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Aktuelles

Hier finden Sie aktuelle Nachrichten zu stadtweiten Veranstaltungen, Initiativen und Aktionen der katholischen Kirche und ihrer Kooperationpartner in der Stadt Köln.

Überregionale Nachrichten der katholischen Kirche finden Sie auf den folgenden Webseiten:

www.erzbistum-koeln.de | www.koelner-dom.de | www.domradio.de | www.katholisch.de | www.kna.de | www.dbk.de | www.vaticannews.va/de.html

 

Lange Nacht der Kirchen 2025: Christliche Gemeinden laden ein

10. März 2025; ksd

 

Köln (apk). Die Lange Nacht der offenen Kirchen hat sich in Köln zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Viele christliche Innenstadtkirchen öffnen ihre Türen. Am Freitag, 21. März, ist es von 19 bis 23 Uhr wieder soweit: 30 Standorte haben Angebote vorbereitet, die von kurzweiligen Impulsen bis zu abendfüllenden Veranstaltungen reichen – um die besondere Atmosphäre großartiger Räume zu erleben.

Mögen Sie Aktion, beteiligen Sie sich gerne und wollen Räume einmal mit anderen Augen betrachten lernen? Dann suchen Sie die Kirchen auf, die zum Thema ‚experience and adventure‘ Erfahrungen anbieten. Nehmen Sie sich Zeit für interessante Texte und Inhalte mit Mehrwert: zum Zuhören, Reflektieren und neue Kraft für den Alltag finden – bei ‚listen and reflect‘. Außerdem sind Sie zu atmosphärischer Live-Musik aller Richtungen, die die Herzen höher schlagen lässt und die Stimmung hebt, eingeladen. Erfahren Sie in der Reihe ‚calm and smooth‘ die Räume mit Stille oder ruhiger Musik und lassen Sie Harmonie und Hoffnung zu.  „Die christlichen Gemeinden der Kölner Innenstadt begrüßen Sie herzlich zu einem Abend voller Alternativen zum Alltag“, so Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Dominik Meiering, Leitender Pfarrer Köln-Mitte.

 

Das gesamte Programm mit allen Stationen und Angeboten der evangelischen und der katholischen Kirchen finden Sie unter

www.langenachtderkirchen.koeln

  

Gelebter FasteLOVEnd: Kölner Dreigestirn unterstützt Katholische Wohnungslosenseelsorge Gubbio mit Eierlikör-Kuchen-Aktion

26. Februar 2025; ksd

 

Köln. Strahlende Herzlichkeit – anders kann und möchte man Jungfrau Marlis, alias Hendrik Emen, nicht beschreiben. Am Tag vor Weiberfastnacht war ihre Tollität gemeinsam mit Ehemann Frank Emen zu Gast im DOMFORUM. Das Kölner Dreigestirn, das aus der StattGarde Colonia Ahoj stammt, hatte beschlossen, die Katholische Wohnungslosenseelsorge im Stadtdekanat Köln, das Gubbio, mit einer Spendenaktion zu unterstützen.

Dafür wurden in der Hofburg, dem Dorint-Hotel, sechs Liter Eierlikör in 15 Kuchen verbacken. Seitdem das Trifolium seine Liebe zu dem goldgelben Getränk erklärt hatte, wurde der Likör zum Geschenk Nummer 1. Gegen eine Spende in beliebiger Höhe wurde der Kuchen jetzt an Besucherinnen und Besucher des DOMFORUMs sowie extra zur Aktion vorbeischauende Gäste ausgegeben. Mit dabei waren auch Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Schwester Christina Klein, die Leiterin des Gubbio. Die eingenommenen Spenden belaufen sich auf 531,80€

Da Jungfrau Marlis, Prinz René I. (René Klöver) und Bauer Michael (Michael Samm) nicht soviel Eierlikör „vertrinken“ können wie sie geschenkt bekamen, die gutgemeinten Gaben aber auch nicht verkommen lassen wollten, war eine gute Idee gefragt, was sie mit dem Likör machen könnten. Diese Idee kam von der ebenfalls sehr engagierten Moderatorin und Autorin Yvonne Willicks. Gemeinsam mit Frank Emen und Stadtdechant Kleine war dann schnell die Spendenaktion auf die Beine gestellt.

„Ich habe micht sehr über die Aktion gefreut“, sagt Schwester Christina. „Bei uns zählt jeder Euro. Gerade jetzt, wo es nochmal so kalt ist, können wir das Geld gut gebrauchen für Schlafsäcke. Oder auch für unser Nachtcafé, für Suppe, Kaffee und Kuchen.“ Für Jungfrau Marlis, an diesem Tag in Zivil unterwegs, war es „eine echte Herzensangelegenheit“, die Aktion im DOMFORUM zu unterstützen. Nicht umsonst lautet das Motto der diesjäjhrigen Session „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“ („ Wenn Träume wieder blühen“).

 

Wer das Gubbio auch ohne jecken Eierlikör-Kuchen unterstützen möchte, kann dies tun über das Spenden-Konto des

 

Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln

IBAN: DE29 3706 0193 0010 2531 79

BIC: GENODED1PAX

Verwendungszweck: Obdachlosenseelsorge

 

Bei vollständiger Adressangabe kann eine Spendenquittung ausgestellt werden.

 

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

 

www.gubbio.de

 

Alle Infos zum Kölner Dreigestirn und zum Kölner Karneval gibt es unter www.koelnerkarneval.de

  

Stadtdechant Kleine übt Kritik an Karnevalswagen zu Missbrauch: „Er ist für mich nicht gelungen“

25. Februar 2025; ksd

 

Köln. Ein Karnevalswagen aus dem Kölner Rosenmontagsumzug sorgt schon vorab für eine heftige Diskussion. Im Interview mit DOMRADIO.DE äußert Stadtdechant Msgr. Robert Kleine Kritik. Er bezeichnet den Motivwagen als missverständlich.

 

DOMRADIO.DE: Aus dem Beichtstuhl ragt der Arm eines Priesters. Mit gekrümmtem Zeigefinger lockt der Priester einen Messdiener zu sich in den Beichtstuhl. Was haben Sie gedacht als Sie den Entwurf dieses Karnevalswagens gesehen haben? 

      
Msgr. Robert Kleine (Kölner Stadt- und Domdechant): Ich habe mich gefragt, ob dieses Motiv wirklich sein muss. Dann habe ich mir diesen Entwurf näher angeschaut. Er ist nicht eindeutig. Es gibt Dinge, die ich nicht direkt verstehe. Die werden die Leute am Rand in der Kürze des Vorbeifahrens vielleicht auch nicht verstehen können. Deshalb halte ich ihn nicht für gelungen. 

 

DOMRADIO.DE: Kritik erregt der auf dem Wagen verwendete Ausspruch: "Jesus liebt dich". Es ist aber doch nicht der Karikaturist, der das Zitat blasphemisch verwendet, sondern der Priester, der das Sakrament der Beichte damit ad absurdum führt. 

 

Kleine: Da haben Sie recht. Und Missbrauch ist ganz klar ein Verbrechen. Die Geistlichen, die es getan haben, sind Verbrecher. Es geht um die Täter, die die Botschaft Jesu verraten. Aber das wird auf dem Wagen nicht deutlich.  

Ich habe eine ganze Menge Menschen auch aus meinem Bekanntenkreis gefragt. Die haben es eben nicht so verstanden, dass dies der Gedanke oder der Spruch dessen ist, der im Beichtstuhl sitzt. Vielmehr verstehen sie, dass eine Kernaussage des christlichen Glaubens jetzt direkt mit dem Missbrauch in Verbindung gebracht wird. Das ist sicherlich von den Wagenbauern nicht beabsichtigt, aber es wird so verstanden.

 

DOMRADIO.DE: Hätte man bei dieser Kontroverse nicht das Gespräch mit dem Präsidenten des Festkomitees suchen können?

 

Kleine: Genau das ist erfolgt. Ich habe mein Unverständnis und meinen Ärger darüber bekundet. Aber natürlich beruft man sich auf die Freiheit der Meinungsäußerung und die Freiheit der Kunst. Und natürlich kann und will ich auch nicht etwas verbieten, ich kann nur etwas empfehlen.

Meine Empfehlung ist, diesen Spruch wegzunehmen oder anders zu verorten, sodass klar wird, dass Missbrauch ohne jede Frage abscheulich ist. Und wir müssen als Kirche auch dazu stehen, dass dieser Missbrauch im Namen der Kirche geschehen ist.

Aber die Botschaft "Jesus liebt dich" steht für die Frohe Botschaft des Christentums, die Bestand hat und die auch trotz dieser Verbrechen bleibt. Das muss man trennen. Deshalb plädiere ich sehr dafür, dass man den Wagen noch einmal überdenkt und in dieser Hinsicht ändert. Ob man es tut, liegt nicht in meiner Hand.

 

DOMRADIO.DE: Auch im vergangenen Jahr gab es Karnevalswagen, die sehr kritisch mit der Kirche umgegangen sind. Erinnert sei an den Wagen, auf dem ein Bischof in einer Hängematte lag, anstatt sich aktiv gegen Missbrauch zu engagieren. Wo sind die Grenzen? Was geht und was geht nicht? 

 

Kleine: Ganz klar ist, dass der Karneval seit Anbeginn den Finger in die Wunde legt. Und der Rosenmontagszug muss den Finger auch in die Wunde des Missbrauchs legen und hat es ja auch schon getan. Der Wagen kommt für mich grundsätzlich zehn oder fünf Jahre zu spät. Er wäre ein passender Wagen gewesen, als diese furchtbaren Verbrechen aus der Vergangenheit publik wurden.

Jetzt sind wir doch schon seit Jahren in der Aufklärung und Aufarbeitung. Vor allem haben wir im Bereich Prävention und Intervention gerade in unserem Erzbistum so viel investiert und auch an Schutzmechanismen eingeführt, dass ich wirklich hoffe, dass Missbrauch nicht mehr in der Weise möglich ist. 

Nun heißt es seitens des Festkomitees, dieser Wagen werde beim Umzug unter der Kategorie "Internationales" fahren, weil es Missbrauch überall in der Welt gebe. Aber diese Begründung versteht doch kein Mensch. Dieser Wagen wird von den Zuschauern auf die katholische Kirche im Erzbistum und in unserer Stadt bezogen werden und nicht auf andere Länder. 

 

DOMRADIO.DE: Nun stecken sie in einem Dilemma. Die Wagen des Rosenmontagszuges werden traditionell immer am Dienstag vor Rosenmontag gesegnet. Was werden sie tun? Werden Sie den Wagen segnen, auf dem der Beichtstuhl steht? 

 

Kleine: Dieser Akt wird immer "Wagensegnung" genannt. Es ist das Richtfest der Wagen des Rosenmontagszuges. Damit ist sozusagen der Startschuss in der Vorfreude auf den Festzug gegeben. 

Bei dem Segen stehe ich meistens auf einem Wagen und nach dem Segensgebet besprenge ich  die Menschen, die davor stehen, das Dreigestirn und die Vertreter der Gesellschaften. Denn der Segen gilt natürlich den Fahrern der Wagen und den Menschen, die auf den Wagen stehen. Dieser Segen gilt den Menschen die am Rand des Zuges stehen und besonders den Wagen-Engeln, die die Wagen begleiten, damit kein Unfall passiert. 

Denen gilt der Segen und nicht einzelnen Motiven. Die Wagen zu segnen heißt also nicht, dass ich jeden Wagen und jedes Motiv für gelungen halte. In diesem Jahr finde ich einen ja explizit nicht gelungen.

 

DOMRADIO.DE: Haben Sie Verständnis für Leute, die wenig Verständnis für diese Abwehrhaltung der Kirche haben?

 

Kleine: Die Frage ist ja, wie weit Kritik gehen kann? Ich glaube, dass Menschen in der Kirche das aushalten müssen, genauso wie Menschen in der Politik oder in der Kultur. Da ist ganz klar. Da kann man auch schon mal klare Kante zeigen und da darf es auch schon mal polemisch sein.

Noch einmal: Ganz klar ist, man kann und muss den geschehenen Missbrauch in der Kirche benennen, man kann auch durch Darstellungen provozieren. 

Aber wo ist da die Grenze zwischen Satire und Beleidigung? Da können die Ansichten und Geschmäcker unterschiedlich sein. Schwierig ist es, wenn man den Glauben verspottet oder lächerlich macht. Noch einmal: Einige Reaktionen auf den Wagen zeigen, dass man denkt, hier sei Jesus selber mit seiner Botschaft angegriffen.  

Ich glaube nicht, dass die Wagenbauer dies so gemeint haben. Aber so etwas sollte man verhindern. Menschen kann und soll man durch den Kakao ziehen. Auch Gläubige aller Religionen. Aber dem, was ihnen heilig ist, also ihren Gott selber, sollte man meiner Meinung nach immer auch mit Respekt begegnen. 

 

Das Interview führte Johannes Schröer. Wir dokumentieren die Printfassung als freundliche Übernahme von DOMRADIO.DE

 

Ansprache von Stadtdechant Kleine im Segensgottesdienst beim Richtfest für den Rosenmontagszug

 

Beim Segen für die Mitwirkenden des Rosenmontagszuges zum Richtfest in der Wagenhalle des Festkomitees Kölner Karneval machte Kleine seine Position noch einmal deutlich, bevor er gemeinsam mit Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger die den Segen vom Zugleiterwagen aus spendete. Seine Ansprache im Wortlaut:

 

Erlauben Sie mir eine kurze persönliche Vorbemerkung.

Seit ich als Stadtdechant in gutem ökumenischen Miteinander immer am Dienstag vor Karneval hier beim Richtfest diesen kurzen Segensgottesdienst mitgestalte, habe ich immer betont, was Segen und Segnen bedeutet.

Im Lateinischen heißt „segnen“ „benedicere“  – übersetzt „Gutes sagen“, „jemandem etwas Gutes zusprechen“. Und Gott spricht uns Menschen Gutes zu.

Und deshalb sprechen wir zwar davon, dass Orgeln, Wohnungen oder Wagen gesegnet werden, aber es geht immer um die Menschen.

Um die Menschen, die die Orgel spielen oder hören.

Um die Menschen, die in der Wohnung wohnen oder dort zu Besuch sind.

Um die Menschen, die jetzt, am Rosenmontag, die Wagen steuern, um Beifahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer bei einer Autosegnung sowie die, die sich auf dem Fußweg befinden.

 

So ist das auch immer der Fall bei dieser Segnung.

Ich erbitte seit Jahren voller Freude und mit Dankbarkeit den Segen für einen unfallfreien Rosenmontagszug.

Ich segne nicht die dargestellten Motive. Oder die dahinterstehenden expliziten oder impliziten Aussagen.

 

Die meisten von Ihnen und Euch wissen, dass besonders ein Motivwagen in auch öffentlich geäußerter Kritik steht.  

Und auch ich persönlich finde diesen Wagen missverständlich, – und die Bemühungen der Kirche um Aufarbeitung der furchtbaren Missbrauchsverbrechen nicht in den Blick nehmend. Aber der Wagen legt den Finger zurecht in die Wunde. Ich hätte mir aber eine eindeutige und nicht mehrdeutige Darstellung gewünscht, die viele Jecke am Rand in der Kürze der Zeit am Rosenmontag vielleicht in ihrer Komplexität nicht erfassen können.

 

Ich habe auch den Verantwortlichen des Festkomitees meine Kritik an dem Wagen und meinen Vorschlag um Veränderung mitgeteilt.

 

Aber der jetzige Segen – und dass ich hier oben stehe – bedeutet eben nicht, dass ich die Darstellungen der Motiv-Wagen ab-segne oder gut-heiße, das ist auch nicht meine Aufgabe und das wäre auch anmaßend und übergriffig, in die Wahl der Wagen des Rosenmontagszuges eingreifen zu wollen.

Und aus diesem Grund werde ich jetzt wieder voller Freude mit Dr. Seiger die Wagen segnen, obwohl es bis eben noch manche Aufforderungen an mich gab, es in diesem Jahr explizit nicht zu tun. Aber ich sehe es als meine Aufgabe, die Wagen zu segnen.

Denn es ist mir ein Herzensanliegen, dass es auch in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes ein gesegneter, unfallfreier und unbeschwerter Rosenmontagszug wird. 

 

Ansprache von Stadtsuperintendent Seiger beim Richtfest zum Rosenmontagszug 2025 (Auszug)

 

Es ist so schön, hier oben zu stehen, in der Pracht dieser vielen Wagen, die noch nicht das Licht der Öffentlichkeit gesehen haben. (…) Es ist ein bisschen so wie Weihnachten. Wir brauchen nicht lange, um uns vorzustellen, wie sich Weihnachten anfühlt. Da ist alles vorbereitet, wochenlang. Der Baum ist vorbereitet, die Geschenke sind eingpackt, die Kerzen brennen. Aber es hat noch niemand etwas ausgepackt. Und das passiert heute jetzt hier, dass wir das „Auspacken“ des Rosenmontagszuges hier schon sehen und am nächsten Montag dann in aller Pracht, sodass wir die Kreativität und die Freude der Wagenbauer sehen können, aber auch die Themen, die Themen der Zeit sind.

Das gilt auch für das Thema, von dem unser Stadtdechant gerade gesprochen hat (das Thema Missbrauch in der Kirche – sic.). Das Thema, das besprochen wird, ist doch dies: dass Menschen haben in unserer Kirche. Und das ist eine Wahrheit. Deswegen ist das wichtig, dass das ausgesprochen wird, ausgehalten wird, dass wir alles Denkbare dafür tun, dass das in Zukunft nicht mehr passiert. Das ist unsere Aufgabe. Und der Karneval trägt dazu bei, Wahrheiten auszusprechen. Wie gut, dass das so ist!

Wir sind hier in Vorfreude und Erwartung auf den Rosenmontagszug und wollen dafür beten, dass alles gut abläuft. Dass die Jecken viel Freude haben. Dass es keine Unfälle gibt. Dass der Alkohol das Miteinander nicht zu sehr belastet, sondern eher Freude stiftet und Gemeinschaft. Und dass die Kräfte am Ende für alle, die mitwirken, reichen, sodass es Tage werden und ein Zug wird, von dem man sagen kann: „Ich war dabei! ich hab’s genossen, wir haben es gemeinsam auf den Weg gebracht.“

 

Info: Beim Richtfest zum Rosenmontagszug spenden Stadtdechant und Stadtsuperintendent traditionell den Segen mit der Bitte um einen unfallfreien, friedlichen und guten Rosenmontagszug. Der Segen erfolgt von einem Wagen aus über die davor stehende Menge von Menschen. Eine Segnung einzelner Wagen erfolgt nicht.

 

Eierlikör-Kuchen für den guten Zweck: Dreigestirn unterstützt Obdachlosenseelsorge – Aktion am DOMFORUM

25. Februar 2025; ksd

Bei der Vorstellung des neuen Dreigestirns hatten die Drei verraten, dass sie Eierlikör gegenüber nicht abgeneigt sind. 

Wie positiv das aufgenommen wurde, erlebten Prinz Rene I., Bauer Michael und Jungfrau Marlis in den vergangenen Wochen, 

als ihnen immer wieder große und kleine Flaschen Eierlikör geschenkt wurden. 

Über jede einzelne Flasche freute sich das Dreigestirn natürlich sehr! 

Um diese Freude weiterzugeben, hatte unser Kölner Dreigestirn eine leckere Idee:

In der Hofburg, dem Dorint Hotel, wird mit dem geschenkten Eierlikör nun köstlicher Eierlikörkuchen gebacken. 

Und dieser wird am kommenden Mittwoch, 26. Februar ab 11:00 Uhr am DOMFORUM 

gegen eine Spende für die Obdachlosenseelsorge des Katholischen Stadtdekanats abgegeben.

Mit dabei sind Hendrik Ermen (Jungfrau Marlis) mit Ehemann Frank, Sr. Christina von der Obdachlosenseelsorge 

und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine.

 

"Unsere Demokratie - unsere Werte - unsere Wahl!" - Geh' am 23. Februar wählen!

