Slogan des ZDV.

Mit Blick auf Lukas Boecker muss man sich um die Zukunft des Domes und das Engagement der jungen Generation für das Wahrzeichen der Stadt keine Sorgen machen: „Der Dom hängt im Herzen“, sagt der 34-Jährige, dessen Tochter im Dom getauft wurde. Und das gelte auch für viele seiner Freunde.

 

Hildegard Mathies

 

Beim Tag des offenen Denkmals, 7. und 8. September, wird der Zentral-Dombau-Verein mit einem Stand im Dreikönigessaal des Kölner Domes vertreten sein.

 

www.zdv.de

 

www.koelner-dom.de

 

Trauer und Entsetzen nach Terrorattacke auf Solinger Stadtfest

24. August 2024; ksd

 

Köln. Es sollte ein fröhliches, friedliches Fest werden: Solingen wollte an diesem Wochenende sein 650-jähriges Stadtjubiläum mit zehntauenden Besucherinnen und Besuchern feiern. Nun sind drei Menschen tot und mehrere zum Teil lebensbedrohlich verletzt nach einem Messerangriff am Freitagabend, den die Polizei als Terrorattacke einstuft. Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, der seinem Solinger Amtsbruder Michael Mohr und Oberbürgermeister Tim Kurzbach freundschaftlich verbunden ist, hat noch in der Nacht sein Entsetzen und seine Anteilnahme auf Facebook ausgedrückt. Sein Statement im Wortlaut:

 

„Mit großem Entsetzen habe ich gerade die Nachricht von dem furchtbaren, mörderischen Anschlag auf das Solinger Stadtfest wahrgenommen. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen!

Ich bin sowohl dem Solinger Stadtdechanten als auch dem Oberbürgermeister in Freundschaft verbunden und kann nur ahnen, wie es ihnen und den Menschen in Solingen nun geht.

Es erschüttert mich zutiefst, dass das Fest zum Stadtjubiläum, von dem ich heute in Vorfreude in den Nachrichten hörte, Ziel eines solch barbarischen Anschlags auf friedlich feiernde Menschen wurde!

Am vergangenen Wochenende haben wir in Köln mit 100.000 Menschen den NRW-Tag fröhlich und unbeschwert gefeiert, an diesem Wochenende findet in Neuss das Schützenfest statt, zu dem viele Hundertausend Menschen erwartet werden, und das ich selber aktiv mitfeiere.

Terror will Schrecken verbreiten und uns Angst machen. Terror will unser Leben und damit unsere Freiheit einschränken. Terror greift unsere Demokratie an.

Als demokratischer Rechtsstaat müssen wir alles unternehmen, um Terror zu verhindern, zu verfolgen und zu ahnden! Als demokratische Gesellschaft müssen wir uns dem Terror entgegenstellen! Wir dürfen uns nicht dem Terror beugen und uns aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, denn dann hätten die feigen Terroristen gesiegt über unsere Freiheit und unser Leben. Gemeinsam sind wir viel stärker als Terroristen und ihr Terror!

Auch wenn das in diesen Stunden der Trauer und der Tränen, des Entsetzens und der Fassungslosigkeit schwer anzunehmen ist….“

 

Oberbürgermeister Tim Kurzbach ist auch Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln.

 

Ökumenische Friedensandacht zum NRW-Tag: Gemeinsam und glaubwürdig für demokratische Werte eintreten

17. August 2024; ksd

 

Köln. Zum Auftakt des NRW-Tages, der am 17. und 18. August erstmals in Köln stattfindet, feierten die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen sowie aus der Landes- und Stadtpolitik eine ökumenische Andacht im Kölner Dom. Mit dabei waren Staatskanzleichef und NRW-Minister Natanael Liminski und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die beide eine der Fürbitten vortrugen, sowie die Landtagsvizepräsidentin und -präsident Berîvan Aymaz und Christof Rasche sowie Ministerin Josefine Paul. Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und der stellvertretende Stadtsuperintendent Markus Zimmermann gestalteten den Gottesdienst, an dem auch Vertreter der Vereinigung „Muslime für den Frieden“ teilnahmen, die rund um Weihnachten und den Jahreswechsel 2023/2024 Mahnwachen am Kölner Dom abgehalten hatten, nachdem islamistische Anschlagspläne gegen das Gotteshaus sowie seine Besucherinnen und Besucher bekanntgeworden waren. Mahmood Ahmed Malhi, Imam der Bait-un-Nasr-Moschee, reihte sich in die Vortragenden der Fürbitten ein.

