„God meets Gays: Kirchentalk und Halleluja beim ColognePride“ – Stadtdekanat Köln erstmals aktiv zum CSD 2024

26. Juni 2024; ksd

 

UPDATE (16. Juli 2024): Für den ersten Teil unserer Veranstaltung, die Filmvorführung am Mittwoch, 17. Juli, um 17.30 Uhr sind aktuell alle Plätze vergeben. Wir führen eine Warteliste.

 

Köln. Katholisch und queer – das geht doch nicht!? Dass es sehr gut geht, zeigen viele queere Menschen als haupt- und ehrenamtlich Engagierte in unseren Gemeinden und Einrichtungen jeden Tag. Als katholische Kirche in Köln wollen wir zu einer einladenden, offenen und vielfältigen Kirche beitragen. Deshalb beteiligen wir uns in diesem Jahr erstmals aktiv mit zwei Veranstaltungen am ColognePride:

 

Mittwoch, 17. Juli:


God meets Gays: Film und Talk im DOMFORUM


17.30 Uhr Filmvorführung „Der verlorene Sohn“ (Boy Erased)
Filmdrama von Joel Edgerton mit Nicole Kidman, Russel Crowe und Lucas Hedges in der Titelrolle (2018)

 

Der Film erzählt die autobiographische Geschichte des US-Autors und LGBTQ-Aktivisten Garrard Conley. Als 18-Jähriger wird der schwule Sohn eines Kleinstadtpfarrers und einer Hausfrau von seinen Eltern zur Teilnahme an einem auf „Konversion“ zielenden Programm der fundamental-christlichen Organisation „Love in Action“ überredet. Der Film setzt sich kritisch mit dem als menschenverachtend und gefährlich eingestuften „Therapie-Konzept“ auseinander, das homosexuelle Menschen zu heterosexuellen Mitgliedern der Gesellschaft „umerziehen“ soll. Er begleitet die Filmperson Jared und seine Eltern sowie weitere Protagonist*innen durch eine wechselvolle Entwicklung.

 

Aufgrund der begrenzten Sitzplatzanzahl im Kino des DOMFORUMs ist eine kostenfreie Anmeldung notwendig unter anmeldung@katholisches.koeln (bis 15. Juli, Vergabe nach Eingangsdatum, Sie erhalten eine Anmelde-Bestätigung)

 

20 Uhr Talk

 

Podiumsgäste: Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Ken Reise (alias Julie Voyage), Annelie Bracke, Psychologin und katholische Leiterin der Telefonseelsorge Köln

Moderation: Dragqueen Cassy Carrington

 

Ausgehend vom Film spricht das Podium unter anderem über die psychischen Folgen von „ Konversionstherapien“ und Ausgrenzungserfahrungen und darüber, was Seelsorger*innen und Berater*innen in Gemeinden und Institutionen für eine offene, queersensible Beratung lernen können. Ken Reise berichtet im Rückblick auf seinen eigenen Weg, was es heißt, anders zu sein als die Mehrheit der Gesellschaft und dazu zu stehen. Des Weiteren geht es vor allem um die Frage, wie Kirche und Gesellschaft zu einem respektvollen und selbstverständlichen Umgang mit ihren queeren Mitgliedern finden können, damit alle Teilhabe und Gleichberechtigung erleben.

 

Den Talk und die Gesprächsbeiträge aus dem Publikum moderiert Cassy Carrington. Sie lässt den Abend mit einigen Stücken aus ihrem Programm musikalisch ausklingen.

 

Da im DOMFORUM mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen als im Kinosaal, ist es möglich, auch nur den Talk zu besuchen.

 

Freitag, 19. Juli:


God meets Gays: Halleluja! – Kölner Jugendchor St. Stephan und Julie Voyage

 

ca. 20.10 Uhr auf der Bühne am Alter Markt

 

Viel zu hoch zum Mitsingen, verstaubt und lahm – wenn das eure Vorstellung von Musik in der Kirche ist, dann hört mal genau hin! Der Kölner Jugendchor St. Stephan ist einer der größten und erfolgreichsten kirchlichen Jugendchöre Deutschlands und präsentiert neben Kirchenliedern auch Songs von Queen und John Miles, Gospel und kölsche Hits sowie eigene Lieder. Die 50 jugendlichen Sänger*innen laden unter der Leitung von Michael Kokott zum Zuhören, Mitsingen und Mitfeiern ein.

 Julie Voyage ist um keinen Spruch verlegen und schmettert sie euch bei ihren Auftritten im Sekundentakt um die Ohren. Neben ihrer unvergleichlichen, charmanten und witzigen Art ist Julie auch noch eine ausgezeichnete Sängerin. 