22. Februar 2025; ksd

 

Köln. Anlässlich der anstehenden Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar hat die Caritas Köln gemeinsam mit SKM, SkF, In VIA, KJA, dem Katholischen Stadtdekanat und dem FamilienForum Köln eine Social Media Kampagne entwickelt.

Die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Debatten zeigen, wie wichtig es ist, für Demokratie, demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt einzustehen. Unter dem Leitmotiv "Unsere Demokratie. Unsere Werte. Unsere Wahl.“ ist daher eine Social Media Kampagne entstanden.

 

Dritter Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine: „Wir wollen Frieden aus ganzem Herzen und ganzer Seele“

20. Februar 2025; ksd

 

UPDATE (24. Februar 2025):

 

Es sind die Kuscheltiere auf dem Asphalt, im strömenden Regen, die an diesem Abend das Grauen greifbar machen. Wieder. An diesem 24. Februar, dem dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine, findet vor dem Kölner Dom erneut eine Kundgebung und Demo statt, die jeden und jede daran erinnern soll, dass seit drei Jahren Krieg herrscht im Osten Europas. Ein Krieg, der nach der Überzeugung vieler Menschen ein Krieg für die Freiheit in ganz Europa ist. Und der schon viel früher begann, nicht erst vor drei oder zehn Jahren, sodern vor Jahrhunderten. Der Verein Blau-Gelbes Kreuz hat zu der Kundgebung eingeladen und Vertreter sowie Vertreterinnen aus Politik und Kirche unterstützen das Anliegen. Zu ihnen gehören neben der stellvertretenden NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker auch Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine.

Vor jedem Tierchen leuchtet eine LED-Kerze. Wie in jedem Krieg sind die Schwächsten, die Kinder, die tragischsten Opfer – auch wenn jeder einzelne und jede einzelne Tote „ein Opfer zuviel“ ist… Mehr als 2500 Kinder wurde nach Angaben von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, bislang getötet oder verwundet in diesem Krieg. Jedes fünfte Kind hat jemanden verloren. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Opfer im Kindesalter um 50 Prozent – und dies seien nur die offiziell erfassten Opfer, so Unicef.

Für die rund 1500 Menschen auf dem Platz nicht zu erkennen, aber für die Menschen in Bühnennähe, gibt es noch ein weiteres herzzerreißendes Detail: Am Bühnenrand ist eine Girlande aus weißen Papierengeln befestigt. Jeder Engel trägt einen Namen. Ein Geburtsdatum. Ein Sterbedatum. Es sind die Namen und Lebensdaten von Kindern und Jugendlichen, die im Frieden hätten aufwachsen sollen, die spielen sollten, lernen, lachen, leben.

 

„Niemand will den Frieden mehr als die Ukrainerinnen und Ukrainer“

 

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine zitiert zunächst aus der Rede von Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk aus Kyjiv/Kiew, die dieser im vergangenen Jahr beim St.-Michaelsempfang der Deutschen Bischofskonferenz in Berlin gehalten hat, dem traditionellen Jahresempfang der DBK, bei dem Politik, Kirche und Gesellschaft einander begegnen. Das Oberhaupt der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche hatte damals laut Kleine unter anderem gesagt:

„Zehn Jahre sind seit dem ersten Angriffsakt in Form der Annexion der Krim und des russischen Kriegs im Donbass vergangen. Im jetzigen Stadium hat sich der Krieg nun in einen Marathon verwandelt, in dem die Ukrainerinnen und Ukrainer permanent im Sprinttempo laufen müssen, um in diesem Todesrennen nicht geschlagen zu werden. Ich bitte Sie, mit uns zu laufen, schnell, standhaft und furchtlos.

An der äußersten Unbarmherzigkeit und Niedertracht der geopolitischen genozidalen Absichten und des neoliberalen Plans Russlands kann kein Zweifel bestehen. Unser Volk weiß, was russische Besatzung bedeutet: massenhafte Entführung unserer Kinder, Vergewaltigung unserer Frauen, Zwangseinberufungen unserer Männer in die russische Armee, die ihre eigenen Brüder und Schwestern tötet. Und Aufzwingung einer russisch-faschistischen Identität für unsere Jugend.

Putin stiftet jetzt bewusst Chaos und Spaltung in Gesellschaften, die ihren humanitären Verpflichtungen noch nachkommen und Flüchtlingen Schutz gewähren. In all diesen Situationen haben russische Soldaten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, für die Putin sie demonstrativ mit hohen militärischen Ehren dekoriert hat.

Wie kann Putin gestoppt werden? Es ist die Gnade Gottes zusammen mit unserer  moralischen Klarheit, Einigkeit im Mut und entschlossenem Handeln, die Putin dazu zwingen kann und wird, von seinen erklärten Plänen, mein Volk, mein Land und meine Kirche zu zerstören, abzulassen. Die seine Versuche, eine auf Gesetzen und Menschenechten gründende Völkerrechtsordnung auszulöschen, vereitelt. Die uns die Kraft geben wird, diese aufrechtzuerhalten.

Niemand will den Frieden mehr als die Ukrainerinnen und Ukrainer. Nach unserer Befreiung vom Roten Reich haben wir uns aufgemacht und uns den Demokratien in Europa und der Welt angeschlossen, für die Freiheit, Gerechtigkeit und die Achtung der Rechte und die Würde von Menschen und Völkern als Tugenden maßgeblich sind.

Wir haben in der Ukraine auf einzigartige, visionäre Weise zum Aufbau von Frieden und Freiheit in der Welt beigetragen. Die Ukraine hat das moralische Recht zu erwarten, dass die anderen Garantiegeber zusammen mit der gesamten demokratischen Welt helfen, unsere Souveränität zu schützen und unsere territoriale Integrität wieder herzustellen.

Die jüngsten Beschlüsse in unserem Land haben friedliche Machtübergaben von einem Präsidenten zum nächsten durchgeführt, bis Russland unseren demokratischen Kreislauf durch den Versuch, seine autokratischen Methoden durchzusetzen, unterbrochen hat.

Die Ukrainerinnen und Ukrainer streben und sehnen sich wie niemand sonst nach Frieden. Wir wollen Frieden aus ganzem Herzen und ganzer Seele – aber einen gerechten Frieden, weil nur ein gerechter Frieden authentisch und nachhaltig sein wird.“

 

„Russland schachert mit Angst und Schrecken“

 

Kleine zitierte auch die deutschen Bischöfe: „Sollte der Kreml seine Kriegsziele erreichen, steht zu befürchten, dass er seine revisionistische Politik einer Wiederherstellung des russischen Imperiums mit militärischen Mitteln fortsetzt. Ja, Russland schachert mit Angst und Schrecken. Es droht den westlichen Bevölkerungen einen direkten militärischen Konflikt mit der Nato an. Russland schüchtert mit Szenarien von einem dritten Weltkrieg ein, schürt im Westen Angst und Panik. Angst erzeugt oft trügerische Hoffnungen und dunkle Pläne. Solche Trugbilder sind aus mehreren Gründen gefährlich.“

Scham angesichts des Verhaltens von Donald Trump und verschiedener deutscher Parteien

 

Mit Blick auf die Bundestagswahl am Tag zuvor und im Rückblick auf den Wahlkampf davor fand der Stadtdechant dann noch einmal deutliche Worte:

„Liebe Ukrainerinnen und Ukrainer, liebe Kölnerinnen und Kölner, ich bin dankbar, dass die demokratischen Parteien unserer Stadt, des Landtages und des Bundestages klar zur Ukraine stehen. Und es erschüttert mich zutiefst, dass es insgesamt drei Parteien gab, die in einigen Ländern auch große Stimmenzuwächse hatten – eine von ihnen ist zum Glück nicht in den Bundestag gewählt worden –, die nicht auf Ihrer Seite stehen, sondern die sich dem russischen Präsidenten andienen. Es ist widerlich! Ich nenne sie: AfD, Linke und BSW“, so Kleine unter viel Applaus und Pfiffen gegen die genannten Parteien. „Wer es nicht wagt, auf Fragen in Talkshows vor der Bundestagswahl zu sagen, ob Russland den Krieg begonnen hat, der sollte sich wirklich schämen!

Liebe Kölnrinnen und Kölner, ich sage auch liebe Schwestern und Brüder im Glauben, wofür ich mich auch schäme: Ich hätte es nicht  für möglich gehalten, dass der Präsident – demokratisch gewählt – einer oder der führenden westlichen Welt, nämlich der amerikanische Präsident, sich mit einem Diktator treffe möchte, und einen gewählten Präsidenten eines souveränen Staates als Diktator bezeichnet. Ich kann es nicht glauben, dass Donald Trump die vage Idee hat, sich am 9. Mai mit dem russischen Präsidenten zu treffen, der der ist, der einen Angriffskrieg begonnen hat, der ein Kriegstreiber und Kriegsverbrecher ist. Und ich kann mir nur wünschen, dass Donald Trump einen Tag mal, eine Stunde nicht Golf spielt, sondern sich mit Elon Musk die Bilder der Kinder anschaut (die neben der Bühne projiziert waren – Anmerkung der Redaktion) und deren Biographien und dann überlegt, was und wie er in Riad verhandeln will!“

 

„Entschlossen und fest an der Seite des ukrainischen Volkes“

 

Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger bekräftigte, dass die demokratischen Parteien und die Kirchen „entschlossen und fest und mit wachem Gewissen an der Seite des ukrainischen Volkes, das solches Leid tragen muss“. Seit drei Jahren leiden Kinder, Frauen und Männer unter diesem schrecklichen Angriffskrieg, unzählige mussten ihre Heimat verlassen, ihre Häuser, Schulen, Betriebe, Kindergärten. Krankenhäuser wurden zerstört, so Seiger weiter. Im weiteren Wortlaut:

 

Sie leben in dauernder Angst vor Drohnenangriffen und Bombardierungen. Unzählige Soldaten und Zivilisten sind getötet oder aufs Schlimmste verletzt worden. Nicht nur am Körper, sondern auch an ihrer Seele.

Die Ursache ist einzig und allein der Eroberungswille des russischen Staates. Es ist für alle Ukrainer und für alle Europäer der Kampf um die Souveränität eines freien Landes gegen militärische Aggression. Das Völkerrecht ist in diesem Fall eindeutig, aber es wird – das müssen wir schmerzhaft wahrnehmen – nicht geachtet. Für dürfen nicht zulassen, dass Wahrheiten verdreht werden, wie das gegenwärtig geschieht von amerikanischer und russischer Seite.

Was können Christenmenschen angesichts dieses Elends tun? Sie können stehen auf der Seite der leidenden Bevölkerung und der ukrainischen Soldaten und zum Beispiel die Arbeit des Blau-Gelben Kreuzes unterstützen nach Kräften. Denn es ist eine unermüdliche, liebevolle, treue Arbeit der Unterstützung, die Sie leisten. Und sie können die Maßstäbe, die unverbrüchlich gelten in Erinnerung rufen. Und sie können für die Opfer und für einen gerechten Frieden und für Freiheit in der Ukraine beten.

Manche von euch, von Ihnen kennen vielleicht die Jahreslosung für das Jahr 2025, ein Wort aus der Heiligen Schrift, das einen in allen möglichen Situationen in diesem Jahr zur Orientierung dient: „Prüfet alles und behaltet das Gute. Meidet das Böse in jeder Gestalt.“ Zwei einfache kurze Sätze. Darüber können wir nachdenken, auch mit dem Blick darauf, wie es weitergeht. Was höre ich, das Böse ist nicht zu leugnen. Es bricht sich Bahn im Töten, wenn der Krieg ein Eroberungskrieg ist. Das Böse ist am Werk, wenn Menschen brutal umgebracht werden und gequält werden, wie es in der Ukraine vielfach in erschreckender Weise geschehen ist. Der Internationale Menschengerichtshof wird diese Menschenrechtsverletzungen aufdecken. Sie sind unstreitig. Das Böse ist am Werk, wenn in der Propaganda Fakten verdreht werden und die Ukraine als Urheber eines Krieges hingestellt wird. Warheit, Wahrhaftigkeit ist gefragt. Das Böse ist am Werk, wenn das Völkerrecht gebrochen wird und aggressive Gewalt aus einer Position der Stärke heraus gerechtfertigt werden soll. Das ist Unrecht.

„Meidet das Böse in jeder Gestalt“, sagt uns das Bibelwort. Die Mahnung ist klar. Und was sich in den nächsten Wochen als böse herausstellt oder als klug – ich glaube, wir wissen es noch nicht. Die Mahnung des Paulus „Prüfet alles und behaltet das Gute“ lese ich so: Prüft gründlich, bleibt nüchtern. Welche Wege zu Frieden und Gerechtigkeit führen, das können wir immer wieder nur in Demut fragen. Und was wir tun können, als Christinnen und Christen, ist beten. Wir können nicht zuviel beten, denn wenn man in der Not steht und die eigene Ohnmacht spürt, ist das eine Möglichkeit, uns an den zu wenden, der dieses Leben schuf, dieses wunderbare Leben, was uns allen geschenkt ist, und der es bewahren will.

Schöpfer und Bewahrer des Lebens, wir rufen dich an mit der Bitte um Frieden und um Gerechtigkeit. Wir sehen das Leiden und den Kampf des ukrainischen Volkes. Sei du bei denen, die ihr Land, ihre Freiheit und die Demokratie mit Waffen und mit leidenschaftlicher Vaterlandsliebe verteidigen. Schenke du ihnen Vertrauen und Zuversicht und Ausdauer. Wir bitten dich für uns und andere auf allen Seiten des Konfliktes um waches Sehen und Hören und ein waches Gewissen, sodass wir erkennen, was deine Sicht, Gott, auf diese schreckliche Lage ist. Wir bitten dich: Schenke dem ukrainischen Volk Zuverisicht und Hoffnung.

 

Hildegard Mathies

 

Die Rede von Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk wurde auszugsweise und teilweise paraphrasiert wiedergegeben. Den ganzen Text könne Sie hier nachlesen. 

  

Köln. Am Montag, 24. Februar, jährt sich zum dritten Mal der Angriff Russlands auf die Ukraine. Aus diesem Anlass findet um 18 Uhr eine Demo mit Kundgebung auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom statt. Zu den Teilnehmenden beziehungsweise Rednerinnen und Rednern gehören die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubauer, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine sowie der Verein Blau-Gelbes Kreuz. Wir laden herzlich zur Teilnahme ein!

 

Sülz-Klettenberger Gemeindegespräche: Kandidaten zur Bundestagswahl stellen sich dem Gespräch

29. Januar 2025; ksd

 

Köln. Am Sonntag, 23. Februar, finden die vorgezogenen Wahlen zum Deutschen Bundestag statt. In der heißen Phase des Wahlkampfs kommen die Direktkandidatinnen und die Direktkandidaten für den Bundestag am Donnerstag, 6. Februar, um 20 Uhr bei dieser Veranstaltung in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) zusammen, um Auskunft über ihre Positionen zu geben (Berrenrather Straße 127). „Es ist eine der seltenen Gelegenheiten, Politik an der Basis lebendig zu erleben – Diskussion statt Wahlkampfreden. Bringen Sie Ihre Fragen mit!“, laden die Veranstalter ein. Dazu gehören außer der KHG der Arbeitskreis „Kirche und Gesellschaft“ im Seelsorgebereich Sülz-Klettenberg, das Katholische Bildungswerk Köln und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

 

Auf dem Podium:

Renan Demirkan, SPD 
Gerd Kaspar, FDP
Sven Lehmann, MdB Bündnis 90/Die Grünen
Dr. Daniel Otte, CDU

Moderation: PD Dr. Gregor Taxacher, Theologe und Philosoph, RWTH Aachen

Den Flyer zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.

 

Das Katholische Bildungswerk Köln setzt in diesem Jahr seinen Programmschwerpunkt „Demokratie fördern“ fort. Im DOMFORUM und in den Stadtteilen finden zahlreichen Veranstaltungen dazu statt. Mehr Informationen online.


Das Gesamtprogramm des Katholischen Bildungswerk Köln
für das erste Halbjahr 2025 können Sie hier abrufen.

 

www.bildungswerk-koeln.de

 

Holocaust-Gedenktag: 80 Jahre Befreiung des KZ Auschwitz – „Immun werden gegen das Gift von Antisemitismus und Hass“

27. Januar 2025; ksd

 

Köln. Am vergangenen Wochenende zogen zwischen 40.000 (Polizeiangaben) und 75.000 Menschen (nach Veranstalterangaben) durch Köln, um quer durch alle Generationen und gesellschaftlichen Gruppen ein lautstarkes und deutliches Zeichen gegen Rechts zu setzen. „#5vor12 – Laut für Demokratie“ war das Leitwort der Demo, zu der das Bündnis „Köln stellt sich quer“ aufgerufen hatte. Auch die Kirchen unterstützten den Protest. Nur zwei Tage später schlugen die Kirchen, die Synagogen-Gemeinde Köln sowie zahlreiche Schülerinnen und Schüler leisere, aber nicht minder bewegende und deutliche Töne an: bei der traditionellen Gedenkstunde zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am Löwenbrunnen, dem Lern- und Gedenkort Jawne. 80 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz war die Botschaft klar: Antisemitismus und Ausgrenzung, Rassismus und Rechtsextremismus dürfen in Köln und in einer modernen, vielfältigen Gesellschaft keinen Platz haben. Und das Grauen der Shoah, des Holocaust, darf sich niemals wiederholen.

 

„Die Demokratie war zu schwach“

 

„Haben wir aus der Vergangenheit gelernt? Sind wir wach? Sind wir wach genug?“: Diese Fragen stellte Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger zu Beginn der Veranstaltung am Löwenbrunnen, der daran erinnert, dass mehr als 1100 jüdische Kinder und Juzgendliche während der Nazizeit aus Köln deportiert und in KZs ermordet wurden. Haben wir „gelernt, wie es zu dieser Menschenverachtung und Gewaltherrschaft kam“, so Seiger mit Blick auf die mehr als sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden. „Wissen wir, dass es auch daran lag, dass die Demokratie zu schwach war? Dass es kein Aufbäumen der Aufrechten gab? Dass die Kirchen versagt haben?“

Es habe kein Zusammenwirken der gesellschaftlichen Kräfte gegeben, „um das extrem rechte Gedankengut der Nazis zu verhindern“, erklärte der Stadtsuperintendent. Hass beginne mit Worten und auf antisemitische und rassistische Worte folgten bald Schmierereien, Zusammenschlüsse Gleichgesinnter und dann Verbrechen.