Traditionell und passend zum diesjährigen Leitwort des großen Bürgerfestes „Gemeinsam verbunden – Generation NRW“ stand die Andacht ganz im Zeichen des Miteinanders und des Friedens. Erinnert wurde dabei auch an die Kölner Friedensverpflichtung der Stadt und der Religionen, die 2006 erstmals vom damaligen Oberbürgermeister Fritz Schramma und den heute im Rat der Religionen zusammengeschlossenen Glaubensgemeinschaften unterzeichnet wurde. So vielfältig und durch viele Kulturen geprägt wie die Domstadt ist auch das zahlenmäßig größte deutsche Bundesland. Darum trugen die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen die Erklärung auch während der Andacht am Dreikönigenschrein vor.

 

Stellv. Stadtsuperintendent Zimmermann: „Ein wunderbarer, bunter Haufen von Menschen“

 

„Nordrhein-Westfalen – das ist ein ganz besonderes Bundesland“, sagte der stellvertretende Stadtsuperintendent Markus Zimmermann. „Es ist ja eines der Länder mit dem Bindestrich und das macht deutlich, dass hier Menschen leben, die aus ganz unterschiedlichen Traditionen kommen“. Er zitierte den ehemaligen, 2006 verstorbenen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau, der wiederholt seine Ansicht geäußert habe, dass „die Stärke für dieses Land in der einmaligen Kombination der Eigenschaften seiner Menschen liegt: der Zuverlässigkeit des Rheinländers, der Leichtfüßigkeit des Westfalen und der Großzügigkeit des Lippers“.

Zimmermann ergänzte: „So ist das bei uns in Nordrhein-Westfalen. Wir sind ein wunderbarer, bunter Haufen von Menschen!“ Es seien längst nicht nur die Rheinländer, die Westfalen und die Lipper, sondern es seien viele dazugekommen. „Und was unser Land in den 75 Jahren seines Bestehens bis auf einige wenige Ereignisse immer ausgemacht hat, ist, dass hier Menschen in Toleranz zusammenleben.“

Für Christinnen und Christen habe der Apostel Paulus dieses Grundgesetz so formuliert: „Seid eines Sinnes! Versucht jede Form von Spaltungen zu vermeiden.“ Das sei auch das, was die Menschen in diesem Bundesland verbinde und zusammenhalte, so Zimmermann. „Seid eines Sinnes heißt übrigens nicht: Seid alle einer Meinung“, erklärte der stellvertretende Stadtsuperintendent. „Es gibt ja das Gerede von der Meinungsdiktatur. Man dürfe nicht mehr sagen, was man will. – Nein, wir halten ziemlich viel Blödsinn auch aus. Wichtig ist die Haltung. Seid eines Sinnes.“

Für Christinnen und Christen seien wichtige Elemente dieser Haltung, „dass wir in Respekt leben, dass wir nach der Nächstenliebe handeln, dass wir Menschen nicht verurteilen, dass wir sie eben nicht mehr in Gruppen einteilen – Rheinländer, Westfalen, Lipper, sondern dass wir in der Liebe Gottes leben“, so Zimmermann. „Dass das unser Leben trägt, nicht nur hier in unserem Bundesland, sondern überall auf der Welt. Dass wir uns in der Weise auch stark machen für den Frieden.“ In diesem Sinne wünsche er Nordrhein-Westfalen, dass die Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich engagieren das tun, „weil sie den Drang haben und den Wunsch, dass wir eines Sinnes sind“. Und weiter: „Dass wir Menschen bei uns willkommen heißen und dass wir im gegenseitigen Respekt miteinander leben. Dann bleibt dieses Nordrhein-Westfalen etwas ganz Besonderes.“

 

Stadtdechant Kleine: „Gemeinsam für unsere demokratischen Werte eintreten“

 

Frieden erhalten – „und noch mehr Frieden schaffen“ – erfordere aktives Handeln, Zupacken und Tun, griff Stadtdechant Msgr. Robert Kleine das Friedensthema auf. Vielen Menschen falle das heute schwer angesichts der zahlreichen Krisen und Herausforderungen und einer scheinbar unüberschaubaren Welt und Wirklichkeit. Passiv zuzusehen scheine eine moderne Lebensweise zu werden, so Kleine.

