Stadtdechant Kleine gegen Verlegung des Kölner Rosenmontagszuges

30. Dezember 2021; ksd

UPDATE: Am Samstag, 8. Januar, findet um 12 Uhr der traditionelle Gottesdienst für Karnevalisten im Kölner Dom statt (aufgrund der Corona-Lage nur für geladene Gäste). DOMRADIO.DE überträgt im Livestream. Der Kölner Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger leiten die Wort-Gottes-Feier, an der auch das Kölner Dreigestirn, das Kölner Kinderdreigestirn sowie Vertreter des Festkomitees Kölner Karneval und der kölschen Vereine teilnehmen. Mehr unter domradio.de

 

Köln. Auch 2022 sorgt das Corona-Virus dafür, dass der Kölner Karneval nicht wie gewohnt stattfindet. Nach der Absage des Sitzungskarnevals wird auch der Rosenmontagszug in der Domstadt nicht in seiner gewohnten Form stattfinden. DOMRADIO.DE hat mit dem Kölner Stadtdechanten Msgr. Robert Kleine, der auch der Feldhillije („Feldheiliger“) der Altstädter ist, über die aktuelle Situation und das Thema Verlegung des Zochs gesprochen.

Für Kleine ist klar, dass Karneval und Fastenzeit zusammengehören: „Ich bin da ganz klar einer Meinung mit dem Festkomitee-Präsidenten Christoph Kuckelkorn: Alles hat seine Zeit. Das ist ja auch das Karnevalsmotto in diesem Jahr: ,Alles hät sing Zick' (Alles hat seine Zeit), wie es auch im Buch Kohelet schon heißt“ , so der Stadtdechant. „Es gibt eben eine Zeit für Karneval vom Begriff her: Fastnacht – Fastelovend, Carne vale: auf Wiedersehen, Fleisch. Insofern ist das an die Fastenzeit gebunden, das richtige Feiern vorher. Das kann ich dann schlecht in den Sommer verlegen.“ Eine Verlegung des Kölner Rosenmontagszuges wie in Düsseldorf ist in Köln nicht geplant. Stattdessen werden Alternativen überlegt.

 

Sicherheit geht vor

 

Natürlich blutet auch dem begeisterten Karnevalisten Kleine das Herz bei der erneuten Absage, vor allem mit Blick auf die vielen Engagierten und das Kölner Dreigestirn, das dies bereits zum zweiten Mal erlebt. Aber für den Stadtdechanten geht die Sicherheit der Menschen klar vor. Er hofft auf 2023: „Ganz klar ist, dass in allen Bereichen das hinten anstehen muss, was die Ausbreitung auch der Omikron-Variante beflügeln würde“, so der Kölner Stadtdechant. „Ich glaube, schweren Herzens ganz abzusagen und dann zu hoffen, dass der Ausfall eben kein Brauchtum wird, wo es jetzt schon zweimal ausgefallen ist, sondern dass wir im übernächsten Jahr 2023, wenn auch das Festkomitee Kölner Karneval Jubiläum feiert, 200 Jahre. Dann hoffen wir, einen wirklich wunderbaren Zug erleben zu können und dass wir dann Corona so im Griff haben, dass es wie eine Grippe oder vergleichbar gehandelt wird. Da hoffen wir doch, dass wir nicht nur Karneval, sondern auch viele andere Dinge dann wieder ganz normal gestalten und auch feiern können.“

 

Das ganze Interview können Sie hier nachlesen.  Und hier ein Video von DOMRDIO.DE:

 

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