 

„Viel stärker als vor 90 Jahren“

 

In den 1930er-Jahren seien zu wenige Menschen wach gewesen, so Seiger. „Sie waren Überzeugungstäter oder Mitläufer oder haben sich ohnmächtig gefühlt. Wir heute sind nicht ohnmächtig. Wir leben in einer wunderbaren Demokratie mit Meinungs- und Versammlungsfreiheit“, betonte der Stadtsuperintendent. Die Demo am vergangenen Wochenende habe ein klares Zeichen für ein friedliches Miteinander der Demokraten gesetzt. „Dieses Bündnis der Aufrechten macht uns viel, viel stärker als vor 90 Jahren!“

Jeden Tag komme es auf jeden Einzelnen an – und darauf, über die Wahrheit zu sprechen, wo Menschen den Holocaust leugnen oder die Opferzahlen kleinreden und wo Menschen und Parteien immer weiter nach rechts driften, nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas und der Welt. Jeden Tag gelte es einzutreten für Menschenrechte und für das Recht, so Seiger. „Sind wir wach genug? Sind wir in der Lage, in den Familien, mit unseren Nachbarn, Gefährten in Schule und Sport über Politik und die Lehren der deutschen Geschichte zu sprechen?“, fragte Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger zum Abschluss. „Dazu brauchen wir Mut und wir brauchen uns gegenseitig! Sind wir wach genug? Die Frage müssen wir uns jeden Tag stellen, um heute das richtige zu tun, denn es kommt auf jeden von uns an!“

 

„Alles einsetzen für die Menschlichkeit“

 

Der Überlebenden und Zeitzeugin Renate Friedländer war es ebenfalls wichtig, ein Statement abzugeben und ein Zeichen zu setzen. „Ich bin mit meiner Familie ausgewandert, nach England, 1939. Wir hatten noch Glück. Meine Mutter kam im Februar nach England und dann bin ich quasi in England aufgewachsen, als ich in eurem Alter war“, wandte sie sich an die Schülerinnen und Schüler. „Es war eine gute Zeit. Dann traf ich einen Maler, der war Deutscher. Und der war nicht jüdisch. Das war 1960. Er sagte zu mir: ‚Du müsstest eingentlich einfach mal nach Deutschland zurückgehen und deine Altersgruppe treffen. Geh mal ein Jahr nach Deutschland, nach Freiburg.‘ Da bin ich nach Freiburg gegangen. Es war so schön, dass ich nach acht weiteren Jahren in England mich entschlossen hatte, nach Deutschland zurückzukehren. Ich wollte das nur als einen positiven Akzent setzen und bin dankbar für meine Kommilitionen damals und bin dankbar für die Menschen, die ich hier kennengelernt habe. Dass ich viel Menschlichkeit und Liebe begegnet bin. Und jetzt bin ich alt, ich bin 95 und es geht mir Gott sei Dank gut. Und ich wollte auch die jungen Leute ermutigen, alles einzusetzen, was sie können, für die Menschlichkeit. Das, glaube ich, wird uns schützen vor einer Wiederholung der schrecklichen Dinge, die passiert sind.“

 

„Schulen mit Courage“

 

„Ich bin außerordentlich froh und ich bin außerordentlich stolz, dass ich hierherkommen und vor Ihnen reden darf“, sagte Dr. Michael Rado, Vorstandsmitglied der Synagogen-Gemeinde Köln. Er sei zutiefst beeindruckt von den Schülerinnen und Schülern, die sich gegen Rassismus wenden. „Wir haben lauter Schulen, die gegen Antisemitismus sind. Das sind Schulen mit Courage. Die machen was! Die haben Initiative! Die wollen nicht nur ein bisschen gedenken.“

Mit Blick auf Renate Friedländer sagte Rado: „89 Jahre zurück und sie wäre nicht in Köln. Sie wäre in Auschwitz durch den Ofen gegangen.“ Er sei nur eine Woche nach der Befreiung des KZ Auschwitz in Palästina geboren worden. Der Bruder seiner Mutter sei zwar rechtzeitig vom Vater nach England geschickt worden, dort jedoch von den Engländern inhaftiert und dann nach Kanada geschickt worden, „weil sie Angst hatten, dass er ein Spion sei für Nazi-Deutschland“, erzählte Rado.

„Wie kann man das Gedenken verstärken?“, fragte der Mediziner dann. „Warum sind denn die Juden damals alle umgebracht worden? Die sind umgebracht worden, weil man der Ansicht war, das ist ‚ Ungeziefer‘. Das sind ‚Ratten‘ und ‚Ratten‘ muss man umbringen. Und daraus hat man eine komplette Politik gemacht und deswegen hat man die Juden zusammengesammelt, gejagt und hat sie dann umgebracht.“

 

„Passt auf, dass das nicht wieder passiert!“

 

Eindringlich wandte er sich dann nochmal direkt an die Kinder und Jugendlichen: „Wenn wir das mit heute vergleichen, wenn wir überlegen, wie wäre das denn, wenn ihr betroffen wärt, ihr persönlich. Angenommen, plötzlich hätten wir hier eine Regierung, die sagen würde, ‚Alles, was da passiert ist, das waren ja alles Moslems. Wir müssen alle Moslems umbringen, egal, woher sie kommen, Die sind ja minderwertig‘ – und die anderen würden das mitmachen. Ihr habt genügend muslimische Kinder in der Klasse, in der Schule, und muslimische Lehrer. Wir haben muslimische Mitbewohner hier in Köln, 100.000 von der einen Million (Einwohner in Köln – sic.) und die würden alle umgebracht werden. Plötzlich wäre der Mohammed in der Klasse nicht mehr da. Wo ist der denn? Ja, die Familie wurde abgeholt… So wäre eure Betroffenheit heute!“

Damals haben rund 20.000 Jüdinnen und Juden in Köln gelebt, erinnerte Rado. Würde man heute alle Muslime verfolgen, vertreiben oder sogar ermorden, würden die muslimisch geprägten Stadtviertel verwaisen, machte er deutlich. „Jeder von euch würde das sehen, jeder! Keiner könnte hinterher sagen ‚Das konnte ich überhaupt nicht erkennen‘. Und wenn die tolle Moschee verbrannt wäre, wenn die zerstört wäre – jeder von euch wüsste das! Und in jeder Zeitung wäre das, weltweit. DAS war die Situation damals.“

Deswegen sei es wichtig, aus dem Gedenken eine aktive Handlung, eine Initiative zu machen. Wer noch nicht 18 Jahre alt sei, könne zwar bei der Bundestagswahl noch nicht abstimmen, „aber redet mit euren Eltern“, so Rado an die Schülerinnen und Schüler. „Redet mit euren Eltern für deren Seelenheil, für euer Seelenheil und für das eigene Überleben! Passt auf, dass das nicht wieder passiert!“

 

„Mach uns streitbar gegen menschenverachtende Parolen“

 

Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine sprach traditionell das Schlussgebet der Gedenkstunde. Im Wortlaut:

 

Du, Gott des Friedens und der Versöhnung:

Wohin sollen wir uns wenden
 mit unserer Empörung und Trauer

in unserer Hilflosigkeit und unserem Entsetzen


angesichts der Millionen Toten des Holocaust und der unmenschlichen Verbrechen

während des nationalsozialistischen Regimes in unserem Land.

 

So viele Menschen,


die wie wir in Frieden leben wollten,


wurden bedroht, vertrieben, getötet,

nur weil sie jüdischen Glaubens waren.

 

Wir hören 80 Jahre später wieder hasserfüllte Parolen,


die auch in unserem Land gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger laut werden.


Wir sind zerrissen von widersprüchlichen Gefühlen,


auch von der Angst, dass der Antisemitismus bei uns weiter wächst.

 

Barmherziger und guter Gott:


wir bitten dich für alle Menschen

für Juden, Christen und Muslime,

für Menschen jedweder Religion und Weltanschauung

um ein Ende von Hass und Gewalt


um ein Leben in Frieden und Freiheit.

 

Erfülle die Verantwortlichen in der Politik in unserem Land,

im Nahen Osten und in allen Ländern dieser Welt

mit dem Mut zu konkreten Schritten zu einem dauerhaften Frieden.

 



Erfülle uns mit dem Geist der Besonnenheit und der Friedfertigkeit.

 

Hier bei uns in Deutschland haben wir Frieden,


aber so viele Menschen reden voller Hass und finden die Gewalt gut.

 

Das „Nie wieder“ wird inzwischen von nicht wenigen relativiert.


Barmherziger und gerechter Gott:

Mach uns streitbar gegen menschenverachtende Parolen,

laut gegen jegliche Relativierung des Holocaust

und immun gegen das Gift von Antisemitismus und Hass.


Lass uns aufmerksam sein, wie wir miteinander sprechen

und gib uns den Mut einzuschreiten,

wenn über andere voller Hass geredet wird.



Denn du sprichst uns das Wort zu, das Frieden stiftet

und für alle eine Zukunft verheißt.

Hilf uns, in dir Kraft zu finden.

Denn dein Name ist Leben, Friede, Salam und Schalom.

Amen.

 

Vor der Gedenkstunde an der Jawne, wo sich früher ein jüdisches Gymnasium befand, hatte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine traditionell Blumen am Denkmal für die in Auschwitz-Birkenau ermordete Philosophin, Frauen- und Menschenrechtlerin sowie Benediktinerin Edith Stein niedergelegt.

Das KZ Auschwitz-Birkenau, das aus drei Hauptlagern und mehreren Nebenlagern bestand, wurde unter dem Namen Auschwitz zum Inbegriff der Grauen und Verbrechen des Holocaust. Allein dort wurden bis zu 1,5 Millionen Menschen systematisch und „industriemäßig“ ermordet, 90 Prozent von ihnen Jüdinnen und Juden.

Am 27. Januar 1945 befreite die sowjetische Rote Armee das Lager und fand dort noch rund 7000 lebende Inhaftierte. Mehrere Hundert starben in den folgenden Tagen an den Folgen der Haftzeit und der Grausamkeiten der Nazis. Die Überlebenden und ihre Familien tragen bis heute an den Leiden, Traumata und erlittenen Verlusten.

 

Hildegard Mathies

 

www.jawne.de

 

www.auschwitz.org

 

Das Statement der Deutschen Bischofskonferenz zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz lesen Sie hier.

 

Fairness-Abkommen im Wahlkampf: Kirchen wollen bei Verstößen der Parteien einschreiten

21. Januar 2025; ksd

 

Köln. Im Wahlkampf wird nicht selten mit harten Bandagen gekämpft. Daher haben sich die im Bundestag vertretenen Parteien (außer AfD und BSW) auf ein Fairness-Abkommen geeinigt, das die Unterzeichnenden auf einen sprachlich gemäßigten und nicht diffamierenden Umgang miteinander verpflichtet. Die evangelische und die katholische Kirche in Köln können sich da gewissermaßen als „Vorreiterinnen“ betrachten. In Kooperation mit dem Kölner Runden Tisch für  Integration legen sie den demokratischen Parteien bereits seit 1998 eine Fairness-Vereinbarung als „inhaltliche Brandmauer“ vor.

Darin legen die Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Die Grünen und Volt sich darauf fest

– nicht auf Kosten von unter uns lebenden Menschen mit Migrationshintergrund Wahlkampf zu betreiben und inhaltlich fair zu bleiben;

– keine Vorurteile gegen die hier lebenden Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge zu schüren oder in den eigenen Reihen zu dulden;

– sich aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus zu engagieren;

– Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge nicht für negative gesellschaftliche Entwicklungen wie die Arbeitslosigkeit oder die Gefährdung der Inneren Sicherheit verantwortlich zu machen.

Politische Forderungen sollen also fair und sachlich begründet werden, ohne Ressentiments zu schüren. Außerdem erklären sich die Unterzeichnenden damit einverstanden, dass Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, und Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger als Obmänner fungieren und bei Verstößen öffentlich einschreiten können. Als Negativbeispiel führte Wolfgang Uellenberg van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches für Integration, die Debatte um das Bleiberecht der syrischen Flüchtlinge an – nur Stunden nach dem Sturz des Assad-Regimes und lange bevor sich für das Land eine stabile Zukunftsperspektive abzeichnet. Uellenberg van Dawen äußerte die Bitte, Verstöße gegen die Fairness-Vereinbarung, also z.B. rassistisch-diskriminierende Formulierungen auf Plakaten, Flyern oder im Rahmen von Podiumsdiskussionen, den Schiedspersonen per E-Mail an info@rundertischkoeln.de mitzuteilen.

 

„Weil unsere Demokratie geschützt werden muss"


Stadtsuperintendent Bernhard Seiger ging zunächst darauf ein, warum ein solches Fairness-Abkommen nötig sei: „Weil unsere Demokratie geschützt werden muss.“ Viele Menschen seien für Fakten gar nicht mehr zugänglich. Auch beklagte er eine Verrohung der Sprache und illustrierte diese Beobachtung mit den „Windrädern der Schande“ und Alice Weidels beinahe genussvollen Gebrauch des Begriffs „Remigration“ auf dem AfD-Parteitag.

„Es gibt eine Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit und zur Wahrheit“, stellte Seiger fest und brachte gleichzeitig seine Besorgnis angesichts der zunehmenden Macht der rechter Populisten über die Medien zum Ausdruck. „Wenn Wahrhaftigkeit nicht mehr funktioniert, sind Menschen lenkbar!“, warnte er.

 

Respekt gegenüber Politiker*innen


Seiger lobte die politischen Verantwortungsträger und -innen für ihren Einsatz für die Demokratie und forderte zum Respekt gegenüber Politiker und -innen auf. „Die wichtigste Währung des friedlichen Zusammenlebens ist Vertrauen“, erklärte Seiger und versprach: „Wer den Politikbetrieb diffamiert, muss mit Widerstand rechnen!“

 

„Da gibt es kein Katholisch oder Evangelisch, nur christlich!“


Der Vorsitzende des Katholikenausschusses der Stadt Köln Gregor Stiels betonte den ökumenischen Charakter der Vereinbarung: „Da gibt es kein Katholisch oder Evangelisch, nur christlich!“ Es sei auch keine direkte Reaktion auf die AfD, denn bereits vor der AfD habe es ein Fairness-Abkommen gegeben.

„Christliche Werte werden von der AfD nicht gelebt“, betonte Stiels, „darum können wir als Kirchen nicht still sein!“ Die Fairness-Vereinbarung habe viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien bekommen. Stiels betonte, wie wichtig es gerade jetzt wieder sei, für Demokratie und Grundrechte einzustehen. Die Antidiskriminierungsstellen hätten viel Zulauf und die Menschen würden sich auf einmal wieder trauen, „so etwas“ zu sagen.

Das beste Abkommen ist bekanntlich wertlos, wenn seine Einhaltung nicht kontrolliert wird und  Verstöße ohne Konsequenzen bleiben, daher gibt es für diesen Fall, wie Bernhard Seiger erklärte, ein klar geregeltes Vorgehen: Zunächst würden der oder die Parteivorsitzende auf die Vorwürfe angesprochen. Erst im Falle, dass im persönlichen Gespräch keine Lösung erzielt wird, kommt die Veröffentlichung des gemeldeten Sachverhalts in Betracht. Im Hinblick auf den sehr kurzen Wahlkampf 2025 gab sich Seiger jedoch zuversichtlich: „Ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird!“

 

„Für Menschenwürde und Demokratie“


Wer wissen möchte, wie eine Debatte über das Thema Migration in sachlicher, respektvoller Form gelingen kann, ohne populistische Sprachmuster zu reproduzieren, dem schlägt Wolfgang Uellenberg van Dawen vor, am 4. Februar um 18 Uhr den „Asylpolitischen Dialog“ in der Karl Rahner Akademie zu besuchen. Unter dem Motto „Für Menschenwürde und Demokratie“ diskutieren dann mit Klaus Adrian, Nilgül Filiz und Birte Lange zunächst drei Personen aus der „Praxis“ der Arbeit mit Geflüchteten, bevor Kölner Kandidierende für den Bundestag zu dem Gesagten Stellung nehmen – die Fairness-Vereinbarung im „Alltagstauglichkeitstest“.

 

Priska Mielke

 

Klare Bekenntnisse zum Einsatz für Demokratie und Gesellschaft beim Dreikönigsempfang

14. Januar 2025; ksd

Köln. Jede Menge starke Worte gab es zu Jahresbeginn beim Dreikönigsempfang des Stadtdekanats und des Katholikenausschusses in der Stadt Köln im Maternushaus vor zahlreichen Gästen aus Kirche, Verwaltung, Politik, Kultur, Verbänden und Vereinen. Mit großem Applaus wurde Stadtdechant Msgr. Robert Kleine bedacht, der im vergangenen Jahr von Kardinal Rainer Maria Woelki für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren im Amt bestätigt worden ware.

Kleine verwies auf seine vergangene 12-jährige Amtszeit und betonte, dass im Stadtdekanat mit vielen Partnern des kirchlichen, städtischen und gesellschaftlichen Lebens sowie in der Ökumene und im interreligiösen Miteinander Akzente gesetzt werden konnten. „Zu diesem Engagement wird auch in Zukunft der gemeinsame Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus, Hass und Hetzparolen gehören“, so der Stadtdechant. Zum Thema der neuen Pastoralen Einheiten erläuterte Kleine, dass es vor Jahren auf dem Kölner Stadtgebiet 35 Seelsorgebereiche gab; bis 2030 werde es im Stadtdekanat zehn neue Pastorale Einheiten geben – und damit auch nur noch zehn Pfarrer. Die Kirche müsse einen Aufbruch wagen. Es soll eine „hoffnungsvolle und hoffnungsfrohe Perspektive eröffnet werden.“ Auch in Zukunft gilt es, für Werte einzustehen und dort die Stimme zu erheben, „wo der Einsatz für die Menschen, für Menschenwürde und Menschenrechte gefordert ist,“ erläuterte Kleine.

Im Hinblick auf die kommenden Kirchenvorstandswahlen sprach der Stadtdechant die Hoffnung aus, dass genügend Männer und Frauen für eine Kandidatur in den größer werdenden Einheiten gefunden werden, die für dieses wichtige Gremium bereitstehen werden. Weiter wünscht sich Kleine, dass sich das Stadtdekanat offen und dialogbereit gegenüber Menschen anderen Glaubens zeigt.  So gehörten etwa die freundschaftlichen Kontakte zur jüdischen Gemeinde und zur evangelischen Kirche für ihn selbstverständlich zum Lebens- und Glaubensvollzug der Kirche. Katholisch und ökumenisch werde er als Stadtdechant weiter klare Stellung beziehen, wenn es zum Beispiel um den Einsatz für die Demokratie bei der Demonstration # 5vor12 am Samstag, 25. Januar, um die Situation für Geflüchtete und um die Zukunft von Bildung, Schulen und andere Einrichtungen geht. „Ich sehe, den Auftrag der Kirche und unser aller Auftrag darin, uns weiterhin offen und dialogbereit gegenüber Menschen andere Herkunft und Glaubens zu zeigen. Denn gerade in der Begegnung mit Fremden und dem Fremden liegt die Chance, Eigenes zu hinterfragen und neu zu sehen“, formulierte Kleine.

 

Kürzungen im sozialen Bereich ein fatales Signal

 

Für den Katholikenausschuss trat der Vorsitzende Gregor Stiels ans Mikrophon und bezog Stellung zu den Äußerungen seiner Vorrednerin Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) die unter anderem den Haushaltsentwurf der Stadt, der Kürzungen in allen Bereichen vorsieht, verteidigte. Stiels fand klare Worte: „Dieser Haushaltsentwurf gefährdet den sozialen Frieden in unserer Stadt“. Die finanziellen Belastungen durch die horrenden Zahlungen für Oper, U-Bahn, Kliniken dürfen auf keinen Fall zum Abbau eines sozialen Kölns in der Zukunft führen. Stiels äußerte sich verwundert darüber, dass mittlerweile 1,5 Milliarden Euro für eine Oper ausgegeben werden, aber kein Geld mehr für die Stadtranderholung wie etwa Hövi-Land oder die Aktion „Ferien zu Hause“ übrig ist. „Gerade in Zeiten, in denen wir mehr denn je unsere Demokratie schützen müssen, ist eine Kürzung dort, wo Demokratie gelernt und gelebt wird, ein fatales Zeichen“, so Stiels.

Er betonte auch die Wichtigkeit der Geflüchtetenarbeit, die durch die Kürzungen vor dem Aus stehen. Nach Ansicht von Stiels brauche es einen städtischen Haushalt, der die Problemlagen und Bedürfnisse aller in der Stadtgesellschaft ernstnimmt. Dafür sei es auch nicht hinnehmbar, dass es abgehängte Stadtteile und Sozialräume gebe. Benötigt werde eine mittelfristige Finanzplanung. „ Alles andere wäre ein unsozialer Haushalt mit falschen Prioritäten“, so Stiels. In seiner Rede verwies Steils auch auf den Wandel der Kirche in den nächsten zehn Jahren; es sei jetzt schon bekannt, dass 30- bis 50 Prozent aller kirchlichen Gebäude umgewidmet werden. Mit der evangelischen Kirche müsse es das Ziel sein, in allen 86 Veedeln mindestens einen Kirchort zu erhalten. Stiels versicherte, dass in Zeiten des Umbruchs in der Kirche der Katholikenausschuss weiterhin die katholische Stimme der Laien in Kirche, Politik und Gesellschaft bleibt. 

 

Felicitas Rummel

 

Die Rede von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine können SIe hier nachlesen.

 

Die Rede von Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, können Sie hier nachlesen.

 

Karnevalistengottesdienst 2025 im Kölner Dom

9. Januar 2025; ksd

Köln. Der ökumenische Karnevalsgottesdienst im Kölner Dom ist jedes Jahr ein Highlight. Er fand am Mittwoch, den 08. Januar statt.

Kurz nach dem Jahreswechsel versammeln sich dort die Jecken, und Dreigestirne wie auch Prinzenpaare aus der gesamten Region reisen an. Trotz des kalten Winterwetters war der Dom bis auf den letzten Sitzplatz voll.