Das Massaker der Hamas im vergangenen Oktober, „die Bomben auf Israel und Gaza, die ertrinkenden Flüchtlinge im Mittelmeer, das Grauen eines im dritten Jahr stehenden russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, wachsender Antisemitismus, auch in unserem Land, hohe Umfragewerte für eine in weiten Teilen rechtsextremistische Partei vor anstehenden Landtagswahlen“ nannte der Stadtdechant Beispiele für das, was Menschen Angst macht, belastet und überfordert und manchen die Hoffnung verlieren lasse. „Abstand halten, das alles gar nicht an sich heranzulassen, scheint da zu helfen. Nur hilft das überhaupt nichts! Die Welt wird nicht dadurch besser, dass wir passiv sind. Und wir selbst widersprechen dem, was Menschsein bedeutet, wenn wir uns nicht am gemeinsamen Leben beteiligen, damit es den Menschen besser geht.“

Es widerspreche dem, was Menschsein bedeutet, „wenn wir eben nicht aufstehen, wo die Menschenwürde mit den Füßen getreten wird, wo Krieg, Terror, Gewalt und Hetze die Oberhand haben“, betonte der Stadtdechant. „Denn was ist ein Mensch? Wie wird ein Mensch er selbst? Er wird es im sozialen, aber auch im christlichen Sinne, indem er Verantwortung auf sich nimmt für seinen Mitmenschen, für den, mit dem zusammen zu leben ihm aufgegeben ist – und zwar nicht nur im engsten, sondern auch im umfassendsten Sinne. Es geht um die Mitsorge – für den kirchlichen Bereich für Schwestern und Brüder, im bürgerlichen Bereich für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger.“

Verantwortung sei grenzenlos. „Es geht nur darum, dass wir, dass du, dass ich irgendwo anfange, an meinem, an deinem Ort – und dass wir dann unseren Blick weiten in Zeit und Raum in eine doch eigentlich wunderbar geschaffene Welt, und dass wir diese Welt mit uns selbst und mit unserem Leben bewahren. Bewahrung der Schöpfung, Bewahrung der Welt.“

Kleine erinnerte daran, dass Jesus Christus immer wieder kritisiert habe, wenn Kälte zwischen Menschen herrschte oder Gleichgültigkeit, Unterdrückung, Ausnutzung und Lust zur Verurteilung. Oder die „Eigenliebe in all ihren Schattierungen“ und Mangel an Mitgefühl. 

„Wenn Jesus dazu auffordert, dass man seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst, dann geht es um Mitgefühl, um Sympathie für den Menschen außerhalb der Mauern, die einen umgeben. Wir nennen das heute ja neudeutsch die Blase. Da fühlt man sich wohl – aber dann muss ich die Membran durchstoßen, um die Realität und vor allem den anderen zu erkennen. Auch den, den ich lieben soll“, so der Stadtdechant.

„Jesu Botschaft war universal. Er wollte, dass die Leute an das Recht der Barmherzigkeit glauben sollten. Dass niemand außerhalb der Reichweite der Liebe Gottes stand, und deshalb sollte auch heute niemand außerhalb der Reichweite der Liebe von Menschen stehen.“

Deshalb seien die Menschen in den Städten und Dörfern des Landes auch weiterhin gefordert, „die zu uns geflüchteten Männer, Frauen und Kinder aus welchen Ländern auch immer, willkommen zu heißen, ihnen die Möglichkeiten zu geben, die deutsche Sprache zu erlernen und so den Arbeitsmarkt für sie zu öffnen sowie die Kinder zu beschulen und zu begleiten“, sagte Kleine.

„Auch in unserer Stadt und sicherlich in vielen NRW-Kommunen gibt es Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Auch in Köln und anderen Städten und Dörfern gibt es Wahrheitsverdreher, politische Scharlatane, Islamisten und Propagandisten“, warnte der Stadtdechant. „Gegen all diese Gefahren und Gefährder unserer Demokratie und unserer demokratischen Grundordnung müssen wir gemeinsam und als Einzelne aufstehen und die Wahrheit sagen. Deshalb ist es so wichtig, gerade im 75. Jahr unseres Grundgesetzes,gemeinsam als Stadtgesellschaft und in unserem Land, aus allen Kulturen und Religionen einzutreten für unsere demokratischen Werte und diese glaubwürdig in Wort und Tat zu vermitteln.“

 

Oberbürgermeisterin Reker: „Hass und Hetze, Lüge und Gewalt deutlich entgegentreten“

