Dritte Amtszeit für Kölns Stadtdechant Robert Kleine: Kardinal Rainer Maria Woelki beruft Kleine für weitere sechs Jahre ins Amt

13. August 2024; ksd

 

Köln (ksd). Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat Stadtdechant Msgr. Robert Kleine (57) zum 1. September für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren im Amt bestätigt. Kleine steht seit dem Jahr 2012 an der Spitze des größten Stadtdekanats im Erzbistum Köln. Die erste Berufung war seinerzeit durch den 2017 verstorbenen Erzbischof Joachim Kardinal Meisner erfolgt. In einer Stellungnahme sagt Stadtdechant Msgr. Robert Kleine:

„Ich freue mich sehr, dass Kardinal Woelki mir sein Vertrauen schenkt und mich erneut für eine Amtsperiode von sechs Jahren zum Stadtdechanten von Köln berufen hat. Mit großer Dankbarkeit blicke ich auf die bisherigen zwei Amtszeiten zurück. In den vergangenen zwölf Jahren haben wir im Stadtdekanat Köln gemeinsam mit vielen Mitarbeitenden, mit unseren Gemeinden und Einrichtungen sowie zahlreichen Kooperationspartnern in vielen Bereichen des kirchlichen, städtischen und gesellschaftlichen Lebens sowie in der Ökumene und im interreligiösen Miteinander Akzente setzen können. Ich freue mich darauf, diese erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Gemeinsam werden wir uns auch weiterhin für die Menschen in dieser Stadt einsetzen und das Leben in unserer Domstadt mitgestalten. Den vielen Herausforderungen, die sich uns in Kirche und Gesellschaft aktuell stellen, werden wir auch künftig engagiert und tatkräftig begegnen.“

 

Ökumenischer und interreligiöser Einsatz gegen Hass und Hetze

 

Zu diesem Engagement werde auch künftig der gemeinsame Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus, Hass und Hetzparolen gehören, so Kleine mit Blick auf das Miteinander mit der evangelischen Kirche, der Synagogen-Gemeinde Köln, den Muslimen sowie den anderen Religionen und Glaubensgemeinschaften der Stadt. In den vergangenen Jahren haben sich der Stadtdechant und das Stadtdekanat immer wieder an entsprechenden Solidaritätsaktionen oder Protestkampagnen sowie Demonstrationen beteiligt. Im November 2023 etwa nahmen rund 3000 Menschen an einem Schweigegang der beiden Kirchen vom Dom zur Synagoge in der Roonstraße teil, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

 

„Wie kann Köln ein soziales Köln bleiben?“

 

In der Zusammenarbeit mit Politik und Stadtverwaltung bleibe die Kernfrage „Wie können wir für die Menschen in Köln erreichen, dass es ein soziales Köln bleibt?“, so der Stadtdechant. Mit seinen Einrichtungen und den Sozialverbänden wie dem Caritasverband für die Stadt Köln, dessen Vorsitzender Kleine auch ist, ist das Stadtdekanat Köln vielfältig sozial engagiert. Das Spektrum reicht vom Einsatz für Arme und Geflüchtete über die ökumenisch betriebene Bahnhofsmission und Telefonseelsorge, von der Beratung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen, Familien und Einzelpersonen in vielfältigen Lebenszusammenhängen und Krisen über die Einrichtung „Seelsorge & Begegnung für psychatrieerfahrene Menschen“ bis zur 2023 gegründeten „Pace e Bene“- Stiftung zur Begleitung obdachloser Menschen an ihrem Lebensende.

 

Gemeinden neu ausrichten und Licht in der Welt sein

 

Mit Blick auf die Strukturveränderungen im Erzbistum Köln sagte der Stadtdechant: „Zusammen mit den katholischen Partnerinnern und Partnern, vor allem den Pfarrern, aber auch den Pastoralteams und den vielen Ehrenamtlichen liegt es jetzt vor uns, zu schauen, wie wir unsere Gemeinden ausrichten können. Wichtig ist, dass wir das Wesentliche unseres Glaubens erkennen und stärken: nämlich die Frohe Botschaft, dass Gott die Menschen liebt. Und dass wir versuchen, Licht in der Welt zu sein und Salz für die Erde, wie es im Evangelium heißt.“ Es gelte, als katholische Kirche für Werte einzutreten und dort die Stimme zu erheben, wo der Einsatz für die Menschen, für Menschenwürde und Menschenrechte gefordert ist.