Der Gottesdienst stand unter dem Motto der Session 2025 "FasteLOVEnd - Wenn Dräum widder blöhe".

Ein Video von DOMRADIO.DE sehen Sie hier.

 

Die Predigten im Video:

 

Die Predigt von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. Die Predigt zum Nachlesen.

 

Die Predigt von Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger.

 

#5vor12Laut für Demokratie“ – Zehntausende demonstrieren gegen Rechts

8. Januar 2025; ksd

 

UPDATE (28. Januar 2025):

 

„Laut werden für die Demokratie“ hieß das Motto der Kundgebung, zu der das „Bündnis Köln stellt sich quer“ aufgerufen hatte – und laut war es, vor allem dank der Trommel-Combo „Samba de Coloñia“, tatsächlich auf dem Heumarkt, von wo aus sich am vergangenen Samstag um 11.55 Uhr ein bunter Zug, quer durch die Kölner Stadtgesellschaft, vom Schulkind bis zur „Oma gegen Rechts“, auf den Weg durch die Innenstadt machte. Auch die Kirchen waren wieder mit dabei.

Statt der angemeldeten 5000 Teilnehmenden waren es laut polizeilichen Schätzungen etwa 40.000, die ihr „5 vor 12-Gefühl“ angesichts des Rechtsrucks in Politik und Gesellschaft zum Ausdruck bringen wollten. Die Veranstalter selbst gehen von bis zu 75.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus. Dabei brauchten die Teilnehmenden zunächst einmal Geduld, denn rund um den Heumarkt war eher Stehen beziehungsweise Fortbewegung in „Slow motion“ angesagt. Trotzdem war die Stimmung locker und gelöst.

 

Das elfte Gebot


Der Artikel 1 des Grundgesetzes – „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – wurde als Mahnung auf vielen Schildern zitiert und den bekannten Zehn Geboten fügten die Kölner*innen ein elftes hinzu: „Du sollst nicht gleichgültig sein!“

Ein unterwegs immer wieder anklingendes Gesprächsthema waren die anstehenden Bundestagswahlen: Was soll beziehungsweise kann man wählen? Welche Konsequenzen hätte eine Regierungsbeteiligung der AfD? Offensichtlich hatte auch das bedenkliche Wackeln von Friedrich Merz‘ „Brandmauer“ gegen die AfD die Kölnerinnen und Kölner mobilisiert, denn auf gleich mehreren Transparenten war zu lesen: „ Merz ist mitgemeint“.

 

Gemeinsam für eine bunte Gesellschaft


 Von Heumarkt ging es langsam, zum Teil mit Fahrrädern oder vereinzelt sogar im Rollstuhl, über den Neumarkt, die Richmodisstraße, Auf dem Berlich, Zeughausstraße, Magnusstraße, über den Friesenplatz in Richtung Ringe. Aufgrund des großen Andrangs war die Bühne für die Abschlusskundgebung kurzfristig vom Heumarkt auf den Hohenzollernring (Höhe Rudolfplatz) verlegt worden.

Die stellvertretende Superintendentin Miriam Haseleu zeigte sich zunächst begeistert davon, wie viele Menschen dem Aufruf gefolgt waren, ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt, Menschlichkeit und Solidarität zu setzen. „Gemeinsam bauen wir an einer Gesellschaft, die davon lebt, dass sie bunt ist und dass wir als Menschen mit all unserer Verletzlichkeit darin Platz finden. An einer Gesellschaft, in der wir den Frieden suchen“, erklärte sie und betonte: „Wir dulden keine Form von Antisemitismus und Rassismus.“

Haseleu machte deutlich, dass diese Kundgebung auch ein Antidot, ein Gegengift gegen Angst und Ohnmacht sei. Sie zitierte die jüdische Dichterin Mascha Kaléko, die in einem ihrer Gedichte den Appell formuliert: „Jage die Ängste fort/ Und die Angst vor den Ängsten“.

 

Mut zum Widerspruch, Mut zu Solidarität

 


Haseleu räumte ein, dass es bisweilen Mut brauche: Mut zum Widersprechen, Mut, füreinander einzustehen, Mut „unsere Vielfalt zu begrüßen und zu feiern“, Mut zu Toleranz, Respekt und Solidarität.

„Wir sind vielfältig. Das ist gut so! So ist Leben. Divers und bunt und wunderbar.
Das ist eine der Grundhaltungen der Evangelischen Kirche in Köln und Region. Als
 evangelische Kirche freuen wir uns im Zusammenspiel mit Menschen anderer Religionen und 
Organisationen hier zu sein“, machte sie deutlich. Es gelte Widerstand zu leisten gegen die „Versuchung einfacher Antworten“, zitierte sie die Journalistin und Autorin Duzen Tekkal. Dass so viele Menschen, bereit seien, diesen Widerstand zu leisten, mache ihr Mut.

 

Priska Mielke

 

Den ganzen Beitrag lesen Sie unter www.kirche-koeln.de

 

Im Vorfeld der Demo hatte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine im DOMRADIO.DE ein Interview gegeben.

  

#5vor12LautfürDemokratie - Mit Pauken und Trompeten gegen die AfD!

 

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar steht viel auf dem Spiel.

Es besteht die Gefahr, dass die rechtsextreme AfD – wie zuletzt bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg – noch größeren Einfluss auf die Politik unseres Landes gewinnt. Es darf ihr nicht gelingen, mit ihrer völkisch-nationalen, rassistischen und antisemitischen Hetze und ihrer ebenso unsozialen wie wirtschafts- und klimafeindlichen Programmatik unseren demokratischen 
Rechts- und Sozialstaat in seinen Grundfesten zu erschüttern.

Dank einer aktiven Zivilgesellschaft und eines Bündnisses der demokratischen Parteien ist ihr Einfluss in Köln bisher begrenzt. Damit das auch im nächsten Bundestag so ist, werden wir laut für Demokratie. Wir rufen auf zu einer Demonstration. Diese findet statt am Samstag, 25. Januar 2025 um 11.55 Uhr am Heumarkt. Lasst uns wieder ein lautstarkes Kölner Signal für Demokratie setzen.

#5vor12LautfürDemokratie: mit Pauken und Trompeten, Trommeln, Blasinstrumenten, Trillerpfeifen, Kochtöpfen mit Löffeln. 
Rasseln, Klangstäben, Agogos, Glockenspielen und Tubas. Willkommen sind auch Musikgruppen und Musikwagen. Wir wollen so laut sein, dass ganz Köln es hört: LAUT SEIN FÜR DEMOKRATIE
Für ein demokratisches, soziales, klimagerechtes, 
vielfältiges, weltoffenes und friedliches Deutschland.
Deshalb: Wählen gehen und demokratische Parteien wählen!

 

Den ganzen Aufruf zum Nachlesen finden Sie hier.

 

www.kssq.de

  

„Gott braucht unsere Liebe“ – Ökumenischer Gottesdienst der ACK Köln zum Jahresauftakt

19. Dezember 2024; ksd

 

UPDATE (4. Februar 2025):

 

Unter dem Motto „Gewagt! Was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?“ stand kürzlich der ökumenische Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln (ACK) in der Alt-Katholischen Kirche Christi Auferstehung an der Jülicher Straße. Ökumenepfarrer Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, erinnerte in seiner Ansprache an Thomas von Imbroich. Der Mennonit wurde am 5. März 1558 in Köln hingerichtet, nachdem er am 23. Dezember des Vorjahres verhaftet worden war. Imbroich war radikaler Pazifist, erklärte Bock. Auch deshalb sei seine Hinrichtung ein „bedauerlicherweise notwendiges Exempel“, habe ein Sprecher des damaligen Bischofs verlautbaren lassen.

Im Gefängnis schrieb Imbroich ein umfassendes Glaubensbekenntnis, das hinausgeschmuggelt wurde und sich sehr schnell verbreitete. Darin schreibt der Mennonit über die Säuglingstaufe und bekennt sich zur sogenannten Glaubenstaufe, die Erwachsenen vorbehalten ist. Tausende Christen, als Wiedertäufer zusammengefasst, wurden in jenen Jahren mit kirchlichem Segen und auf kirchliches Drängen ermordet. Darunter waren Adolf Clarenbach und Peter von Fliesteden die in Köln bekanntesten.

Gerhard Westerburg gründete in Köln eine Täufergemeinde, die bis zu 700 Mitglieder gezählt haben soll. Er war begeistert vom sogenannten „Täuferreich“ in Münster und spendete auch selbst die Taufe. Westerburg wurde der Häresie angeklagt und verurteilt, konnte jedoch flüchten. In jener Zeit war es verboten, Wiedertäufern eine Wohnung zu bieten. Auch die Aufnahme in die Zünfte wurde ihnen verwehrt. „Wir suchen kein Reich auf Erden. Unser Schwert ist das Wort Gottes. Mit dieser Waffe werden wir das Reich des Teufels zerstören“, sei das Motto der Wiedertäufer gewesen.

 

„Wer war mein erster Missionar?“


Oberkirchenrätin in Ruhe Barbara Rudolph hielt die Predigt.
Oberkirchenrätin in Ruhe Barbara Rudolph hielt die Predigt. In der Apostelgeschichte 8,26-40, tauft Philippus einen Kämmerer aus Äthiopien an einer Wasserstelle auf dem Weg zwischen Jerusalem und Gaza. Ein Engel sagte Philippus, er solle dem Wagen des Kämmerers folgen. Philippus hörte, dass jener den Propheten Jesaja las. Er fragte ihn, ob er denn auch verstehe, was er lese. Der Kämmerer antworte: „Wie könnte ich, wenn mich niemand anleitet?“

In der Apostelgeschichte heißt es dann weiter: „Da tat Philippus seinen Mund auf und, ausgehend von diesem Schriftwort, verkündete er ihm das Evangelium von Jesus. Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der Kämmerer: Siehe, hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er ließ den Wagen halten und beide, Philippus und der Kämmerer, stiegen in das Wasser hinab und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus. Der Kämmerer sah ihn nicht mehr und er zog voll Freude auf seinem Weg weiter. Den Philippus aber sah man in Aschdod wieder. Und er wanderte durch alle Städte und verkündete das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.“

„Glaube und Taufe können wir nicht selbst machen“, sagte Barbara Rudolph. Für jeden selbst stelle sich die Frage: „Wer war mein Philippus? Wer hat meinen Glauben gestärkt oder verändert? Jeder begegnet auf seinem Lebensweg so vielen Menschen. Wer war mein erster Missionar? Oder war es eine Frau? Die Mutter?“ Der Kämmerer werde in der Lutherbibel Eunuchos genannt. „Dieser fragende Mensch steht für alle, die in ihren Möglichkeiten beschnitten sind.“ Als Eunuch habe er den Tempel in Jerusalem nicht betreten dürfen. „Erst als er auf dem Rückweg ist, beginnt sein Leben für ihn neu“, erklärte Rudolph. „Wenn er nicht zu Gott kann, kommt Gott zu ihm. Das nennen wir heute nachgehende Seelsorge. Der Eunuch erkennt durch die Auslegung der Schrift seine Beziehung zu Gott. Im Schutzraum Jesu Christi wird sein Rückweg sein Lebensweg.“ Aber auch zum Hinweg, wenn in der Apostelgeschichte auch das Bekenntnis fehle: „Ohne unsere Liebe kann sich nicht erfüllen, was Gott mit uns vorhat. Es bewegt uns alle, wie wir unseren Kindern zu einem lebendigen Glauben verhelfen.“

 

Unterstützung für Äthiopisch-Orthodoxe Gemeinde Köln


Rudolph berichtete, dass sie in einer Baptistengemeinde groß geworden sei. „Und ich habe meinen Platz in der evangelischen Landeskirche gefunden.“ Die ehemalige Oberkirchenrätin wies darauf hin, dass der Kämmerer auf dem Weg von Jerusalem nach Gaza unterwegs war. „Die Straße war öde“, steht in der Bibel. „Auf der öden Straße wird Gottes Wort ausgelegt. Dass die Menschen sich bei all ihrem Leid mit Gott verbunden fühlen, das macht uns Hoffnung trotz aller Sorge“, nahm sie zu der Lage im Gazastreifen Stellung.

 

Chöre der Äthiopisch-Orthodoxen Gemeinde gestalteten den Gottesdienst mit


Die Kollekte war für die Äthiopisch-Orthodoxe Gemeinde in Köln bestimmt, deren Chöre im Gottesdienst gesungen hatten. Eine Vertreterin der Gemeinde wies auf die desolate Situation in Äthiopien hin und verwies auf den faktischen Kriegszustand, in dem sich das Land befinde. „ Hungersnöte und ansteckende Krankheiten sind dort an der Tagesordnung. Jede Hilfe ist vonnöten angesichts der Grausamkeiten der Regierung. Volksgruppen werden mit Drohnen bombardiert, Soldaten verbrennen die Felder. Orthodoxe Christen werden gepeinigt und verfolgt.“ Die Vertreterin bedankte sich ausdrücklich bei den Kölner Mitchristen und -christinnen für ihre Unterstützung, etwa bei der Einrichtung von Produktionsstätten für Getreidemühlen. „Die Zusammenarbeit in der ACK ist wirklich wunderbar“, sagte sie.

 

Stefan Rahmann

 

Köln. Am Sonntag, 19. Januar, findet der traditionelle Neujahrsgottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Köln mit anschließendem Empfang statt. In diesem Jahr ist die Alt-Katholische Kirche Köln der Ort der Begegnung zum Jahresanfang (Jülicher Straße 28, 50674 Köln). Er steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Gewagt! – was hindert‘s, dass ich mich taufen lasse?“. Beginn ist um 18 Uhr.

Predigerin ist Oberkirchenrätin i.R. Barbara Rudolph von der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Von 2013 bis 2022 war sie hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung und Leiterin des Bereichs Theologie und Ökumene im Landeskirchenamt derEKiR. Vor ihrer Wahl zur Oberkirchenrätin war sie Geschäftsführerin der Ökumenischen Centrale der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland.

 

Das Plakat zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen.

 

Friedensandacht im Kölner Dom und monatliches Friedensgebet in St. Nikolaus

18. Dezember 2024; ksd

 

Köln. An jedem ersten Dienstag im Monat lädt eine Gruppe katholischer, evangelischer und freikirchlicher Christen um 19 Uhr zum Friedensgebet in St. Nikolaus, Köln-Sülz, ein (Berrenrather Straße/Nikolausplatz 1A). „Angesichts des massiv gestörten Weltfriedens wollen wir mit allen, denen das auch ein Anliegen ist, unseren Ängsten und Hoffnungen Ausdruck geben und ein deutliches Zeichen für den Frieden setzen, genau hinschauend, betend, singend, schweigend“, heißt es im Flyer der Initiative.

 

www.kirche-sk.de

 

Die Termine im ersten Halbjahr 2025:

7. Januar

4. Februar

1. April

6. Mai

3. Juni

 

Am 4. März entfällt das Friedensgebet.

 

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem folgenden Krieg steht das tägliche Mittagsgebet im Kölner Dom im Zeichen des Gebetes um den Frieden in der Welt. Von Montag bis Samstag sind die Besucherinnen und Besucher der Kathedrale eingeladen, ihrem Alltag eine Unterbrechung zu geben und gemeinsam für den Frieden zu beten.

 

www.koelner-dom.de

 

Gerne können Sie uns unter presse@katholisches.koeln über regelmäßige Friedensgebete in Ihrer Gemeinde oder Pastoralen Einheit informieren.

  

Gottesdienste mit Stadtdechant Robert Kleine zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

10. Dezember 2024; ksd

 

Köln. An den Weihnachtsfeiertagen und zum Jahreswechsel finden folgende Gottesdienste mit Stadtdechant Msgr. Robert Kleine statt:

 
  • Heiliger Abend, Dienstag, 24. Dezember, 16.30 Uhr Christvesper im Kölner Dom, und 18 Uhr Christmette in St. Ursula
  • Erster Weihnachtsfeiertag, Mittwoch, 25. Dezember, 8.30 Uhr Hirtenmesse
  • Zweiter Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26. Dezember, 10 Uhr in St. Ursula
 
  • Silvester, Dienstag, 31. Dezember, 18 Uhr Jahresschlussmesse in St. Ursula
  • Neujahr, Mittwoch, 1. Januar, 18.30 Uhr Heilige Messe zum Ewigen Gebet
  • Donnerstag, 2. Januar, 18 Uhr Vesper, 18.30 Uhr Gottesdienst mit pax christi zum Weltfriedenstag (der jeweils am 1. Januar begangen wird)

  

Haushaltsentwurf der Stadt Köln: Ökumenischer Aufruf für eine gesicherte und angemessene Finanzierung des sozialen Kölns sowie zur Liga-Demo (11.12.)

9. Dezember 2024; ksd

 

Köln. Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, haben aus Anlass des kürzlich vorgelegten Haushaltsentwurfs der Stadt Köln und der für Mittwoch, 11. Dezember, geplanten Demonstration „Köln bleib sozial!“ der „Liga Köln“ gemeinsam einen „Aufruf für eine gesicherte und angemessene Finanzierung des sozialen Kölns“ veröffentlicht. In der „Liga Köln“ sind die Träger der freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossen. Der Aufruf im Wortlaut:

 

Der Haushaltsentwurf der Stadt Köln gefährdet den sozialen Frieden und das Ehrenamt – Aufruf für eine gesicherte und angemessene Finanzierung des sozialen Kölns – jetzt und in Zukunft

 

„Der Katholikenausschuss als Dachorganisation der katholischen Laien (Pfarrgemeinden, katholische Verbände), das Katholische Stadtdekanat Köln und der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sehen sich als aktive Stimme derjenigen in unserer Stadtgesellschaft, die keine Lobby haben, und setzen sich für Zusammenhalt und menschliches Miteinander ein. Wir fördern vor diesem Hintergrund auch das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt. In unseren sozialen Einrichtungen setzen sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Wohl unserer Mitmenschen ein.

Die aktuelle Diskussion um den städtischen Doppelhaushalt 2025/26 nehmen wir zum Anlass einer Kommentierung: Die herausfordernde Ausgangslage für die kommunale Verwaltung und Politik in Zeiten der Krise öffentlicher Kassen, einer wirtschaftlichen Rezession und spürbarer finanzieller Nachwirkungen der Corona-Pandemie ist uns bewusst. Wir halten es für verantwortungsvoll, dass die Stadt Köln einen Haushalt erarbeitet, der ihr Handlungsfreiheiten bei den freiwilligen Leistungen lässt und der daher auch deutliche Kürzungen enthalten muss.

Dennoch möchten wir an die verantwortlichen Akteurinnen und Akteure appellieren: Was es braucht, ist ein städtischer Haushalt, der die Problemlagen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen, der Seniorinnen und Senioren, der Menschen in Armut sowie aller Schwachen und Benachteiligten in unserer Stadtgesellschaft ernstnimmt. Für die Begleitung und Beratung dieser Menschen muss eine gute Finanzierung – auch der stark gestiegenen (Lohn-)Kosten – sichergestellt sein. Das heißt auch, dass es nicht nur eine durchdachte Finanzierung sozialer Einrichtungen für die nächsten zwei Jahre benötigt, sondern darüber hinaus auch in der mittelfristigen Planung. Alles andere wäre ein unsozialer Haushalt mit falscher Prioritätensetzung.

Der zuletzt veröffentliche Haushaltsentwurf lässt sicherlich erkennen, dass die Verwaltung versucht, die soziale Infrastruktur in Köln im Kern aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig zeigen sich, mehr oder weniger eindeutig, schwerwiegende Einschnitte in sozialen Unterstützungsleistungen, die uns im Besonderen am Herzen liegen und von denen ein hoher gesellschaftlicher Mehrwert ausgeht. So etwa in der Geflüchtetenarbeit, der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, bei Ferienmaßnahmen für junge Menschen oder in der Jugendverbandsarbeit. Jahrelang aufgebaute Strukturen, in denen sich zahlreiche Ehrenamtliche für sozial Benachteiligte engagieren, stehen mit diesem Haushaltsentwurf vor dem Aus.