 

„Wir bitten für alle, die eine besondere Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft für unsere Stadt und unser Bundesland NRW: dass sie die Werte von Demokratie, Toleranz und Solidarität stärken und verteidigen. Und dass für alle außer Frage steht, dass Hass, Hetze, Lüge und Gewalt in der politischen Auseinandersetzung deutlich entgegengetreten werden muss“, lautete die Fürbitte von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

 

Minister Liminski: „Kraft und Durchhaltevermögen für die, die sich ernsthaft für den Frieden einsetzen“

 

„Wir beten für den Frieden, in der Ukraine, im Nahen Osten und in den vielen Kriegs- und Krisenregionen: Gib denen, die sich ernsthaft für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, weiterhin Kraft und Durchhaltevermögen. Sei auch bei den vielen Menschen, die bei uns in Nordrhein-Westfalen Schutz suchen vor Gewalt und Krieg und lass sie hier auf Menschen treffen, die ihnen mit Verständnis und Hilfsbereitschaft begegnen“, betete Natanael Liminski, Chef der NRW-Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien.

 

Die Andacht können Sie bei DOMRADIO.DE noch einmal ansehen.

 

Die Ansprache von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine können Sie hier noch einmal ansehen und hier abrufen.

 

Mehr zum NRW-Tag unter www.land.nrw und www.stadt-koeln.de

 

Vor der ökumenischen Friedensandacht besuchte Staatskanzleichef und Minister Natanael Liminski DOMRADIO.DE. Das Interview können Sie hier nachlesen.

 

Dritte Amtszeit für Kölns Stadtdechant Robert Kleine: Kardinal Rainer Maria Woelki beruft Kleine für weitere sechs Jahre ins Amt

13. August 2024; ksd

 

Köln (ksd). Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat Stadtdechant Msgr. Robert Kleine (57) zum 1. September für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren im Amt bestätigt. Kleine steht seit dem Jahr 2012 an der Spitze des größten Stadtdekanats im Erzbistum Köln. Die erste Berufung war seinerzeit durch den 2017 verstorbenen Erzbischof Joachim Kardinal Meisner erfolgt. In einer Stellungnahme sagt Stadtdechant Msgr. Robert Kleine:

„Ich freue mich sehr, dass Kardinal Woelki mir sein Vertrauen schenkt und mich erneut für eine Amtsperiode von sechs Jahren zum Stadtdechanten von Köln berufen hat. Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die bisherigen zwei Amtszeiten zurück. In den vergangenen zwölf Jahren haben wir im Stadtdekanat Köln gemeinsam mit vielen Mitarbeitenden, mit unseren Gemeinden und Einrichtungen sowie zahlreichen Kooperationspartnern in vielen Bereichen des kirchlichen, städtischen und gesellschaftlichen Lebens sowie in der Ökumene und im interreligiösen Miteinander Akzente setzen können. Ich freue mich darauf, diese erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Gemeinsam werden wir uns auch weiterhin für die Menschen in dieser Stadt einsetzen und das Leben in unserer Domstadt mitgestalten. Den vielen Herausforderungen, die sich uns in Kirche und Gesellschaft aktuell stellen, werden wir auch künftig engagiert und tatkräftig begegnen.“

 

Ökumenischer und interreligiöser Einsatz gegen Hass und Hetze

 

Zu diesem Engagement werde auch künftig der gemeinsame Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus, Hass und Hetzparolen gehören, so Kleine mit Blick auf das Miteinander mit der evangelischen Kirche, der Synagogen-Gemeinde Köln, den Muslimen sowie den anderen Religionen und Glaubensgemeinschaften der Stadt. In den vergangenen Jahren haben sich der Stadtdechant und das Stadtdekanat immer wieder an entsprechenden Solidaritätsaktionen oder Protestkampagnen sowie Demonstrationen beteiligt. Im November 2023 etwa nahmen rund 3000 Menschen an einem Schweigegang der beiden Kirchen vom Dom zur Synagoge in der Roonstraße teil, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

 

„Wie kann Köln ein soziales Köln bleiben?“

 

In der Zusammenarbeit mit Politik und Stadtverwaltung bleibe die Kernfrage „Wie können wir für die Menschen in Köln erreichen, dass es ein soziales Köln bleibt?“, so der Stadtdechant. Mit seinen Einrichtungen und den Sozialverbänden wie dem Caritasverband für die Stadt Köln, dessen Vorsitzender Kleine auch ist, ist das Stadtdekanat Köln vielfältig sozial engagiert. Das Spektrum reicht vom Einsatz für Arme und Geflüchtete über die ökumenisch betriebene Bahnhofsmission und Telefonseelsorge, von der Beratung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen, Familien und Einzelpersonen in vielfältigen Lebenszusammenhängen und Krisen über die Einrichtung „Seelsorge & Begegnung für psychatrieerfahrene Menschen“ bis zur 2023 gegründeten „Pace e Bene“- Stiftung zur Begleitung obdachloser Menschen an ihrem Lebensende.