 

„Wir dürfen keine Demokratiekrise bekommen“

 

Wir leben in einer Zeit vieler Krisen, erinnert Stadtdechant Kleine, und nennt als Beispiele den Ukrainekrieg und den Krieg im Nahen Osten, die Klimakrise, die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche sowie die wirtschaftlichen und aktuellen gesellschaftlichen Probleme. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir keine Demokratiekrise bekommen“, betont Kleine. „Denn es gibt viele Anfeindungen, es gibt Populismus, es gibt Hass, Hetze, Fake News. Und dagegen müssen wir aufstehen, weil wir seit 75 Jahren stolz und froh sein dürfen, dass wir ein demokratischer Rechtsstaat sind.“

 

„Bote der Frohen Botschaft sein“

 

Er sei vor 31 Jahren Priester geworden, weil er davon überzeugt sei, dass „Jesus Christus und seine Botschaft eine Relevanz haben – für mein Leben, aber auch für das Leben aller Menschen“. Diese Frohe Botschaft zu verkünden und den Menschen vorzuleben – dafür wolle er sich auch künftig als „ Bote der Frohen Botschaft in unserer Stadt“ einsetzen, so der Stadtdechant.

„Meine feste Überzeugung ist, dass der Glaube – und besonders der persönliche Glaube an Jesus Christus – vor allem dann geweckt und erfahrbar wird durch positive Erfahrungen, in erster Linie durch die Begegnung mit Menschen, die etwas ausstrahlen, oder mit Institutionen, die aus dem Geist Jesu leben, in der Nächstenliebe.“ 

 

Hildegard Mathies

 

Größtes Stadtdekanat im Erzbistum Köln


Das Stadtdekanat Köln ist mit 305.450 Katholikinnen und Katholiken (Stand: 31. Dezember 2023) das größte der sieben Stadt- und acht Kreisdekanate im Erzbistum Köln. Zu den pastoralen Initiativen von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine aus den vergangenen Jahren zählen unter anderem der „Kölner Valentinstag für alle Verliebten und Liebenden“ sowie gemeinsam mit dem Katholikenausschuss die Veranstaltung „Mut zu gestalten“. Seit 2019 ist das Katholische Stadtdekanat Köln Mitglied im Netzwerk „Churches for Future – Kirchen für Klimagerechtigkeit“. Im Stadtdekanat Köln findet außerdem jährlich die Männerwallfahrt zum Gnadenbild der Muttergottes in Köln-Kalk statt. Jüngere Gründungen im sozialen Bereich sind die „Pace e Bene“-Stiftung zur Begleitung von obdachlosen Menschen am Ende ihres Lebens in Köln und das Koordinationsbüro Inklusive Flutopferhilfe. Über die weiteren Institutionen und Einrichtungen, die zum Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln gehören – dem Rechtsträger des Katholischen Stadtdekanats Köln –, können Sie sich auf dieser Website informieren.

 

Vita


Stadtdechant Msgr. Robert Kleine wurde am 1. März 1967 in Neuss geboren. Am 18. Juni 1993 wurde er im Kölner Dom vom damaligen Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zum Priester geweiht. In seiner Laufbahn war er Schulseelsorger an der Domsingschule und Domvikar, Leiter der Abteilung Erwachsenenseelsorge und Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat. Zum 1. September 2012 berief der im Jahr 2017 verstorbene Erzbischof Joachim Kardinal Meisner ihn zum Kölner Stadtdechanten. Bereits im Juli 2012 war Kleine zum Domkapitular und Domdechanten ernannt worden. Msgr. Robert Kleine ist Diözesanpräses der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Erzbistum Köln und Mitglied der Unterkommission „Frauen in Kirche und Gesellschaft“ der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Darüber hinaus ist er Bundespräses im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Eine Amtszeit als Stadtdechant beträgt sechs Jahre. 2018 hatte Kardinal Rainer Maria Woelki Kleine erstmals im Amt bestätigt. Eine erneute Berufung erfolgt jetzt zum 1. September 2024. Der Ernennung für eine dritte Amtszeit gingen die Anhörungen der leitenden Pfarrer und aller Pastoralen Dienste sowie der Gremien in Köln gemäß der Dekanate-Ordnung voraus; des Weiteren führten der Erzbischof und der Stadtdechant ein gemeinsames Reflektions- und Perspektivgespräch.

  

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