Wir möchten vor diesem Hintergrund die Akteurinnen und Akteure in der Kölner Politik und Verwaltung dazu auffordern, ihrer hohen Verantwortung zur Weitergestaltung eines sozialen Kölns gerecht zu werden, und eine Nachbesserung des städtischen Haushalts – insbesondere in der mittelfristigen Perspektive und im Abgleich zu sonstigen Investitionsprojekten der Stadt – ernsthaft zu prüfen.

Zudem rufen wir alle katholischen Pfarrgemeinden, evangelischen Kirchengemeinden und Verbände dazu auf, an der Demonstration ,Köln bleib(t) sozial!‘ am Mittwoch, 11. Dezember um 10.30 Uhr auf dem Ottoplatz teilzunehmen.“

 

Gregor Stiels
Vorsitzender Katholikenausschuss in der Stadt Köln

 

Msgr. Robert Kleine
Stadtdechant

 

Bernhard Seiger
Stadtsuperintendent

 

Ein Interview von DOMRADIO.DE mit Gregor Stiels.

 

„Köln bleib(t) sozial!“ – Mehr als 12.000 Menschen demonstrieren für ein soziales Köln

6. Dezember 2024; ksd

 

UPDATE (11. Dezember 2024): Mehr als 12.000 Menschen waren heute bei der Demonstration der Liga der freien Wohlfahrtspflege für ein soziales Köln auf der Straße. „Danke an alle für diesen tollen Support!“ schreibt der Caritasverband für die Stadt Köln auf seinem Facebook-Kanal. Der Beitrag im Wortlaut:


„Was wir festhalten können: Wir waren gemeinsam sehr, sehr laut für ein soziales Köln. Gut so! Denn unsere Forderung und unsere Botschaft ist klar: Köln muss sozial bleiben! Und dazu gehört zwingend eine ausreichende Finanzierung der sozialen Arbeit!

Unser Vorstandssprecher Markus Peters sagt dazu: ,Jeden Tag kümmern sich viele Menschen in den Wohlfahrtsverbänden um die Menschen in Köln, denen es nicht gut geht. Sie helfen ihnen, am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Diese Arbeit ist von zentraler Bedeutung für ein soziales Köln und darf in der Haushaltsplanung nicht einfach wegfallen oder gekürzt werden.‘
Stimmt – und mit der Meinung sind wir zum Glück nicht alleine, im Gegenteil, die Unterstützung ist groß: Noch mehr Menschen als im letzten Jahr und auch aus Bereichen weit über die soziale Trägerlandschaft hinaus teilen unsere Anliegen.    
Das ist ein klares Signal an die Kölner Verwaltung und Politik: Es braucht in Köln – wie auf NRW-Ebene – dringend eine Anpassung des Haushaltsentwurfs und eine nachhaltige Finanzierung der sozialen Angebote, damit Köln sozial bleibt!“

 

Zu Beginn der Woche hatten sich Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, gemeinsam mit einem kritischen Kommentar und klaren Forderungen an die Stadtverwaltung positioniert und ebenfalls zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen.

 

Ein Interview von DOMRADIO.DE dazu mit Gregor Stiels.

 

Der Kölner Jugendring, zu dem auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend gehört, hatte Anfang Dezember den von der Stadt Köln verliehenen Ehrenamtspreis zurückgegeben. Die Pressemitteilung lesen Sie hier, einen Beitrag des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region lesen Sie hier.

 

www.liga-koeln

 

Aufruf zur Demo (Dokumentation)

 

Die Liga (die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Köln) ruft alle Kölnerinnen und Kölner auf, ihre Stimme gemeinsam zu erheben und ein deutliches Zeichen für ein soziales und solidarisches Köln zu setzen! 

 

Köln bleib sozial! 

 

Der Sozialstaat, hier die soziale Stadt Köln, ist ein Garant für Demokratie und sozialen Frieden, gerade in Zeiten multipler Krisen! Allen Menschen, ob jung oder alt, weiterhin Teilhabe zu ermöglichen, muss Ziel einer verantwortlichen und nachhaltigen sozialen Stadtentwicklungspolitik sein! Wir Kölnerinnen und Kölner sind zurecht stolz auf unsere gelebte Kultur des Miteinanders, des vielfältigen bürgerschaftlichen Engagements, der sozialen und solidarischen Stadt. Diese gilt es zu erhalten und weiterhin zu stärken. 

 

Köln muss sich nun nach der Vorlage des Haushaltsplanentwurfs 2025/2026 entscheiden: 

 
  1. Wollen wir zulassen, dass viele präventive Angebote für Kinder, Jugendliche und deren Familien wie kulturelle Bildung, Hausaufgabenhilfen, Ferienangebote entfallen?
  2. Wollen wir zulassen, dass integrative Träger in der Behindertenhilfe, in der Beschäftigungsförderung, in der Schuldenberatung, bei Gewaltprävention, in der Integrationsarbeit u.v.m. in Not geratene Kölnerinnen und Kölner nicht mehr ausreichend unterstützen können?
  3. Wollen wir zulassen, dass Träger von sozialer Arbeit ihre Angebote aufgeben müssen, weil die städtische Förderung nicht die gestiegenen Kosten, insbesondere Personalkosten, mit fairen Löhnen refinanziert?
  4. Wollen wir zulassen, dass die 6 Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Liga Köln) ihre Tätigkeit als Stimme für die, die keine Stimme haben, und Treiberin eines starken und innovativen sozialen Kölns einstellen muss?
  5. Wollen wir zulassen, dass Köln ungerechte Sparentscheidungen trifft, die nachhaltig negative soziale Wirkungen für alle in unserer Stadtgesellschaft bedeuten? 
     

Wir sagen entschieden „Nein!“ dazu. 

 

Deshalb rufen wir alle Kölnerinnen und Kölner auf, ihre Stimme gemeinsam mit uns zu erheben und ein deutliches Zeichen für ein soziales und solidarisches Köln zu setzen! Alle Generationen sind gefragt, nun den Stadtrat aktiv dabei zu unterstützen, die richtigen Prioritäten für 2025/2026 und auch für die fortfolgenden Jahre zu setzen! Es geht um den Erhalt des sozialen Friedens in unserer Stadt, es geht darum, Menschen dabei zu unterstützen, ihren Weg selbstbestimmt zu gestalten, es geht darum, allen Kindern und Jugendlichen alle Chancen zu geben, damit sie auf eine gute Zukunft blicken können! 

 

Machen Sie mit, zeigen Sie Gesicht und unterstützen unseren großen Demonstrationszug am Mittwoch, den 11.12.2024 um 10.30 Uhr ab Deutzer Bahnhof/Ottoplatz bis zum Aachener Weiher!

Mobilisieren Sie bitte in Ihrem beruflichen und privaten Umfeld, damit wir breite Unterstützung für unsere Anliegen erfahren. 

 

Wir freuen uns, wenn vorab, während und nach der Demo alle Medien (Hashtag: #koelnbleibsozial) genutzt werden, um über unsere Anliegen zu berichten und für die Teilnahme an der Demo zu werben. Nur gemeinsam sind wir stark! 

 

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Liga der Wohlfahrtsverbände in Köln 

 

Ulli Volland-Dörmann 

Geschäftsführerin AWO Köln 

und aktuelle Sprecherin der Liga

 

Markus Peters

Vorstand Caritas Köln 

 

Martina Schönhals 

Geschäftsführerin Diakonie Köln

 

Claudia Reischauer und

Ulrich Bergmann 

Geschäftsführung Paritätischer

 

Marc Ruda

Geschäftsführer DRK Köln

 

David Klapheck 

Geschäftsführer Synagogen-Gemeinde

 

  

„Soziale Partnerschaft ernst nehmen“: Stellungnahme von Stadtdechant Kleine zum geplanten Stellenbau der Kölner Ford-Werke

27. November 2024; ksd

 

Köln. An diesem Mittwoch (27. November) kommen bei den Kölner Ford-Werken Tausende Mitarbeiter zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung zusammen, um mit der Geschäftsführung über die angekündigten Stellenstreichungen zu sprechen. Der Autobauer hatte Mitarbeitende und Öffentlichkeit kürzlich darüber informiert, bis Ende 2027 in Europa 4000 Stellen abzubauen, 2900 alleine am Standort Köln. Dabei gab es bislang eine Arbeitsplatzgarantie bis 2032. Zu den Plänen äußert sich Stadtdechant Msgr. Robert Kleine kritisch in einer Stellungnahme. Im Wortlaut:

„Die Ankündigung vom Abbau von 2900 Stellen im Kölner Ford-Werk trifft mit ganzer Härte die Mitarbeitenden des Autoherstellers; aber auch für die gesamte Stadt ist dies eine Hiobsbotschaft.

Neben äußeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben offenkundig vor allem Fehlentscheidungen des Ford-Managements den Autobauer in diese tiefe Krise geführt.

Die Beschäftigten sehen sich nun in ihrer Existenz bedroht, obwohl sie gute Arbeit geleistet haben. Sie haben darauf vertraut, dass ihnen gute Leistung eine möglichst sichere Zukunft bietet. Nun erhalten sie wohl nicht einmal die Chance, sich mit Ideen und Konzepten einzubringen, um solche tiefen Einschnitte zu verhindern.

Dabei ist besonders beschämend, dass das Management die Mitarbeitenden über eine abendliche Rundmail informierte.
Als Kirche teilen wir die Sorge und Verunsicherung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angesichts des angekündigten massiven Stellenabbaus, der nicht nur das Werk in Köln betrifft. Es zeugt von mangelnder sozialer Sensibilität, wenn ein Weltkonzern wie Ford seine Unternehmens- und Geschäftspolitik einseitig auf dem Rücken seiner Beschäftigten austrägt.

Es ist zu befürchten, dass durch den Arbeitsplatzabbau das angespannte gesamtgesellschaftliche Klima in unserem Land noch zusätzlich belastet wird. Es braucht stattdessen dringend ermutigende Signale seitens der Wirtschaft und der Politik sowie zukunfts- und tragfähige Konzepte, um die Krise zu überwinden.

Die christliche Soziallehre betont, dass Arbeit und Einkommen Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und ein menschenwürdiges Leben sind. Das gilt nicht nur, aber vor allem für ältere Beschäftigte sowie für Auszubildende, die bislang im Unternehmen eine hochwertige Ausbildung erfahren haben und eine Zukunftsperspektive benötigen.

Uns als Kirche ist es wichtig, an der Seite der Beschäftigten zu sein, wenn mit Ford einer der größten Arbeitgeber der Stadt solch massive Einschnitte plant. Dies ist umso wichtiger in einer Zeit, die von vielen Krisen geprägt ist, und in der die Kommune erst kürzlich einen Haushaltsentwurf vorgelegt hat, der massive Einschnitte im sozialen Bereich bedeuten wird, wenn er so umgesetzt wird. Die soziale Partnerschaft ist eine verbindliche Leitlinie unseres Staates. Gerade in ernsten Zeiten muss diese soziale Partnerschaft ernst genommen werden.“

 

Vortragsreihe StadtPunkte im DOMFORUM: „Erzählend oder diskriminierend? Darstellungen von Juden in Kölner Kirchen“

26. November 2024; ksd

 

Köln. In der Veranstaltungsreihe StadtPunkte geht es in den kommenden Wochen und Monaten um die Darstellungen von Juden in Kölner Kirchen vor und nach der Vertreibung der jüdischen Gemeinde im Jahr 1424. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Darstellungen diskriminierend oder erzählend sind und wie wir heute mit antijüdischen Darstellungen in den Kirchen umgehen. Die nächsten Termine:

 

Montag, 2. Dezember

„Wir tun auf ewige Zeiten kund“ – Das Judenprivileg im Kölner Dom und das Verhältnis von Juden und Christen

Dr. Joachim Oepen, Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln

 

Montag, 16. Dezember

„…damit man sij vur Jueden bekennen moege“ – Ein bisher wenig beachtetetes Detail des Petersportalprogramms

Harald Schlüter, stellvertretender Leiter des DOMFORUMs

 

Montag, 13. Januar

„Die Darstellunhg der Juden in den Gewölbemalereien der Kirche St. Maria Lyskirchen in Köln: Eine kunsthistorische Betrachtung“

Dr. des. Rodica Herlo-Lukowski, Kunsthistorikerin und Judaistin

 

Montag, 27. Januar

„Der Kölner Dom und die Juden“ – Zur christlichen Sicht auf das Judentum im Kölner Dom

Dr. des. Matthias Deml, Kölner Dombauhütte, Kunsthistoriker

 

Montag, 10. Februar

„Verdrängen? Verbannen? Verstehen?“ – Was tun mit antijüdischen Bildern im Kirchenraum?

Professor em. Dr. Bernhard Hoeps, Ehem. Leiter der Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik, Universität Münster

 

Beginn ist jeweils um 17.30 Uhr.

 

Veranstalter sind das DOMFORUM, der Förderverein Romanische Kirchen Köln, das Katholische Bildungswerk Köln und MiQua, LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln

 

www.domforum.de

  

Evangelische und Katholische Telefonseelsorge Köln: Anonyme Hilfe und Unterstützung in Krisenzeiten

26. November 2024; ksd

 

Köln. „Ich habe niemanden, der mir wirklich zuhört!“ Wer dieses Gefühl hat, kann bereits seit 1953 zum Telefon und mittlerweile auch zu Smartphone oder Laptop greifen und Kontakt mit der Telefonseelsorge aufnehmen. Damals nahm in London die Erfolgsgeschichte einer ebenso einfachen wie segensreichen Idee ihren Anfang. In Köln riefen im vergangenen Jahr 26.450 Menschen bei der Evangelischen und Katholischen Telefonseelsorge an, circa zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht etwa 73 Anrufen pro Tag. Bis zum 30. Oktober dieses Jahres waren es bereits 19.900 telefonische Kontakte. Offensichtlich besteht ein großer Bedarf an einem „offenen Ohr“.

„Wir nehmen wahr, dass es gerade nicht das eine Thema gibt“, stellte Dr. Dorit Felsch, Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge, fest. Sie nehme eine „Grunderschöpfung“ wahr: „Die Hoffnung ist aufgebraucht und die Menschen haben einfach keine Puffer mehr!“ Am häufigsten waren es Beziehungsprobleme, Konflikte in Partnerschaft, Familie oder Alltagsbeziehungen, die Menschen die Nummer der Telefonseelsorge wählen ließen, gefolgt von Ängsten, Stress und Erschöpfung, depressiven Stimmungen sowie Einsamkeit und Isolation. Erst an sechster Stelle der „Themen-Rangliste“ stand das körperliche Befinden der Anrufende, also konkrete Beschwerden, Erkrankungen oder Behinderungen. „ Scherzanrufe“ – früher ein recht häufiges Phänomen – gebe es kaum noch, bestätigten beide Leiterinnen.

 

„Rettungsanker“ in akuten Krisen und „Lebensbegleiterin“


In etwa neun Prozent der Telefonate – also verhältnismäßig selten – spielt das Thema Suizid eine Rolle, während der Gedanke, seinem Leben selbst ein Ende setzen zu wollen, in der Mailseelsorge (26 Prozent) und im Chat (28 Prozent) weit häufiger zur Sprache kommt. Die Telefonseelsorge sieht sich allerdings nicht nur als kommunikativer „Rettungsanker“ in akuten Krisen, sondern auch als „Lebensbegleiterin“. In diesem Zusammenhang betonte Dorit Felsch die „ Überbrückungsfunktion“ der Telefonseelsorge, die aus ihrer 24-stündigen Erreichbarkeit resultiere.

Aktuell sind bei der Evangelischen Telefonseelsorge 90 und bei der Katholischen Telefonseelsorge 70 ehrenamtlich Mitarbeitende aktiv. Die Altersspanne liegt zwischen 29 und über 70 Jahren. Wer sich bei der Telefonseelsorge engagiert, verpflichtet sich zu einem ehrenamtlichen Einsatz von 15 Stunden im Monat (einschließlich einer regelmäßigen obligatorischen Supervision und Fortbildung). Nur etwa ein Drittel der Bewerbende sei geeignet, erklärte Annelie Bracke, Leiterin der Katholischen Telefonseelsorge. Dorit Felsch betonte, wie wichtig eine ausgeprägte Teamfähigkeit als Voraussetzung für dieses Ehrenamt sei.

Jedes Jahr werden bei der Katholischen Telefonseelsorge etwa zehn bis zwölf Teilnehmende ausgebildet. Für die evangelische Schwesterorganisation gelten ähnliche Zahlen, allerdings hören pro Jahr auch circa acht bis neun Mitarbeitende auf. Während die Evangelische Telefonseelsorge bereits im Januar 2025 mit einer neuen Ausbildungsrunde startet, müssen sich Interessenten und Interessentinnen bei der Katholischen Telefonseelsorge noch bis zum Sommer gedulden. Die Ausbildungsgruppen werden von jeweils zwei hauptamtlichen Fachkräften,  zum Beispiel von einer Psychologin, geleitet.

 

Absolute Niedrigschwelligkeit


Anders als andere Hilfs- und Beratungsangebote hat die Telefonseelsorge „kein Veränderungsanliegen“. Ihr größter Vorteil, da waren sich Dorit Felsch und Annelie Bracke einig, sei die „absolute Niedrigschwelligkeit“. Der Kontakt ist anonym möglich und die Nummer der Telefonseelsorge erscheint, dank einer Vereinbarung mit der Telekom, auch nicht auf dem Einzelverbindungsnachweis.

Auch wenn sich die Kommunikationsformen wandeln, das Bedürfnis, in Not und Verzweiflung nicht alleine zu sein und menschliche Nähe zu spüren, bleibt. Was diese „Zuwendung auf Distanz“ für Betroffene bedeuten kann, wird am Dank eines/einer Hilfesuchenden an alle Mitarbeitenden der Telefonseelsorge deutlich: „Über Jahre habe ich mich in mehr oder weniger großen Schwierigkeiten immer wieder an Sie gewendet. Die große Hilfe bestand darin, dass der Mensch am Ende der Leitung so anonym unparteiisch und wie ein klarer Spiegel zuhörte – die innere Stimme und die Sehnsüchte reflektierte. Die Telefonseelsorge war mir eine große Hilfe und ich möchte mich ganz ,unanonym‘ bedanken bei allen Zuhörern, Ratgebern und Beratern.“

 

Fundierte 10-monatige Ausbildung


Wer sich vorstellen kann, Menschen in Krisensituationen durch einfühlsames Zuhören und hilfreiche Worte beizustehen und neugierig darauf ist, in einer fundierten zehnmonatigen Ausbildung zunächst sich selbst besser kennenzulernen und dann Schritt für Schritt in die Kunst der Gesprächsführung eingeführt und mit den zentralen Problemfeldern der Anrufenden vertraut gemacht zu werden, kann mit Pfarrerin Dr. Dorit Felsch (telefonseelsorge.kirche-koeln@ekir.de oder Telefon 0221 317159) oder Diplom-Psychologin Annelie Bracke (mail@telefonseelsorge-koeln.de, Telefon 0221 2570184) Kontakt aufnehmen.

 

Priska Mielke

 

www.telefonseelsorge-koeln.de

  

Ökumenische Gedenkgottesdienste für trauernde Eltern und Geschwister

22. November 2024; ksd

 

Köln. Weltweit wird am 8. Dezember verstorbener Kinder gedacht. Wie in jedem Jahr werden trauernde Elter, Geschwister und Angehörige auch in diesem Jahr in Köln zu ökumenischen Gottesdiensten eingeladen:

 

Samstag, 7. Dezember

„Noch seid ihr traurig“ ist das Leitwort eines Gottesdienstes, der um 16 Uhr in der Evangelischen Clarenbachkirche gefeiert wird (Aachener Straße 458, Köln-Braunsfeld)

 

Im Namensgedächtnis werden die Namen der verstorbenen Kinder sowie auf Wunsch das Alter und die Todesursache genannt. Wer dies möchte, kann sich bis zum 3. Dezember an Prädikantin Natascha Küffner wenden, Telefon: 0173 2119494, E-Mail: natascha.kueffner@ekir.de

 

www.clemens-mauritius.de

 

Sonntag, 8. Dezember

„Würde unantastbar“ ist der diesjährige Gottesdienst der Initiative „Sternenkinder am Worringer Bruch“ überschrieben. Die Lichterfeier findet um 19 Uhr in der Kirche Hl. Johannes XXIII. in Köln-Chorweiler statt (Pariser Platz)

 

Rund um den 8. Dezember sind die Menschen weltweit eingeladen, eine brennende Kerze beziehungsweise ein Licht ins Fenster zu stellen, um an verstorbene Kinder und ihre hinterbliebenen Angehörigen zu erinnern.