 

Gemeinden neu ausrichten und Licht in der Welt sein

 

Mit Blick auf die Strukturveränderungen im Erzbistum Köln sagte der Stadtdechant: „Zusammen mit den katholischen Partnerinnern und Partnern, vor allem den Pfarrern, aber auch den Pastoralteams und den vielen Ehrenamtlichen liegt es jetzt vor uns, zu schauen, wie wir unsere Gemeinden ausrichten können. Wichtig ist, dass wir das Wesentliche unseres Glaubens erkennen und stärken: nämlich die Frohe Botschaft, dass Gott die Menschen liebt. Und dass wir versuchen, Licht in der Welt zu sein und Salz für die Erde, wie es im Evangelium heißt.“ Es gelte, als katholische Kirche für Werte einzutreten und dort die Stimme zu erheben, wo der Einsatz für die Menschen, für Menschenwürde und Menschenrechte gefordert ist.

 

„Wir dürfen keine Demokratiekrise bekommen“

 

Wir leben in einer Zeit vieler Krisen, erinnert Stadtdechant Kleine, und nennt als Beispiele den Ukrainekrieg und den Krieg im Nahen Osten, die Klimakrise, die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche sowie die wirtschaftlichen und aktuellen gesellschaftlichen Probleme. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir keine Demokratiekrise bekommen“, betont Kleine. „Denn es gibt viele Anfeindungen, es gibt Populismus, es gibt Hass, Hetze, Fake News. Und dagegen müssen wir aufstehen, weil wir seit 75 Jahren stolz und froh sein dürfen, dass wir ein demokratischer Rechtsstaat sind.“

 

„Bote der Frohen Botschaft sein“

 

Er sei vor 31 Jahren Priester geworden, weil er davon überzeugt sei, dass „Jesus Christus und seine Botschaft eine Relevanz haben – für mein Leben, aber auch für das Leben aller Menschen“. Diese Frohe Botschaft zu verkünden und den Menschen vorzuleben – dafür wolle er sich auch künftig als „ Bote der Frohen Botschaft in unserer Stadt“ einsetzen, so der Stadtdechant.

„Meine feste Überzeugung ist, dass der Glaube – und besonders der persönliche Glaube an Jesus Christus – vor allem dann geweckt und erfahrbar wird durch positive Erfahrungen, in erster Linie durch die Begegnung mit Menschen, die etwas ausstrahlen, oder mit Institutionen, die aus dem Geist Jesu leben, in der Nächstenliebe.“ 

 

Hildegard Mathies

 

Größtes Stadtdekanat im Erzbistum Köln


Das Stadtdekanat Köln ist mit 305.450 Katholikinnen und Katholiken (Stand: 31. Dezember 2023) das größte der sieben Stadt- und acht Kreisdekanate im Erzbistum Köln. Zu den pastoralen Initiativen von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine aus den vergangenen Jahren zählen unter anderem der „Kölner Valentinstag für alle Verliebten und Liebenden“ sowie gemeinsam mit dem Katholikenausschuss die Veranstaltung „Mut zu gestalten“. Seit 2019 ist das Katholische Stadtdekanat Köln Mitglied im Netzwerk „Churches for Future – Kirchen für Klimagerechtigkeit“. Im Stadtdekanat Köln findet außerdem jährlich die Männerwallfahrt zum Gnadenbild der Muttergottes in Köln-Kalk statt. Jüngere Gründungen im sozialen Bereich sind die „Pace e Bene“-Stiftung zur Begleitung von obdachlosen Menschen am Ende ihres Lebens in Köln und das Koordinationsbüro Inklusive Flutopferhilfe. Über die weiteren Institutionen und Einrichtungen, die zum Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln gehören – dem Rechtsträger des Katholischen Stadtdekanats Köln –, können Sie sich auf dieser Website informieren.

