„Köln bleib(t) sozial!“ – Mehr als 12.000 Menschen demonstrieren für ein soziales Köln
6. Dezember 2024; ksd
UPDATE (11. Dezember 2024): Mehr als 12.000 Menschen waren heute bei der Demonstration der Liga der freien Wohlfahrtspflege für ein soziales Köln auf der Straße. „Danke an alle für diesen tollen Support!“ schreibt der Caritasverband für die Stadt Köln auf seinem Facebook-Kanal. Der Beitrag im Wortlaut:
„Was wir festhalten können: Wir waren gemeinsam sehr, sehr laut für ein soziales Köln. Gut
so! Denn unsere Forderung und unsere Botschaft ist klar: Köln muss sozial bleiben! Und dazu gehört
zwingend eine ausreichende Finanzierung der sozialen Arbeit!
Unser Vorstandssprecher Markus Peters sagt dazu: ,Jeden Tag kümmern sich viele Menschen in den
Wohlfahrtsverbänden um die Menschen in Köln, denen es nicht gut geht. Sie helfen ihnen, am
gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Diese Arbeit ist von zentraler Bedeutung für ein
soziales Köln und darf in der Haushaltsplanung nicht einfach wegfallen oder gekürzt werden.‘
Stimmt – und mit der Meinung sind wir zum Glück nicht alleine, im Gegenteil, die
Unterstützung ist groß: Noch mehr Menschen als im letzten Jahr und auch aus Bereichen weit über die
soziale Trägerlandschaft hinaus teilen unsere Anliegen.
Das ist ein klares Signal an die Kölner Verwaltung und Politik: Es braucht in Köln – wie auf
NRW-Ebene – dringend eine Anpassung des Haushaltsentwurfs und eine nachhaltige Finanzierung der
sozialen Angebote, damit Köln sozial bleibt!“
Zu Beginn der Woche hatten sich Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, gemeinsam mit einem kritischen Kommentar und klaren Forderungen an die Stadtverwaltung positioniert und ebenfalls zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen.
Ein Interview von DOMRADIO.DE dazu mit Gregor Stiels.
Der Kölner Jugendring, zu dem auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend gehört, hatte Anfang Dezember den von der Stadt Köln verliehenen Ehrenamtspreis zurückgegeben. Die Pressemitteilung lesen Sie hier, einen Beitrag des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region lesen Sie hier.
Aufruf zur Demo (Dokumentation)
Die Liga (die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Köln) ruft alle Kölnerinnen und Kölner auf, ihre Stimme gemeinsam zu erheben und ein deutliches Zeichen für ein soziales und solidarisches Köln zu setzen!
Köln bleib sozial!
Der Sozialstaat, hier die soziale Stadt Köln, ist ein Garant für Demokratie und sozialen Frieden, gerade in Zeiten multipler Krisen! Allen Menschen, ob jung oder alt, weiterhin Teilhabe zu ermöglichen, muss Ziel einer verantwortlichen und nachhaltigen sozialen Stadtentwicklungspolitik sein! Wir Kölnerinnen und Kölner sind zurecht stolz auf unsere gelebte Kultur des Miteinanders, des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements, der sozialen und solidarischen Stadt. Diese gilt es zu erhalten und weiterhin zu stärken.
Köln muss sich nun nach der Vorlage des Haushaltsplanentwurfs 2025/2026 entscheiden:
- Wollen wir zulassen, dass viele präventive Angebote für Kinder, Jugendliche und deren Familien wie kulturelle Bildung, Hausaufgabenhilfen, Ferienangebote entfallen?
- Wollen wir zulassen, dass integrative Träger in der Behindertenhilfe, in der Beschäftigungsförderung, in der Schuldenberatung, bei Gewaltprävention, in der Integrationsarbeit u.v.m. in Not geratene Kölnerinnen und Kölner nicht mehr ausreichend unterstützen können?
- Wollen wir zulassen, dass Träger von sozialer Arbeit ihre Angebote aufgeben müssen, weil die städtische Förderung nicht die gestiegenen Kosten, insbesondere Personalkosten, mit fairen Löhnen refinanziert?
- Wollen wir zulassen, dass die 6 Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Liga Köln) ihre Tätigkeit als Stimme für die, die keine Stimme haben, und Treiberin eines starken und innovativen sozialen Kölns einstellen muss?
- Wollen wir zulassen, dass Köln ungerechte Sparentscheidungen trifft, die nachhaltig negative
soziale Wirkungen für alle in unserer Stadtgesellschaft bedeuten?
Wir sagen entschieden „Nein!“ dazu.
Deshalb rufen wir alle Kölnerinnen und Kölner auf, ihre Stimme gemeinsam mit uns zu erheben und ein deutliches Zeichen für ein soziales und solidarisches Köln zu setzen! Alle Generationen sind gefragt, nun den Stadtrat aktiv dabei zu unterstützen, die richtigen Prioritäten für 2025/2026 und auch für die fortfolgenden Jahre zu setzen! Es geht um den Erhalt des sozialen Friedens in unserer Stadt, es geht darum, Menschen dabei zu unterstützen, ihren Weg selbstbestimmt zu gestalten, es geht darum, allen Kindern und Jugendlichen alle Chancen zu geben, damit sie auf eine gute Zukunft blicken können!
Machen Sie mit, zeigen Sie Gesicht und unterstützen unseren großen Demonstrationszug am Mittwoch, den 11.12.2024 um 10.30 Uhr ab Deutzer Bahnhof/Ottoplatz bis zum Aachener Weiher!
Mobilisieren Sie bitte in Ihrem beruflichen und privaten Umfeld, damit wir breite Unterstützung für unsere Anliegen erfahren.
Wir freuen uns, wenn vorab, während und nach der Demo alle Medien (Hashtag: #koelnbleibsozial) genutzt werden, um über unsere Anliegen zu berichten und für die Teilnahme an der Demo zu werben. Nur gemeinsam sind wir stark!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Liga der Wohlfahrtsverbände in Köln
Ulli Volland-Dörmann
Geschäftsführerin AWO Köln
und aktuelle Sprecherin der Liga
Markus Peters
Vorstand Caritas Köln
Martina Schönhals
Geschäftsführerin Diakonie Köln
Claudia Reischauer und
Ulrich Bergmann
Geschäftsführung Paritätischer
Marc Ruda
Geschäftsführer DRK Köln
David Klapheck
Geschäftsführer Synagogen-Gemeinde