Gelungener Brückenschlag zwischen orthodoxer und katholischer Kirche: Stadtdechant Kleine zu Gast bei orthodoxer Wasserweihe

6. Januar 2020; ksd

Köln. Den Segen für die Menschen der Stadt und darüber hinaus haben am Dreikönigstag, 6. Januar, die Griechisch-orthodoxe Kirche und die katholische Kirche in Köln erbeten. Stadtdechant Robert Kleine hat dabei auf Einladung von Erzpriester Constantin Miron an der Großen Wasserweihe der Orthodoxen Kirche am Rhein teilgenommen und neben einem Gruß in der Kirche "Entschlafen der Gottesmutter“ (Alt-St. Heribert) auch das Pilgergebet zu den Heiligen Drei Königen aus dem Kölner Dom gesprochen.

„Als Stadtdechant habe ich ein gutes ökumenisches Verhältnis zu den anderen Kirchen in der Stadt. Auch mit der Griechisch-orthodoxen Kirche und ihrem Erzpriester Constantin Miron verbindet uns eine gute Partnerschaft“, erklärte Monsignore Kleine im Anschluss. Jesus Christus und die gemeinsame Taufe verbinde die beiden Kirchen, so der Stadtdechant über die gegenseitige Anerkennung der Taufe. „Dieser Tag ist ein ganz besonderer: Wir feiern in Köln, und natürlich vor allem im Dom, die Heiligen Drei Könige, Epiphanie – Erscheinung des Herrn. Dasselbe tut auch die Griechisch-orthodoxe Kirche, aber sie nimmt schon die Taufe Jesu in den Blick. Und auch wir feiern am nächsten Sonntag Taufe des Herrn.“ Damit schließe der Weihnachtsfestkreis ab.

„Ich finde es sehr beeindruckend, wenn wir in der Osternacht das Taufwasser segnen und auch sonst das Weihwasser – und hier wird ein ganzer Fluss gesegnet als Zeichen dafür, dass Gott Leben schenkt“, sagte Kleine. Auch das Licht spiele eine Rolle als Zeichen dafür, dass an Weihnachten das Licht in Jesus Christus in die Welt gekommen sei. „Das alles verbindet sich wunderbar in dem heutigen Fest der Theophanie bei den Orthodoxen“, betonte der Stadtdechant. „Der Brückenschlag zwischen Alt-St. Heribert und dem Kölner Dom ist gelungen. Beide haben wir den Segen für die Menschen dieser Stadt und darüber hinaus erbeten.“

Es sei ihm eine große Freude und Ehre gewesen, wieder zu Gast bei der Großen Wasserweihe zu sein, so Kleine. Erstmals war dies im Jahr 2019 der Fall. Erzpriester Constantin Miron hat bereits die Einladung für das kommende Jahr ausgesprochen. „Wir sind gemeinsam auf dem Weg auf Christus hin – und das hier in Köln in einem guten ökumenischen Miteinander“, freut sich Stadtdechant Msgr. Robert Kleine.

Die Große Wasserweihe der orthodoxen Kirchen hat ihren Ursprung bereits in frühchristlicher Zeit. Sie findet in der Griechisch-orthodoxen Kirche am 6. Januar statt, wenn die christlichen Kirchen der „Erscheinung des Herrn“ (Epiphanie) unter den Menschen, der Menschwerdung Gottes, gedenken. Die orthodoxe Kirche erinnert mit der Wasserweihe an die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Täufer und nennt das Fest auch „Theophanie“ (Gotteserscheinung).

Der Ritus gehört zu den eindrucksvollsten Zeremonien der Orthodoxie. Die Gläubigen ziehen nach einem feierlichen Gottesdienst – der sogenannten Göttlichen Liturgie – in einer Prozession zum Fluss. Dort taucht der Priester das Kruzifix dreimal rituell ins Wasser. Durch die Taufe Jesu im Jordan wurde gemäß der orthodoxen Theologie das Wasser dieses Flusses und aller Flüsse der Welt gesegnet. Deshalb gilt die Große Wasserweihe auch als Segen für die ganze Schöpfung. Anschließend werden die Gläubigen gesegnet und können das Kruzifix küssen. In anderen Ländern tauchen auch die Gläubigen selbst teilweise oder ganz ins Wasser.

 

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