 

Vita


Stadtdechant Msgr. Robert Kleine wurde am 1. März 1967 in Neuss geboren. Am 18. Juni 1993 wurde er im Kölner Dom vom damaligen Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zum Priester geweiht. In seiner Laufbahn war er Schulseelsorger an der Domsingschule und Domvikar, Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge und Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat. Zum 1. September 2012 berief der im Jahr 2017 verstorbene Erzbischof Joachim Kardinal Meisner ihn zum Kölner Stadtdechanten. Bereits im Juli 2012 war Kleine zum Domkapitular und Domdechanten ernannt worden. Msgr. Robert Kleine ist Diözesanpräses der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Erzbistum Köln und Mitglied der Unterkommission „Frauen in Kirche und Gesellschaft“ der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Darüber hinaus ist er Bundespräses im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Eine Amtszeit als Stadtdechant beträgt sechs Jahre. 2018 hatte Kardinal Rainer Maria Woelki Kleine erstmals im Amt bestätigt. Eine erneute Berufung erfolgt jetzt zum 1. September 2024. Der Ernennung für eine dritte Amtszeit gingen die Anhörungen der leitenden Pfarrer und aller Pastoralen Dienste sowie der Gremien in Köln gemäß der Dekanate-Ordnung voraus; des Weiteren führten der Erzbischof und der Stadtdechant ein gemeinsames Reflektions- und Perspektivgespräch.

  

Kampagne „Haltet Köln Sauber!“ startet im Domumfeld: Gemeinsame Initiative zahlreicher Organisationen und Verbände

12. August 2024; ksd

 

Köln. Die Stadt Köln und die AWB (Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH) starten ab Dienstag, 13. August, eine umfassende Initiative unter dem Motto „Haltet Köln sauber!". Diese Kampagne zielt darauf ab, Werte zu vermitteln, ein neues Bewusstsein zu schaffen und gegenseitige Rücksichtnahme zu fördern. Über flächendeckende Plakate, Informationsbildschirme sowie den Einsatz digitaler und sozialer Medien werden die Informationen gut sichtbar und zu lesen sein. Die Kölner Dombauhütte und das Stadtdekanat Köln gehören zu den Unterstützern den Kampagne.

Ab Freitag, 16. August, werden sogenannte City-Scouts an sonnigen und somit stark frequentierten Wochenenden im Domumfeld eingesetzt. Diese informieren die Besucher*innen über die richtige Entsorgung von Müll sowie die drohenden Konsequenzen bei Verschmutzung. Es werden unter anderem kostenlose Taschen-Aschenbecher zur Verfügung gestellt. Dies soll insbesondere der Verschmutzung durch Zigarettenstummel entgegenwirken. Diese verursachen nicht nur hohe Reinigungskosten, sondern richten auch erhebliche Umweltschäden an. So können bei der unbedachten Entsorgung nur einer Zigarette durch die darin enthaltenen Chemikalien mehr als 40 Liter Grund- und Regenwasser verseucht werden.

Zur Verbesserung der Sauberkeit werden zudem fünf neue öffentliche Toiletten an folgenden Standorten eingerichtet: Bahnhofsvorplatz – Breslauer Platz – Kostgasse – Gereonstraße – Bushaltepunkte – Auf dem Brand – Ecke Große Neugasse, MAKK – Richartzstraße.

An der Initiative beteiligen sich zahlreiche lokale Organisationen und Verbände: Guides Köln e.V., DeHoGa Köln, Bürgergemeinschaft Altstadt, Handelsverband NRW Aachen – Düren – Köln, Stadtmarketing, Kreishandwerkerschaft Köln, Kölnmetall, KoelnTourismus, Kölner Dombauhütte, DB-Bahnhofsmanager Köln, Ströer Media Deutschland GmbH, Arbeitgeberverband Köln, KBW, Katholisches Stadtdekanat Köln und der Kölner Verkehrsverein. In den Geschäftsstellen dieser Partner finden sich Aushänge zum Thema Abfallvermeidung und Sauberkeit in der Domumgebung.

 

Das Plakat können Sie hier ansehen und herunterladen.