 

www.pankratius.info

 

Ökumenischer Gottesdienst in St. Gereon mit den orientalischen Gemeinden

22. November 2024; ksd

 

Köln. Solidarität und Ökumene mit den orientalischen Kirchen stehen am Vorabend des Christkönigssonntages, 23. November. um 18 Uhr in der Basilka St. Gereon im Mittelpunkt, wenn traditionell ein gemeinsamer Gottesdienst mit den orientalischen Gemeinden gefeiert wird.

 

Vertreten sind:

Die Eritreische Tewahdo Kirche Kudus Gebriel

Die Syrisch-Orthodoxe Gemeinde Mor Petrus & Mor Paulus

Die Armenische Gemeinde

Die Griechisch-Orthodoxe Kirchengemeinde von Antiochien (Rum-Orthodox) St. Dimitrios

Die Koptisch-Orthodoxe Gemeinde

 

Musikalische Begleitung:

Syrisch-katholischer Chor

Chor der armenischen Gemeinde

Chor der koptisch-orthodoxen Gemeinde

 

www.stgereon.de

 

CaritasStiftung: Elisabeth-Preis verliehen und 25-jähriges Jubiläum gefeiert

22. November 2024; ksd

 

Köln (dicv). Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln hat wieder beeindruckendes Engagement ausgezeichnet. In festlicher Atmosphäre verlieh sie am in dieser Woche zum 28. Mal den Elisabeth-Preis. Zudem feierte die Stiftung ihr 25. Jubiläum.

Der Verein „Zukunftsmusik“ freute sich über den ersten Preis und damit über ein Preisgeld von 2500 Euro. Der erste Preis in der Sonderkategorie „jung + engagiert“ und damit ebenfalls 2500 Euro gingen an das Projekt „Johannesstift trifft alt und jung“.

ür den Elisabeth-Preis ebenfalls nominiert waren das Projekt „Lecker, lecker im Veedel“ des Vereins „Wir im Nordquartier" in Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde „St. Clemens und Mauritius“ Köln-Mülheim, -Buchheim und -Buchforst sowie „Schön, dass du da bist“ der Pastoralen Einheit Euskirchen.

Für „jung + engagiert“ gingen der Bund der „St. Sebastianus Schützenjugend, Diözesanverband Köln“ mit ihrer Initiative für Demokratie und Vielfalt sowie die Katholische Jugendagentur Bonn mit „ Treffen im Lukas“ ins Rennen um den ersten Platz. Alle Zweitplatzierten erhielten ein Preisgeld von jeweils 1000 Euro.

Den diesjährigen Publikumspreis, ebenfalls mit 1000 Euro dotiert, erhielt das Projekt „ Kinder-OASE“. Insgesamt mehr als 50 Projekte hatten sich in diesem Jahr um den Elisabeth-Preis beworben.

 

Weitere Informationen und einen Überblick über die einzelnen Projekte finden Sie hier.

 

www.caritasstiftung.de

„Orange Days 2024“: Interreligiöses Abendgebet – Nein zu Gewalt an Frauen (25. November)

20. November 2024; ksd

 

Köln. Im Rahmen der diesjährigen „Orange Days“ gegen Gewalt an Frauen laden Christinnen, Musliminnen und Bahá' am Montag, 25. November, zu einem interreligiösen Abendgebet ein. Es steht unter dem Thema „Gefährliche Nähe“ und findet in der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde in Alt-St. Heribert statt (Urbanstraße 1, Köln-Deutz). Beginn ist um 18 Uhr.

 

Das Plakat können Sie hier herunterladen.

 

orangedays-koeln.de

„Ihr gehört zu uns!“ – Ökumenischer Schweigegang gegen Antisemitismus, Hass und Hetze – Gedenken an die Pogrome 1938

8. November 2024; ksd

 

Köln. „Können wir noch hierbleiben? Wie sieht das aus mit den Kindern in der nächsten Generation?“ – Jüdische Menschen in Deutschland stellen sich wieder diese Fragen, nicht ganz acht Jahrzehnte nach dem Holocaust. Das berichtet Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine aus seinen Begegnungen und Gesprächen mit jüdischen Kölnerinnen und Kölnern. Gemeinsam mit Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Gregor Stiels, dem Vorsitzenden des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, hat Kleine kurz vor dem 9. November, dem Gedenken an die Novemberpogrome 1938, zum Schweigegang durch die abendlichen Straßen der Stadt eingeladen.

Zum zweiten Mal nach 2023 fand der Ökumenische Schweigegang statt, der ein Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Mitbürger*innen und gegen Antisemitismus setzen will. Zahlreiche Verbände und Organisationen aus beiden Kirchen sowie das Bündnis „Köln stellt sich quer“ , die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln, die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und darüber hinaus Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft unterstützten die Initiative. Auch der Islamverband Ditib und die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde schlossen sich dem Aufruf an und nahmen mit mehreren Vertretern am Schweigegang teil. Zu den Teilnehmern gehörten auch Weihbischof Rolf Steinhäuser für das Erzbistum Köln, Kirchenrat Dr. Volker Haarmann, Leiter des Dezernats „Theologie und Gemeinde“ der Evangelischen Kirche im Rheinland, und der Künstler Ilja Richter, der selbst Jude ist und sich nach einer Lesung in der Melanchthon-Akademie Köln ganz entschieden und bewusst in die Reihen der rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einreihte.

 

„Wir stellen uns vor euch und wir stehen hinter euch“

 

In diesem Jahr führte der Schweigegang von der Baustelle des Jüdischen Museums Köln, MiQua, zur Synagoge in der Roonstraße. Wie schon zuvor Stadtsuperintendent Seiger dankte auch Stadtdechant Kleine den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit ihrer Präsenz zeigten, „dass Sie die Zeichen der Zeit erkennen und zusammen Stellung beziehen gegen Antisemitismus“. Im Hinblick auf die Terroranschläge der Hamas im vergangenen Jahr und den seitdem andauernden Krieg zwischen Israel und Palästina sagte Kleine: „Es bedrückt mich immer wieder, wenn ich sehe, dass es gerade nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 neben Solidarität auch viel an Hass, an Hetze, an Antisemitismus gibt in unserem Land und auch in unserer Domstadt.“ Für jüdische Männer, die eine Kippa tragen – das traditionelle Scheitelkäppchen –, oder Menschen, die durch ein Schmuckstück als Jude oder Jüdin erkennbar seien, sei es auch schon vor dem Hamas-Terror „nicht immer leicht“ gewesen. Nun aber haben viele jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht nur Sorgen um die Zukunft, sondern auch konkret Angst um Leib und Leben.

Es sei „gut und richtig, dass wir aufstehen – als Kirchen, als Religionsgemeinschaften, als Parteien, als Organisationen, als Zivilgesellschaft in unserer Stadt – und sagen: Nie wieder ist jetzt!“, betonte der Stadtdechant in seiner kurzen Ansprache. Das Signal, das man setzen wollte, ist eindeutig und klar: „Wir möchten, dass ihr hierbleibt! Ihr gehört zu uns! Ihr seid Kölnerinnen und Kölner, ihr seid unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Und wir stellen uns vor euch und hinter euch, stärken euch den Rücken. Wir wollen, dass ihr euren Glauben in unserer Stadt frei und ohne jede Angst leben könnt“, sagte Kleine unter dem Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer.

 

Gedenken und Erinnern an die Opfer auf allen Seiten

 

Nicht nur der Start am künftigen Jüdischen Museum sei ein Zeichen, so der Stadtdechant, sondern auch, dass der Ökumenische Schweigegang als Erstes an der Ruine von Alt-St. Alban vorbeiziehe. Dort befindet sich als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt die Skulpturengruppe „Trauernde Eltern“ von Käthe Kollwitz. „Das ist seit dem Zweiten Weltkrieg der Ort, an dem wir in Köln der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedenken“, erinnerte Kleine. „Wir denken heute an die Opfer von Judenhass, an die Opfer von Gewalt und Terror, aber auch an die Opfer der Kriege, in der Ukraine und im Nahen Osten, die Opfer auf allen Seiten. Aber wir denken vor allem an das, was damals geschah, hier, auch in Köln. Und die Kerzen, die wir gleich anzünden, stehen dafür, dass wir die Opfer von vor 86 Jahren und die von heute nicht vergessen.“

Ganz bewusst in Stille wolle man durch die Straßen der Stadt ziehen, sagte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine: „Ein stilles Zeichen der Solidarität an diesem Abend. Es macht Mut, dass wir gemeinsam hier sind, gemeinsam gedenken. Still zu sein und zu spüren, was ist, und die Stille und auch den Schmerz und die Trauer und das Mitgefühl aushalten. Das ist mehr als laute Worte und selbstsichere Reden.“

 

„Mit klarem Verstand und wachem Herzen“

 

Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger lenkte zu Beginn den Blick auf die politische Weltlage, nicht nur mit dem Krieg und den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten, sondern auch mit Blick auf den Ausgang der US-Wahlen und das Aus der Ampel-Regierung in Deutschland: „Wir sind hier an bewegten und aufregenden politischen Tagen, international und in unserem Land. Umso wichtiger ist es, mit klarem Verstand und mit wachem Herzen einen guten Kompass für das Leben zu haben – gerade in dieser Woche, in der wir des 9. Novembers gedenken“, so Seiger. „Vor 86 Jahren haben hier in Köln die Synagogen gebrannt. Jüdisches Leben wurde beschämt und verächtlich gemacht. Und das war erst der Anfang größtmöglicher Menschenverachtung und Vernichtung.“

An der Baustelle des Jüdischen Museums, das im früheren jüdischen Viertel liegt, „können wir gut spüren, dass wir in unserer Stadt den Schatz und den Reichtum jüdischen Lebens achten und bewahren und schützen wollen“, so der Stadtsuperintendent weiter. „Wir stellen uns vor, wie es unseren jüdischen Nachbarn zurzeit in Deutschland und in Köln geht – und wir wissen es ja aus vielen Gesprächen: Sie nehmen die unsichere gesellschaftliche Entwicklung aufmerksam wahr und beobachten und spüren, was weltweit mit falschen Narrativen über das Judentum gedacht und gesprochen wird.“

 

Fast ein Viertel der Bevölkerung mit antisemitischen Ansichten

 

24 Prozent, fast ein Viertel der Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen, haben laut der jüngsten Antisemitismusstudie des Landes vom September „in unterschiedlicher Weise antisemitische Einstellungen“, betonte Seiger. Diese Zahl, die beunruhige und müsse beunruhigen. „Und deswegen sind wir hier. Es ist wichtig, dass wir das Unsere dafür tun, dass jüdische Menschen in unserem Land und in unserer Stadt Sicherheit erleben.“

Sicherheit brauchten jüdische Menschen in Deutschland, aber auch in Israel, so Seiger. „Wir können dazu beitragen, dass wir uns mit unserer Zivilcourage an dieser Stelle sichtbar und erkennbar machen. Deshalb ist es heute wichtig, hier zu sein und deutlich und ökumenisch und mit breiter Unterstützung anderer Gruppen zu sagen: Unsere Kirchen stehen fest an der Seite unserer jüdischen Geschwister und Nachbarn. Wir teilen ihre Sorge und zeigen unsere Verbundenheit mit ihnen.“

Seit 1700 Jahren sei jüdisches Leben in Köln zu Hause, erinnerte Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger. „Und mit dem Museum zeigen wir, dass wir das jüdische Leben in unserer Stadt beschützen und stärken und sichtbar machen wollen“. Dies galt natürlich für den Schweigegang insgesamt.

 

Bewegender Abschluss an der Synagoge

 

Nach diesem Auftakt zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die abendlichen Straßen der Stadt bis zur Synagoge in der Roonstraße. Dort stellten sie ihre Kerzen zu den vielen anderen Kerzen auf der Mauer der Synagoge. Auch einige Blumen wurden niedergelegt. An der Fassade erinnerte ein großes schwarzes, englischsprachig bedrucktes Transparent daran, dass noch immer Männer, Frauen, Babys und alte Menschen von der Hamas als Geiseln gehalten werden. Die Botschaft darunter ist weiterhin unmissverständlich: „Bring them home. Now – Bringt sie nach Hause. Jetzt“.

Auch in diesem Jahr endete der Ökumenische Schweigegang mit einer berührenden und bewegenden Gebetsrezitation von Kantor Mordechai Tauber, bevor Stadtsuperintendent Seiger auf Taubers Bitte hin den Abend mit einer Segensbitte beschloss.

 

Hildegard Mathies

 

www.oekumenischer-schweigegang.de

 

Im Vorfeld hat Stadtdechant Msgr. Robert Kleine DOMRADIO.DE ein Interview zum Ökumenischen Schweigegang gegeben.

 

Ein Video von der Ansprache des Stadtdechanten zu Beginn des Ökumenischen Schweigegangs sehen Sie auf dem Facebook-Kanal der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln.

  

20 Jahre Gubbio: Obdachlosenseelsorge im Stadtdekanat Köln

7. November 2024; ksd

 

Köln. Seit zwei Jahrzehnten kümmert sich das Gubbio – Zentrum der Katholischen Obdachlosenseelsorge im Stadtdekanat Köln – um Menschen auf den Straßen der Domstadt und bietet eine Anlaufstelle für aktuelle und ehemalige Wohnungslose. Franziskanerinnen und Franziskaner sind für die Menschen da, unterstützt von einem kleinen hauptamtlichen Team. Seit 2019 ist Schwester Christina Klein OSF von den Olper Franziskanerinnen die Leiterin des Gubbio. Sie arbeitet zusammen mit Pastoralreferent Stefan Burtscher und Weihbischof Ansgar Puff, der regelmäßig im Gubbio mitarbeitet.

Vom 12. bis 16. November feiert das Gubbio mit verschiedenen Veranstaltungen sein 20-jähriges Bestehen. Am Dienstag, 12. November, findet ab 15 Uhr ein Wohlfühlnachmittag statt. Für Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden nach Bedarf auch ein Friseur-Service und Kleidung angeboten. Ansonsten stehen Kaffee, Kuchen und Gemeinschaft auf dem Programm.

Am Mittwoch, 13. November, findet ab 16.30 Uhr ein Konzert mit Willi Does statt.

Der Festgottesdienst zum Jubiläum mit Weihbischof Puff wird am Samstag, 16. November, um 16 Uhr gefeiert.

 

www.gubbio.de

 

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Caritas Köln

7. November 2024; ksd

 

Köln (cv/pek). Der Caritasverband für die Stadt Köln (CVK) hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie „Pflege und Soziale Dienste“ gewonnen. Die Auszeichnung wird seit 2008 jährlich von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben und prämiert vorbildliche Nachhaltigkeitsleistungen in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Die Jury honoriert mit ihrer Entscheidung besonders wirksame, erfolgreiche und beispielhafte Entwicklungen zur nachhaltigen Transformation. Die Auszeichnung wird am 28. November im Rahmen des 17. Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf vergeben. 

 

Größter Nachhaltigkeitspreis Europas


224 Fachjurorinnen und -juroren aus Forschung, Verbänden, Beratung und Zivilgesellschaft haben über Vorbilder des nachhaltigen Wandels in allen Branchen der deutschen Wirtschaft entschieden. Mit fünf Wettbewerben und über 800 Teilnehmer*innen ist der Deutsche Nachhaltigkeitspreis der größte seiner Art in Europa. 

„Wir freuen uns riesig und sind unglaublich stolz darauf, dass die Jury das Engagement der Caritas Köln und unserer Mitarbeitenden mit dieser besonderen Auszeichnung würdigt“, erklärt CVK-Vorstandssprecher Markus Peters. „Wir übernehmen Verantwortung als Organisation und für die Organisation. Wir schauen nicht nur auf uns, sondern wollen als größter Wohlfahrtsverband in Köln auch fair und nachhaltig mit allen Menschen, Unternehmen und Organisationen zusammenarbeiten“, so Peters.

 

Auszeichnung ist gleichermaßen Bestätigung und Ansporn


„Für eine soziale Organisation wie die Caritas ist nachhaltiges Handeln und Wirtschaften Teil unseres Selbstverständnisses“, ergänzt Finanzvorstand Markus Nikolaus. „Auf unserem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist der Aufbau eines Klimaschutzmanagement ein zentrales Element. Diese Auszeichnung ist für uns hierzu gleichermaßen Bestätigung und Ansporn.“ 

Bereits 2023 hat die Caritas Köln die Zertifizierung als gemeinwohlorientiertes Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Die vorliegende Gemeinwohl-Bilanz stellt die gelebten Werte und nachhaltigen Leistungen in einer übersichtlichen Struktur dar. Zudem spiegelt diese Bilanz die Stärken und Entwicklungspotenziale wider. Ein zentrales Anliegen ist es, dazu beizutragen, die im Klimaabkommen von Paris festgelegten Temperaturziele einzuhalten.

 

www.caritas-koeln.de

 

www.nachhaltigkeitspreis.de

 

Ladies Crime Night im DOMFORUM: Große Benefizlesung zugunsten der „Pace e Bene“-Stiftung (14. November)

29. Oktober 2024; ksd

 

K öln (df). Rasant, spannend, genial: Lesen bis zum Sch(l)uss! Von humorvoll bis dramatisch gehen fünf Mörderische Schwestern über Leichen – in ihren Krimis und auf der Bühne! – Unter diesem Motto steht ein Benefizabend zugunsten der „Pace e Bene“-Stiftung zur Begleitung obdachloser Menschen am Ende ihres Lebens in Köln. Am Donnerstag, 14. November, findet dieser besondere Krimi-Abend um 19.30 Uhr im DOMFORUM statt. Es lesen: Myriane Angelowski, Meike Messal, Edith Niedieck, Regina Schleheck und Jutta Wilbertz.

 

Tickets zum Preis von 15 Euro sind hier erhältlich.

 

Die „Pace e Bene“-Stiftung wird getragen vom Stifterehepaar Dr. Philipp Wittmann und Dr. Kirsten Lange-Wittmann, dem Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln (Rechtsträger des Stadtdekanats Köln) und der Initiatorin, Schwester Christina Klein, Leiterin der Katholischen Wohnungslosenseelsorge im Stadtdekanat Köln, Gubbio. Die Einrichtung feiert im November ihr 20-jähriges Bestehen.

 

www.moerderische-schwestern.eu

 

„Gott ist ein Gott des Dialogs“: Feierliche Abschlussmesse der Festtage der Kölner Stadtpatrone in St. Ursula

22. Oktober 2024; ksd

 

Köln. Wenn in Köln etwas zum zweiten Mal stattfindet, ist es bereits Tradition, beim dritten Mal dann Brauchtum. In diesem Sinne freue er sich schon jetzt auf die Festtage der Kölner Stadtpatrone St. Ursula und St. Gereon im kommenden Jahr, so Stadtdechant Msgr. Robert Kleine in der feierlichen Abschlussmesse der diesjährigen Festtage am Gedenktag der heiligen Ursula (21. Oktober). Im vergangenen Jahr hatten die Feiern auf Initative von Stadtdechant Kleine und Innenstadtpfarrer Dr. Dominik Meiering zum ersten Mal stattgefunden.

„Wenn wir die heilige Ursula und ihre Gefährtinnen und den heiligen Gereon und seine Gefährten feiern, ist das keine Folklore. Dann ist das nichts Frommes zur Erbauung der Herzen. Sondern es ist eine blutige Realität, damals vor Jahrhunderten, und eine blutige Realität auch in unserer Zeit, in unzähligen Ländern, in denen unsere Glaubensschwestern und Glaubensbrüder verfolgt werden und nicht wenige auch getötet“, so Kleine in seiner Predigt. Er erinnerte nicht nur an die Märtyrer und Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts, wie Maximilian Kolbe oder Edith Stein. An Märtyrer unserer Zeit erinnert in der Basilika und Stadtkirche St. Ursula eine moderne Gedenkstätte.