 

Hinter Julie Voyage steckt Ken Reise. Und wo machte der seine ersten Bühnenerfahrungen? Genau:  in Köln  – beim Jugendchor St. Stephan!

 

„Gott liebt jeden Menschen vorbehaltlos“

 

Das Motto des ColognePride „FÜR MENSCHENRECHTE – Viele. Gemeinsam. Stark!“ teilen wir als Christinnen und Christen vollumfassend. Denn für uns ist jede und jeder als einzigartiges Wesen vom liebenden Gott geschaffen, geliebt und gesegnet.

 „Jeder Mensch soll mit seiner eigenen Identität leben und das Glück erfahren können, das Gott für uns Menschen will. Davon bin ich fest überzeugt“, sagt Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. „Darum muss die Kirche offen sein für Menschen jeder sexuellen Orientierung und geschlechtlicher Identität. Gott liebt jeden Menschen vorbehaltlos, weil er selbst die Liebe ist.“

 

Einladung zum Dialog

 

Das Katholische Stadtdekanat Köln lädt mit seiner Veranstaltung zum Dialog ein. „Für uns als Kirche und für mich persönlich als Stadtdechant und Seelsorger ist es wichtig, dass wir einander begegnen und uns der Diskussion stellen“, sagt Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. „Wir wollen Menschen einladen zu einem Dialog, bei dem man die Position des jeweils anderen besser verstehen lernt – ohne dass erwartet wird, dass der jeweils andere die eigene Position übernimmt. Es geht darum, einander in Respekt zu begegnen, einander zuzuhören und voneinander zu lernen.“

Respekt ist auch ein Wort, das Papst Franziskus benutzt: „Wir alle müssen einander respektieren. Alle!“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt zu Jahresbeginn in einem Interview mit dem italienischen Magazin „Credere“, als er zur Debatte um die Segnung homosexueller und anderer, sogenannter „irregulärer“ Partnerschaften befragt wurde. Im Zuge der vatikanischen Erklärung „Fiducia supplicans – über die pastorale Sinngebung von Segnungen“ des Diaksteriums für die Glaubenslehre hatte Papst Franziskus die Möglichkeit eröffnet, homosexuelle Paare oder Paare, bei denen einer oder beide geschieden sind, informell zu segnen. Dabei ist die Segnung nicht gleichzusetzen mit einer katholischen Trauung.

Papst Franziskus beziehungswweise zu jener Zeit Jorge Mario Bergoglio hatte sich bereits als Erzbischof von Buenos Aires dafür eingesetzt, die Rechte homosexueller Menschen zu stärken. Gleichzeitig hatte er sich bereits damals gegen die sogenannte „Ehe für Alle“ ausgesprochen.

 

Kirche auf dem Weg des Lernens und der Veränderung

 

Im Frühjahr hatte das DOMFORUM die Ausstellung „#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst“ gezeigt und zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen. An der zentralen Podiumsdiskussion hatte auch Generalvikar Msgr. Guido Assmann teilgenommen und damals gesagt: „Eigentlich sollte doch Kirche immer ein Raum sein, in dem man angstfrei leben kann.“

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine hatte seinerzeit zur Eröffnung der Ausstellung in seinem Grußwort gesagt: „Ich hoffe, es ist spürbar, dass wir hier als katholische Kirche seit der jüngsten Vergangenheit auf dem Weg des Lernens und der Veränderung sind.“

 

Hier können Sie das Plakat und unsere Info-Postkarte herunterladen.

 

Cassy Carrington: alleliebencassy.de

 

Ken Reise: julie-voyage.de

 

Kölner Jugendchor St. Stephan: koelner-jugendchor.com

 

Im DOMRADIO.DE hat Stadtdechant Msgr. Robert Kleine im Interview Stellung genommen zu Kritik, die es im Vorfeld an den Veranstaltungen des Katholischen Stadtdekanats Köln zum ColognePride gegeben hat. Sie können es hier nachlesen.

 

katholisch.de, das offizielle Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland. hat dazu diesen Beitrag veröffentlicht, in dem die Katholische Nachrichten-Agentur auch über die möglichen Urheber der Kritik schreibt.

 

Bei Radio Köln betonte Stadtdechant Msgr. Kleine ebenfalls, dass die Kirche auf der Seite aller Menschen steht und die Menschen begleitet.

 

In der WDR-Lokalzeit wurde dieser Bericht ausgestrahlt.

 

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