 

www.stadt-koeln.de

 

Ökumenische Andacht zum NRW-Tag im Kölner Dom – Oberbürgermeisterin Reker und NRW-Minister Liminski feiern mit

9. August 2024; ksd

Köln. Erstmals seit der Corona-Zeit findet der NRW-Tag wieder statt, das große Fest der Landesregierung für die Bürgerinnen und Bürger. Austragungsort ist am Wochenende, 17. und 18. August, zum ersten Mal Köln. Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und das Katholische Stadtdekanat Köln laden am Samstag, 17. August, um 12 Uhr zu einer ökumenischen Andacht in den Kölner Dom ein. Die liturgische Leitung liegt bei Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und dem Stellvertretenden Stadtsuperintendenten Markus Zimmermann. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes NRW und Chef der Staatskanzlei, werden den Gottesdienst mitfeiern, ebenso Vertreterinnen und Vertreter anderer Religionen und Glaubensgemeinschaften. Die Andacht findet am Dreikönigenschrein statt und wird live von DOMRADIO.DE übertragen.

 

Stadtdechant Kleine: „Hoffnungsvoll in die Zukunft schauen“

 

Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, der auch Domdechant ist, blickt dem Festtag, der ursprünglich für das Jahr 2020 geplant gewesen war, mit Freude entgegen:

„Als Stadtdechant von Köln freue ich mich sehr, dass der NRW-Tag 2024 in unserer Domstadt stattfindet, die ein Schmelztiegel der nordrhein-westfälischen Mentalitäten und so vieler Kulturen ist: Mehr als 40 Prozent aller Kölnerinnen und Kölner haben auf unterschiedliche Weise familiäre Wurzeln im Ausland, sie kommen aus 180 verschiedenen Nationen. ,De janze Welt, su süht et us, es bei uns he zo Besök. Minsche us alle Länder triff m‘r he aan jeder Eck. Su simmer all he hinjekumme, mir sprechen hück all dieselve Sproch. Mir han dodurch su vill jewonne. Mir sin wie mer sin, mir Jecke am Rhing. Dat es jet, wo mer stolz drop sin.‘ So singen wir in Köln seit vielen Jahren mit den Bläck Fööß.

Am NRW-Tag dürfen wir gemeinsam die 75-jährige Geschichte unseres Landes und seine Errungenschaften feiern. Und wir wollen an diesem Tag hoffnungsvoll in die Zukunft schauen und uns gemeinsam darüber freuen, dass so viele Menschen Nordrhein-Westfalen zu einem lebendigen, herzlichen und weltoffenen Bundesland machen. Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, allen Gästen und Gastgebern ein wundervolles Fest, bereichernde Begegnungen und eine schöne Zeit in unserer Domstadt.“

 

Stellv. Stadtsuperintendent Zimmermann: „Lange erprobte und bewährte Toleranz“

 

Der Stellvertretende Stadtsuperintendent Markus Zimmermann lenkt den Blick auf die Vielfalt und das Miteinander in Deutschlands größtem Bundesland nach Einwohnerzahl:

„NRW ist ein buntes und vielseitiges Bundesland. Dass sich Rheinländer, Westfalen und Lipper vertragen und so gut zusammenleben können, ist ja auch nicht selbstverständlich…

Längst sind viele weitere Menschen aus anderen Kontexten dazugekommen.

Wir möchten Gott in unserer ökumenischen Andacht für diese Vielfalt danken und für die beten, die sich in unserem Bundesland in den Kirchen, den anderen Religionsgemeinschaften und den vielen Vereinen und Gemeinschaften weiter dafür einsetzen, dass die inzwischen lange erprobte und bewährte gegenseitige Toleranz und das friedliche Zusammenleben auch in den nächsten Generationen bestehen bleiben.“

 

Kirchliche Verbände und Institutionen präsentieren sich auf dem NRW-Tag

 

Die Kirchen in Köln sind auch als Aussteller auf dem NRW-Tag präsent. Auf der Ehrenamtsmeile sind unter anderem vertreten:

 

Bahnhofsmission (ökumenisch)

Caritasverband für die Stadt Köln

Förderverein Romanische Kirchen Köln

Freiwillige soziale Dienste im Erzbistum Köln e. V.

Die katholischen Innenstadtgemeinden (Köln-Mitte)

IN VIA, katholischer Sozialverband für Chancengleichheit und Teilhabe

Katholische Arbeitnehmer-Bewegung

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Stadtverband Köln

Notfallseelsorge (ökumenisch)

Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Köln

Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) Köln

Telefonseelsorge (ökumenisch)

 

www.land.nrw und www.stadt-koeln.de

 

Hier können Sie das Plakat zur Andacht herunterladen.