 

Erzbischof Jaques Mourad überlebte das Martyrium der IS-Gefangenschaft

 

Der Stadtdechant erzählte die Geschichte des syrisch-katholischen Mönchs und seit 2023 Erzbischof von Homs, Jacques Mourad. Er war 2015 von IS-Terroristen gemeinsam mit einem Mitbruder und weiteren Christen aus dem Kloster Mar Elian verschleppt worden, das sich seit jeher für Verständigung und Dialog einsetzt. Fast fünf Monate lang waren Pater Jacques und sein Mitbruder Geiseln des IS, erlebten Gewalt, Bedrohung und Todesangst – und überlebten. Über diese Zeit hat Jacques Mourad für missio Aachen ein bewegendes Zeugnis verfasst, aus dem Kleine Auszüge vortrug.

Vielleicht sei dieser Text eine Erinnerung daran: „Martyrium ist aktuell und auch wir sind eingeladen, unseren Glauben zu bezeugen. Auch wenn wir wahrscheinlich nicht die Berufung zum Martyrium haben, so sollen wir doch glaubwürdige Zeugen und Zeuginnen sein und – wie er es fordert – vor allem auch für den Dialog. Denn Gott ist ein Gott des Dialogs.“

 

Wo müssen wir als Christinnen und Christen Zeugnis ablegen?

 

„Märtyrerinnen und Märtyrer sind Menschen, die ihren Glauben bezeugt haben bis in die letzte Stunde hinein. Die ihr irdisches Leben gegeben haben im Vertrauen, dass sich in ihrem Tod eine Tür öffnet in das neue Leben, das ewige Leben bei Gott“, so der Stadtdechant. Seit dem heiligen Stephanus bis in unsere Tage hinein haben unzählige Menschen ihr Leben gelassen als Märtyrerin und Märtyrer, „als Blutzeugen für unseren Herrn Jesus Christus“.

Sie bilden eine besondere Gruppe unter den Heiligen, den Heiligen der Nächstenliebe, den heiligen Ordensleuten, erläuterte Kleine. „Sie, die, so sagt es der Glaube der Kirche, schon im Moment ihres Martyriums aufgenommen sind in die Liebe Gottes, die wir den Himmel nennen.“ 

Und weiter: „Und wir stehen da, schauen auf unser Leben. Wo können wir, wo müssen wir Zeugnis ablegen, auch und gerade wenn es unangenehm wird? Wenn wir aufgrund des Glaubens zwar nicht verfolgt, nicht gefoltert und am Ende getötet, aber vielleicht ein bisschen spöttisch angeschaut werden, wenn wir sogar in unserer Zeit, in unserem Land nicht immer überall und jedem sagen, dass wir Glaubende, dass wir Gläubige sind.“

 

Fürbitten in verschiedenen Anliegen

 

Die Fürbitten galten dann nicht nur den verfolgten und bedrängten Christinnen und Christen weltweit, sondern wurden auch gesprochen:

Für alle, die in Verantwortung stehen für Menschen, die in Deutschland Schutz und Sicherheit suchen. Und für alle, die im Streit über politische Entscheidungen die Not der Betroffenen nicht aus dem Blick verlieren.

Für Politikerinnen und Politiker, dass sie auch bei unterschiedlichen Sichtweisen respektvoll und geduldig miteinander umgehen und gemeinsam nach Lösungen in den vielfältigen Krisen unserer Zeit suchen.

Für die Kinder in allen Ländern unserer Welt, die Fürsorge, Schutz und Bildung brauchen. Und für alle Frauen und Männer, die Kindern eine Stimme geben, die Hunger und Gewalt von ihnen fernhalten und ihnen eine Zukunft ohne Angst ermöglichen.

Für die Menschen, deren Leben von Naturkatastrophen bedroht oder zerstört ist. Und für alle, die unter den immer noch zunehmenden Kriegshandlungen in der Ukraine, im Gazastreifen und in Israel sowie im Sudan und vielen anderen Ländern leiden.

 

Zum Auftakt der Festtage der Kölner Stadtpatrone hatte die frühere Bundesministerin und Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer in St. Gereon gesprochen. Ein Interview mit ihr lesen Sie bei DOMRADIO.DE.

 

www.stadtpatrone.koeln

    

Festtage der Kölner Stadtpatrone: Vesper mit Bundesministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer und großer Prozession

1. Oktober 2024; ksd

 

Köln. Die Reliquien der heligen Ursula und des heiligen Gereon besuchen sich im Oktober wie im Vorjahr gegenseitig in ihren Basiliken. Höhepunkt der Stadtpatrone Festtage vom 10. bis 21. Oktober ist eine feierliche Vesper am Sonntag, 13. Oktober, mit Bundesministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer als Festrednerin. An der daran anschließenden Prozession von St. Gereon nach St. Ursula im Beisein der Reliquien nehmen neben den Gläubigen und Interessierten viele Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft und Karnevalsgesellschaften teil. Eine großes, mehrtägiges Angebot an Konzerten, Gottesdiensten, Führungen und vielem mehr in beiden Basiliken rundet das aufwändige Festprogramm ab. Ausführliche Informationen gibt es unter www.stadtpatrone.koeln

Vom 10. bis 13.Oktober wird der Schrein der heiligen Ursula in St. Gereon zu Gast sein, vom 13. bis 21. Oktober die Gereonsreliquie in St. Ursula. Die Überführung beider Reliquien von St. Gereon nach St. Ursula findet im Rahmen einer großen und feierlichen Vesper am 13. Oktober ab 17.30 Uhr in der Basilika St. Gereon statt. Neben einem aufwändigen musikalischen Programm hat sich u.a. Bundesministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer als Festrednerin angekündigt. Während die Rednerin des Vorjahres, Bundesministerin a.D. Annette Schavan, besonders die heilige Ursula und ihre Rolle als Patronin für die europäische Bildungsbewegung in den Blick nahm, wird die ehemalige Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer die Entscheidung des Soldatenpatrons Gereon, dem eigenen Gewissen Vorzug gegenüber blindem Gehorsam zu geben, thematisieren.

Bei der anschließenden, großen Prozession von St. Gereon nach St. Ursula werden neben Kramp-Karrenbauer die Traditionstanzgruppe „Hellige Knäächte un Mägde“, die Karnevalsgesellschaft „ Treuer Husar Blau-Gelb von 1925“ auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft teilnehmen. Nach dem Abschlusssegen endet der Abend im geselligen Miteinander.

Zu Ehren der beiden Stadtpatrone finden vom 10. bis 21. Oktober viele weitere Veranstaltungen statt. Neben Festmessen zu den Patrozinien der beiden Basiliken werden kostenfreie Führungen in beiden Kirchen, Konzerte, Familienveranstaltungen und ein Vortrag zu aktuellen archäologischen Erkenntnissen rund um St. Ursula angeboten.

Den Abschluss bildet eine Festmesse mit Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine am Patronatstag der heiligen Ursula, Montag, 21. Oktober, um 19 Uhr in St. Ursula.

Das gesamte Programm und viele Informationen rund um die Stadtpatrone, ihre Legenden und Bilder ihrer Basiliken findet sich unter www.stadtpatrone.koeln

 

Hier können Sie das Festprogramm herunterlden.

 

Ökumenische Stellungnahme zum ersten Gedenktag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023

1. Oktober 2024; ksd

 

Köln. Am 7. Oktober 2023 verübte die Terrorgruppe der Hamas an mehreren Orten in Israel Massaker, bei denen rund 1200 Menschen starben, mehr als 5400 verletzt und mehr als 230 als Geiseln nach Gaza entführt wurden. Einige Geiseln wurden mittlerweile befreit oder gegen Hamasmitglieder ausgetauscht, andere sind in der Geiselhaft gestorben. Aus Anlass des ersten Jahres- und Gedenktages geben die evangelische und die katholische Kirche in Köln ein gemeinsames Statement ab. Unterzeichnet ist es von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und dem Vorsitzenden des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, Gregor Stiels. Das Statement im Wortlaut:

 

„Der 7. Oktober 2023 ist und bleibt eine Zäsur. Der Überfall der islamistischen Hamas auf Israel, der Tod von mehr als 1200 Menschen und die zahlreichen Geiseln, die teilweise bis heute gefangen gehalten werden, haben das Leben der jüdischen Bevölkerung in Israel radikal verändert. Auch in Köln sind diese Veränderungen spürbar. 

Das Katholische Stadtdekanat Köln, der Katholikenausschuss in der Stadt Köln sowie der Evangelische Kirchenverband Köln und Region stehen solidarisch an der Seite des israelischen Volkes und unserer jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn in Köln und weltweit. Mit Gedenkveranstaltungen und Gebeten halten wir die Erinnerung wach und möchten immer wieder ein Zeichen gegen Judenhass und jegliche Form von Gewalt setzen.

Für Donnerstag, den 7. November 2024, haben wir um 19 Uhr einen ökumenischen Schweigegang durch die Kölner Altstadt mit Start am Jüdischen Museum in Erinnerung an die Reichspogromnacht von 1938 geplant, zu dem wir schon heute einladen.“

 

3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Schweigegang im vergangenen Jahr

 

Im vergangenen Jahr hatten die beiden Kirchen unter dem Eindruck der Ereignisse gemeinsam mit dem Katholikenausschuss am Vorabend der Reichspogromnacht zu einem Schweigegang vom Kölner Dom bis zur Synagog e aufgerufen, um ein Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität zu setzen. Rund 3000 Menchen nahmen an diesem Schweigegang teil, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Innenminister Herbert Reul, Staatskanzleichef und Minister Nathanael Liminski sowie weitere Mitglieder der Landesregierung, Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Insitutionen und Verbände.

 

Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland

 

Auch die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben im Vorfeld des ersten Jahrestages der Hamas-Angriffe vom 7. Oktober eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. Die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der DBK, Bischof Dr. Georg Bätzing, erklären im Wortlaut:

 

„Mit großer Sorge blicken wir auf die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, die am Dienstagabend (1. Oktober 2024) mit dem massiven Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel eine neue Stufe erreicht hat. Am kommenden Montag (7. Oktober 2024) jähren sich die Terrorangriffe der Hamas auf Israel, bei denen mindestens 1200 Menschen – die meisten von ihnen Jüdinnen und Juden – ermordet und mehr als 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Viele der Geiseln wurden inzwischen getötet oder sind in der Gefangenschaft verstorben. Über 100 von ihnen werden noch immer festgehalten und ihr Überleben ist bis heute ungewiss.

Dieser Terrorakt war ein beispielloser Angriff auf Israels Bevölkerung und die Sicherheit des Landes, in dessen Folge Israel sein Recht auf Selbstverteidigung geltend machte und mit aller Entschlossenheit reagierte. So sehr dies verständlich und prinzipiell berechtigt war, kommt man jedoch nicht umhin festzustellen, dass die militärische Reaktion Israels und die folgenden Kämpfe im Gazastreifen zehntausenden palästinensischen Zivilisten den Tod gebracht haben. Fast zwei Millionen Menschen wurden innerhalb des Gebiets vertrieben, Hunderttausende sind mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert. Auch aufseiten der Palästinenser ist das menschliche Elend erschütternd. Der Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel zeigt die dramatische Entwicklung und die Gewaltspirale in der Region, die inzwischen auch den Libanon ergriffen hat.

Wir stehen an der Seite der Menschen in Israel, die um ihre Sicherheit bangen und auf die Befreiung der Geiseln hoffen. Wir stehen an der Seite der Juden, die seit dem 7. Oktober 2023 weltweit – leider auch hierzulande – mit antisemitischen Übergriffen konfrontiert sind.

Uns allen steht ebenso das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung vor Augen: im Gaza-Gebiet, aber auch im Westjordanland, wo viele den Übergriffen radikaler Siedler ausgeliefert sind.

Und wir fühlen uns den Menschen im Libanon nahe, die Opfer der Auseinandersetzung zwischen Israel und der terroristischen Hisbollah werden.

Wir bitten Gott inständig um Frieden für diese schwergezeichnete Region, die Juden, Christen und Muslimen heilig ist. Wir hoffen und beten, dass die Waffen auf allen Seiten zum Schweigen kommen, dass Konflikte ohne Gewalt ausgetragen werden und die Geiseln nach Hause kommen. Wir beten dafür, dass alle politische Weisheit und Kraft in politische Lösungen investiert wird, die den Menschen im Nahen Osten ein Leben in Sicherheit und Frieden ermöglichen. Wir dürfen uns nicht abfinden mit dem massenhaften Sterben, mit Terrorismus und Gewalt.“

 

Eindrücklicher Vortrag von Kardinal Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz

 

Auf der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz berichtete der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa in einem sehr bewegenden und eindrücklichen Vortrag über die Situation im Heiligen Land. Dabei forderte er auch mehr Mut von Kirche und Politik, sich zu äußern und Position zugunsten der Menschen zu beziehen. Die Rede können Sie hier nachlesen.  

Ein Video der Presse-Konferenz mit dem Beitrag von Kardinal Pizzaballa sehen Sie hier.

  

Friedensgebet der Partnerstädte zur Dreikönigswallfahrt: „Im Kleinen Frieden halten für den großen Frieden in der Welt“

28. September 2024; ksd

 

Köln. „Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft. Jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Die große Herrschaft und der Friede sind ohne Ende“: Mit diesen Worten aus dem biblischen Buch des Propheten Jesaja machte Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine deutlich, worum es beim Friedensgebet der Vereine der Städtepartnerschaften geht: um das Miteinander trotz aller Unterschiede zwischen Nationen, Kulturen und Religionen. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von fast 20 Vereinen feierte Kleine den traditionellen mittäglichen Gottesdienst im Rahmen der Dreikönigswallfahrt im Kölner Dom. Mit dabei waren Menschen aus oder in Vertretung für Spanien und Katalonien, Italien, Frankreich, Großbritannien, Irland, den USA, der Türkei, Israel, Polen sowie anderen Ländern. Und auch aus der Ukraine und aus Russland.

Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt hat einmal den berühmt gewordenen Satz geprägt: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, erinnerte Kleine. Der Stadtdechant hielt dem entgegen: „Aber Visionen sind eigentlich eine Suche. Visionen sind dazu da, damit wir ein Ziel haben, auf das hin wir leben und arbeiten.“ Und dieses Ziel hat viele Namen, aber immer die gleiche Bedeutung: „Friede – Salām – Shalom – Peace – Pace ist das, was wir in dieser Stunde erbeten“, so Kleine. „Wir beten für den Frieden in einer so friedlosen Welt. Die großen Konflikte im Nahen Osten, der Angriffskrieg auf die Ukraine, so viele Kriege, Bürgerkriege und Konflikte, die wir manchmal gar nicht mehr im Blick haben, weil sie gar nicht mehr den Weg in unsere Nachrichten finden.“

 

Immer größere Kriege, immer mehr Opfer

 

Jahrzehntelang hat Deutschland im Frieden gelebt, waren Kriege weit weg, erinnerte der Stadtdechant. Doch nicht erst seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine ist der Krieg in Europa näher und nah. Auch die Kriege und kriegerischen Konflikte im ehemaligen Jugoslawien, im Kosovo und in anderen europäischen Ländern haben uns den Krieg und das Leiden der Menschen immer nähergebracht. „ Und es werden immer mehr und immer größere Kriege“, so Kleine. Es gebe immer mehr Opfer in unserer Zeit. „Denken wir an den Angriffskrieg auf die Ukraine. Denken wir an den Angriff der Hamas auf Israel und daraus resultierend die Militärschläge Israels in Gaza, die Angriffe der Hisbollah, die Gegenreaktionen, die Angriffe… Immer sind es Unschuldige, zu viele, viel zu viele Unschuldige, Kinder und Kranke und Alte, die diesen Kriegen zum Opfer fallen.“

Gewalt provoziere immer Gegengewalt. Nur Frieden könne den Menschen helfen, betonte der Stadtdechant. „Unser Anliegen kann es nur sein zu beten, dass die Verantwortlichen für die Kriege zu Verhandlungen kommen“, so Kleine. „Dass sie erkennen, dass ihr Treiben mörderisch ist. Dass sie Nationen und Ländern Souveränität schenken. Und dass es den Versuch gibt, im Miteinander zu leben.“

 

„Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens“

 

Nach dem großen Flächenbrand des Zweiten Weltkriegs, der vom deutschen Nazi-Regime ausging, habe man geglaubt, dass die Menschen in aller Welt aus all dem Grauen und Leid Lehren gezogen hätten. Doch die Realität ist: „Unfriede herrscht auf der Erde.“ Frieden sei nur dann möglich, „wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat. Dass man nicht mehr haben will, denn so begannen meistens die Kriege in der Welt“, erinnerte der Stadtdechant.

Im Vertrauen darauf, „dass es einen Gott gibt, der uns begleitet“, betete Kleine, „bitten wir um Frieden, für die Nahen und die Fernen, um Frieden in den Herzen, Frieden in allen Zeiten. Wir bitten um Frieden zwischen den Religionen und Kulturen, den Ländern und Nationen. Und wir bitten um Frieden für die Schöpfung, die seufzt. Zeige allen, wer du in Wahrheit bist. Mache uns zu Werkzeugen deines Friedens.“

 

„Alles verbindet sich in dem einen Gebet“

 

Das Friedensgebet der Vereine der Städtepartnerschaften international, multikulturell und interreligiös, so der Stadtdechant. Es sei „gut und wichtig, dass wir im Kleinen versuchen, Frieden zu halten“, ermutigte Keine die Mitfeiernden. Manchmal sei man versucht zu sagen: „Was sollen wir denn ändern an denen, die die Macht haben, in Moskau und anderen Städten?“ Aber: „Wir können uns im Kleinen für Frieden einsetzen und wir können um den Frieden beten, jeder in seiner Religion, jeder in seinem Glauben.“

Gemeinsam beteten alle in ihrer Sprache oder der Sprache derer, die sie vertraten, für den Frieden und legten etwas Weihrauch in ein Weihrauchfass vor dem Altar. Kleine zitierte Es heißt in Psalm 141: „Wie Weihrauch zum Himmel steigen unsere Gebete zu Gott.“ In diesem Weihrauch, der im Kölner Dom hoch aufstieg, „verbinden wir uns“, betonte der Stadtdechant, „dann weiß man nicht mehr, wer hat jetzt aus Wolgograd oder aus Bethlehem, aus Turin oder Liverpool seinen Weihrauch dazugetan. Alles verbindet sich in dem einen Gebet, in dem einen Weihrauch“.

 

Ein Zeichen der Gemeinschaft und der Verbundenheit geht von Köln aus

 

„Was für ein Bild!“, sagte der Stadtdechant, als alle Vertreterinnen und Vertreter der Städtepartnerschaften zum Schluss gemeinsam vor dem Altar standen. „Aus unterschiedlichsten Nationen und Kulturen. In unterschiedlichen Sprachen haben wir das Gebet gehört. Das ist das eine, die sehnsuchtsvolle Bitte um Frieden und die Bereitschaft, selber zum Frieden beizutragen. Ich finde es wunderbar, dass von unserer Stadt ein solches Zeichen der Gemeinschaft, der Verbundenheit und auch des Friedens ausgeht in dieser Stunde!“

Mit Bezug auf den Stern von Bethlehem, der auf der Spitze des Vierungsturms vom Dom aus die Botschaft und Verheißung der Geburt und Erlösung Jesu Christi in die Welt hinausstrahlt, sagte Kleine: „Das ist dann auch so etwas wie ein Stern, der über uns strahlt, ein Stern, der uns verbindet, egal in welchem Glauben, in welcher Weltanschauung, in welcher Sprache, Nationalität, Kultur wir aufgewachsen sind und leben. Diese gemeinsame Bitte um Frieden hat uns an diesem Tag verbunden.“

 

„Dass da keine Mäntel mehr sind von Soldaten, keine Stiefel, die marschieren“

 

Bevor die Mitfeiernden gemeinsam mit dem Stadtdechanten den alten Pilgerweg im Kölner Dom gingen und dann unter dem Dreikönigenschrein hergingen, betete Kleine, betete Kleine: „Schenke der Menschheitsfamilie deinen Frieden. Lass uns im Frieden geborgen sein, so wie es auch im Gebet der Vereinten Nationen heißt: Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Nationalität, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen.“

Wie hatte Stadtdechant Msgr. Robert Kleine zu Beginn mit Blick auf Jesaja gesagt: „Eine wahrhafte Vision. Dass da keine Mäntel mehr sind von Soldaten, keine Stiefel, die marschieren, sondern dass es am Ende einen immerwährenden Frieden gibt.“

 

Hildegard Mathies

 

Der Gottesdienst wurde live übertragen von DOMRADIO.DE und ist in der Mediathek abrufbar.

 

Dreikönigswallfahrt: Warum „et Bedde sich lohne däät“: Ökumenischer Gottesdienst über die Kraft des Gebets

28. September 2024; ksd

 

Köln. „Ich habe immer sehr angestrengt hingehört, ob Gott auch zu mir spricht. Und nicht nur ich zu Gott. Und meistens war ich verzweifelt, weil das mit der Kommunikation nicht ganz so gut geklappt hat wie bei anderen.“ Pfarrerin Dr. Dorotha Ugi von der Lutherkirche in Köln-Nippes erzählt offen von ihrem Aufwachsen in einer charismatischen Gemeinde in Süddeutschland und von den Schwierigkeiten, die sie am Ende „als Frau, als queere Person“ in dieser Gemeinschaft und mit ihrer Art zu beten hatte. „Wenn ich heute bete, versuche ich nicht, Gott zu meinem Vorteil zu beeinflussen. Gott davon zu überzeugen, wie es gut für mich und die Welt wäre. Ich sitze. Und atme. Ohne Erwartungen. Ich öffne mich. Und sage nichts. Lasse die Worte, die in meinem Inneren auftauchen weiterziehen, wie eine Wolke. Ich öffne mich dem Universum, das wir Gott nennen. Und wenn es so kommt, werde ich berührt. In meinem Innersten. Lasse mich tragen vom Universum wie der Boden mich trägt. Lasse mich frei im Himmel wiegen, der mich hier und jetzt umgibt. Wenn ich dann wieder aufstehe und in die Welt hinausgehe, dann weiß ich dass ich nicht alleine bin, dass ich da sein darf und geliebt bin. Anders als das früher war. Einfach so. Und ich weiß, dass alle anderen genauso geliebt sind.“

Ugi ist eine von drei geistlichen Frauen, die einen Impuls geben im ökumenischen Gottesdienst zur Dreikönigswallfahrt. Traditionell lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln am Freitagnachmittag während der Wallfahrt zu diesem Gottesdienst im Zeichen des Kölner Ökumene-Kreuzes in den Kölner Dom ein. In diesem Jahr stand er unter dem Leitwort „Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“. Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Pfarrerin Franziska Boury feierten diesen Gottesdienst mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen.

 

„Gemeinsam unterwegs zu dem einen Ziel“

 

Am 702. Weihetag des Domes feiere man die „Einheit in der Vielfalt“, so Kleine zu Beginn am Dreikönigenschrein. „Ich finde es immer wieder fantastisch, wenn wir auf die Erzählung der Heiligen Drei Könige schauen, deren Reliquien wir hier seit Jahrhunderten in diesem Dom verehren. Sie waren gemeinsam unterwegs – ein schönes Bild für die Ökumene. Gemeinsam unterwegs zu sein zu dem einen Ziel, zu dem einen Herrn, unserem Herrn Jesus Christus, den die Könige, die Weisen aus dem Morgenland, als den Messias erkannt und mit ihren Gaben beschenkt haben. Wir beschenken uns in dieser Stunde mit dem gemeinsamen Gebet.“

Pfarrerin Franziska Boury sagte: „Schön, dass Sie mit uns zum Gebet hier zusammen sind. Gebet, begleitet durch Musik, Gebet, begleitet durch Gebärden. Gebet, begleitet durch Gedanken im Herzen und durch Wort. Wir freuen uns, dass wir hier bei der Dreikönigswallfahrt als ökumenische Gruppe Gottesdienst feiern können und so miteinander hören, dass in den Worten, Gedanken, Bewegungen Gott ganz nah bei uns ist.“ Erstmals wurde der Gottesdienst, der live von DOMRADIO.DE übertragen wurde, in Gebärdensprache übersetzt.

 

„Beten – sich aufhalten bei Jesus, wie bei einem Freund“

 

Im Zentrum der Feier standen neben dem titelgebenden BAP-Lied „Wenn et Bedde sich lohne däät – Wenn das Beten sich lohnen würde“, das von Organist Matthias Wand gespielt wurde, drei Impulse von geistlichen Frauen: Schwester Ancilla Wißling vom Kölner Karmel Maria vom Frieden, Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi und Dr. Brigitte Saviano, Referentin für Caritaspastoral beim Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis.

„Jeder Mensch trägt in sich, in der Tiefe, das Allerkostbarste: die Begabung, sich dem innewohnenden Gottgeheimnis zu öffnen, dir, mir näher als ich mir selbst“, betonte Schwester Ancilla, die zehn Jahre lang auch Priorin des Kölner Karmel war, in dem einst auch Schwester Teresia Benedicta a Cruce lebte – besser bekannt als Edith Stein. Schwester Ancilla erinnerte dann an die heilige Teresa von Avila, spanische Karmelitin und Mystikerin im 16.Jahrhundert. Sie „ beschreibt Beten ganz wundervoll: ,Sich gern und oft bei dem aufhalten, von dem ich mich geliebt weiß, wie bei einem Freund‘, bei Jesus. Wie tief ist dieses Wort ,aufhalten‘ –  ich kann also bei Jesus einfach  verweilen, so wie ich eben bin: froh oder traurig, wütend oder erheitert, fragend oder nur einfach  da, schweigend, wie Liebende, ohne viele Worte – einfach da, so wie ich eben bin. Nur bei DIR sein.“

Im Gebet geht es um Beziehung, machte auch Schwester Ancilla deutlich, die regelmäßig eigene, lyrisch-spirituelle Gebete verfasst. „Beten meint nicht eine Münze, die ich einzahle und erhalte etwas wie vom Automaten. Beten ein herzöffnendes Beziehungsgeschehen. Lebenslang wächst es und  wandelt sich ins Tiefere-Weitere, ins MEHR Gottes, das uns ahnen macht, wie sehr alles mit allem zusammenhängt. Jeder und jede ist ein einmaliger Mosaikstein im  Schöpfungsallsamt, keiner darf fehlen!“

 

Eine gepflegte Unterhaltung mit dem lieben Gott

 

Dr. Brigitte Saviano berichtete in ihrem Impuls von einer Umfrage, die vor einiger Zeit unter den Mitarbeitenden der Caritas durchgeführt wurde. Auf die Frage „Warum beten Sie?“ kamen beispielsweise Antworten wie:

 

– „Wenn ich bete, komme ich runter, um Kraft zu sammeln, um eine Entscheidung zu treffen.“

– „Ich meine, ich rede mit Gott und bekomme auch Antworten. Sonst würde ich es nicht machen.“

–„ Manchmal sage ich, auch bei der Arbeit: ,Oh mein Gott, bitte hilf mir!‘ “

– „Ich bete zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, wenn diese das wünschen. Dann sehe ich, dass sie sich wohlfühlen, dass sie zufrieden sind. Das kann man am Gesicht sehen.“

– „Ich führe ab und zu mal mit dem lieben Gott eine gepflegte Unterhaltung.“

 

Vor 700 Jahren habe es die Mystikerin Mechthild von Magdeburg so gesagt: „Beten zieht den großen Gott in ein kleines Herz.“ Mit diesem Gedanken und der Kraft aus den eigenen Gebeten und denen ihrer Kolleginnen und Kollegen „gehe ich beherzt weiter durch den Tag“.

 

Bitten um Frieden und Einheit

 

Der evangelische Ökumenepfarrer Dr. Martin Bock hatte zuvor daran erinnert, dass Jesus als Jude sich mit den Gebeten zu Gott gewandt hatte, die bis heute als Buch der Psalmen fester Bestandteil der Bibel und der Gebetspraxis vieler Menschen sind. „Man lobt Gott, man preist ihn. In Glück und Zorn, Ratlosigkeit treten wir vor ihn.“

Dazu passten später die Fürbitten, in denen Pfarrerin Boury darum bat, dass die Explosionen und Anschläge, die Köln in den vergangenen Wochen erlebt hat, nicht weiter Angst verbreiten und dass sich die Gewalt nicht ausbreite und „auf die Menschen überträgt., sondern dass der Zusammenhalt, der in den Veedeln vorhanden ist, weiter gestärkt wird und die Liebe der Menschen zu ihrer Stadt“ .

Erzpriester Volodymyr Chayka, Vorsteher der Kölner Gemeinde der „Ukrainischen Orthodoxen Kirche Patriarchat Kyiv“ und Leiter des Europäischen Dekanates dieser Kirche, betete „für den Frieden in der Ukraine, für alle Menschen, die unter dem Krieg leiden, und dass es aufhört. Und für den Frieden der ganzen Welt. Für dieses Land, für die, die es regieren und beschützen. Und für den Fortbestand der heiligen Kirchen Gottes und um Einigung aller“. 

Des Weiteren wurde für den gemeinsamen Auftrag zum Erhalt der Schöpfung gebetet sowie für die Menschen, die nicht oder nicht mehr beten können.

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine erbat abschließend den Segen „für uns, für unsere Gemeinden, für alle Christinnen und Christen in Köln und in aller Welt sowie für alle Menschen, besonders auch in den Kriegs- und Krisenregionen dieser Welt“. Pfarrerin Franziska Boury formulierte dann die Aussendung: „Geht einfach, geht heiter, geht unbeschwert und haltet Ausschau nach der Liebe Gottes. Und geht unter seinem Segen.“

 

Hildegard Mathies

 

Das Video des ökumenischen Gottesdienstes ist abrufbar bei DOMRADIO.DE

 

Die Manuskripte der Impulse können Sie hier herunterladen:

 

Schwester Ancilla Wißling

Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi

Caritas-Referentin Dr. Brigitte Saviano

 

www.oekumene-koeln.de

 

25 Jahre Hospiz im Blick: Hospiz- und Palliativtag am 12. Oktober im DOMFORUM – Zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit

29. September 2024; ksd

 

Köln. Von Tod und Trauer sind wir alle betroffen, wir sitzen alle im gleichen Boot. Im vergangenen Jahr ging es beim jährlichen Hospiztag bereits um das Thema Humor in der Hospiz- und Palliativarbeit. In diesem Jahr laden die Tabutanten ein, sich durch improvisiertes Theaterspiel den oft unausgesprochenen Fragen rund um Sterben, Tod und Trauer anzunähern. Der Hospiztag findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt.

Die Tabutanten gehen auf berührend-zarte und auch freudvolle Weise zum Beispiel folgenden Fragen nach: All you need is love!? Was bereuen Menschen am Sterbebett am meisten? Wäre eine Wunderpille, die ewiges Leben verspricht, verlockend? Wie will ich sterben? Was kann bei einem Leichenschmaus beziehungsweise einer Trauerfeier alles passieren? Was kann einer Hospizbegleiterin so alles passieren? Mittels Improvisationstheater wird auf positive und leichte Weise angeregt, über diese Fragen zu sprechen.

Beginn ist um 11 Uhr mit Grußworten von Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und Pfarrer Bernd-Michael Fasel sowie Bürgermeister Dr. Ralf Heinen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet auch eine Vorschau auf die Ausstellung „Trauer in Formen und Farben“ mit Werken von Cornelia Steinfeld. Sie nimmt Bibelstellen in den Blick und lässt mit ihren Bildern und begleitenden Texten verschiedener Autoren an unterschiedlichen Erfahrungen der Trauer teilhaben, die sowohl nachdenklich als auch hoffnungsfroh stimmen. Die Bildervorschau ist bis zum 16. Oktober im DOMFORUM zu sehen.

 

Das gesamte Programm finden Sie im Flyer.

 

Infos unter www.hak-online.de

 

Churchtrail: DJK lädt am 5. Oktober zum Lauf durch Kölner Kirchen und die Zentralmoschee ein

29. September 2024; ksd

 

Köln. Am Samstag, 5. Oktober, dem Vortag des „Köln Marathon“ lädt der katholische Sportverband DJK wieder zum Churchtrail ein, dem Lauf zu Kölner Kirchen und der Zentralmoschee in Ehrenfeld. Start ist um 10.30 Uhr im Kölner Dom, wo zunächst eine Segensfeier stattfindet für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kinder- und des Erwachsenenlaufs.

Die Strecke ist in diesem Jahr 9 Kilometer lang und führt zu verschiedenen Kölner Kirchen und der Moscheen. In den Gotteshäusern werden spirituelle Impulse gehalten, danach geht es zurück auf die Laufstrecke.

Das Leitwort stammt aus Psalm 119: „Wenn du mein Herz tröstest, so laufe ich den Weg deiner Gebote.“

Mitmachen kann man (nach Anmeldung) in schnellem, mittlerem oder gemütlichem Tempo sowie walkend.

 

www.djkdvkoeln.de

 

Caritas Köln: Vorstandssprecher Peter Krücker verabschiedet – „Mein Herz schlägt für die Caritas“

29. September 2024; ksd

 

Köln (cvk/ksd). Nach mehr als 13 Jahren als Vorstandssprecher und über 31 Jahren beim Caritasverband für die Stadt Köln insgesamt scheidet Peter Krücker Ende September aus dem aktiven Dienst der Caritas Köln aus. Kürzlich verabschiedeten 180 Gäste aus Kirche, Politik, Kölner Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft sowie der Caritas-Familie und anderen Wohlfahrtsverbänden den 65-jährigen Kölner in den Ruhestand. Unter den Gästen waren die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Welskop-Deffaa, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Dr. Frank Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes im Erzbistum Köln.

„Sie sind auf das gemeinsame Ziel eines sozialen Köln fokussiert und haben alle Missstände immer deutlich benannt“, würdigte Reker Krückers Engagement. „Die Position des Kritikers haben Sie als engagierter Katholik aus Verbundenheit zu ihrem Glauben und der Kirche, aber auch zu Ihren Nächsten eingenommen. Sie sind so zu einem glaubwürdigen und authentischen Vertreter der katholischen Soziallehre geworden, die Gott und den Menschen zugewandt ist.“

 

„Caritas gehört mitten in in die Kirche“ 

 

Kleine, der als Stadtdechant zugleich Vorsitzender des Caritasrates der Kölner Caritas ist, dankte Krücker für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. „Sie haben mit Leidenschaft und mit Ihrer ganzen Persönlichkeit das diakonische, das karitative Gebäude der Kirche mit Leben gefüllt. Als engagierter Anwalt und Netzwerker haben Sie für diejenigen Ihre Stimme erhoben, die in Politik und Gesellschaft aus dem Blick zu geraten drohen. Mit sehr viel Engagement, Geduld und Ausdauer war es immer Ihr Anliegen, Menschen professionell und nachhaltig darin zu unterstützen, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.“

Der Stadtdechant betonte die Verzahnung von Kirche und Caritas: „Ihnen war und ist es bis in diese Stunde hinein ein Herzensanliegen, zu verdeutlichen, dass Caritas Kirche ist, dass Caritas mitten in die Kirche gehört und dass Kirche und Caritas nur dann glaubwürdig sind, bleiben oder wieder werden, wenn sie bei aller notwendigen Struktur und Organisation menschlich bleiben.“

 

Meilenstein: Neues Leitbild „In allem Nächstenliebe“

 

In diesem Jahr dürfe Deutschland das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes feiern, so Kleine. „ In Artikel 1 heißt es: ,Die Würde des Menschen ist unantastbar.‘ Das beschreibt auch den Kern der täglichen Caritasarbeit für Arme und Bedürftige, für kranke, pflegebedürftige und alte Menschen, für jene, die aus Kriegsgebieten fliehen und bei uns Schutz suchen, für Menschen mit Behinderung, mit Psychiatrie-Erfahrung oder Suchterkrankungen.“

Zu den Meilensteinen von Krückers Arbeit gehörten die Erarbeitung und Einführung eines neuen Leitbildes für die Caritas Köln, erinnerte der Stadtdechant. Vor sieben Jahren wurde das neue Leitbild vorgelegt, das den Titel „In allem Nächstenliebe“ trägt „und damit einen sehr hohen Anspruch für die eigene Arbeit formuliert, der sich bereits in den ersten Sätzen manifestiert“ : 

„Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir leben den respektvollen und zugewandten Dialog mit allen Menschen. Die Nächstenliebe ist unsere Motivation. […] Wir lassen die Menschenfreundlichkeit Gottes sichtbar werden.“

Kleine: „Das sind klare und deutliche Worte, die auch ein Leitbild der Kirche in Deutschland und Köln einleiten könnten beziehungsweise sollten…“ 

 

Höchste Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes für Krücker

 

Welskop-Deffaa zeichnete Krücker mit dem Brotteller aus. „Die höchste Auszeichnung des Deutschen Caritasverbandes ehrt besondere Menschen für ihre hervorragenden Verdienste um die Werte der Caritas. Du hast ihn verdient“, erklärte Welskop-Deffaa. „Der Caritasverband Köln ist unmittelbar mit dem Namen von Peter Krücker verbunden. Peter Krücker gehört zu den Motoren, der immer wieder einlädt zur Zusammenarbeit für unsere gemeinsame gute Sache und unsere Grundwerte.“

Hensel ergänzte: „Danke für die vielen Jahre der gemeinsamen Arbeit an der Realisierung der Werte der Caritas. Danke für Ihre Positionierung gegen Hetze und Hass in der Gesellschaft und Ihr Eintreten für Fachlichkeit und Menschlichkeit in den Diensten und Einrichtungen der Caritas gegenüber Politik und Gesellschaft und für Ihre Stimme in der und für die Kirche.“

Markus Nikolaus, Finanzvorstand der Caritas Köln, schloss: „Du brennst für ein gerechtes Köln und eine gerechte Gesellschaft. Die verantwortungsvolle Rolle für einen der größten Ortsverbände in Deutschland hast Du immer mit großer Fachkompetenz und einer hohen
Kooperationsfertigkeit ausgefüllt“, so Nikolaus.

 

Krücker mahnt zum Abschied, dass Kürzungen im sozialen Bereich den sozialen Frieden gefährden können

 

„Mein Herz schlägt für die Caritas und wird es auch weiter tun. Ich habe immer den Sinn meiner Arbeit gespürt“, erklärte Krücker aus Anlass seines Abschieds. „Ich bin sehr dankbar für die täglichen Dinge, die wir mit über 2000 Mitarbeitenden in der Caritas Köln für über 60.000 Menschen in Köln bewirken. Gleichzeitig wissen wir, dass unsere Angebote den Bedarf der Menschen in Köln bei Weitem nicht decken. Die Caritas und die Wohlfahrtverbände insgesamt brauchen eine sichere und gerechte Finanzierung ihrer Arbeit durch Kassen, öffentliche Hand und Kirche, um auch in Zukunft bedürftige Menschen unterstützen zu können. Die aktuell erneut drohenden Kürzungen sind hier absolut kontraproduktiv, gefährden den sozialen Frieden und spielen Demokratiegegnern in die Karten“ , mahnte Krücker.

Peter Krücker, über mehrere Jahrzehnte in Köln in vielfältigen sozialen Arbeitsfeldern aktiv, startete seine berufliche Laufbahn beim Jugendamt der Stadt Köln, ehe er 1993 zum Caritasverband Köln wechselte. 2001 wurde der Diplom-Sozialarbeiter stellvertretender Caritasdirektor, ab 2006 gehörte er dem hauptamtlichen Vorstand an. Von 2011 bis zu seinem Ausscheiden hatte er das Amt des Vorstandssprechers der Caritas Köln inne. Er vertrat zudem die Caritas im Jugendhilfe- und Sozialausschuss der Stadt Köln und war Mitglied in zahlreichen weiteren Gremien in Köln, unter anderem Vorsitzender der ausländerrechtlichen Härtefallkommission und im Beirat der ARGE Köln. Auf Bundes- und Landesebene war er Sprecher der Caritas-Ortsverbände in NRW. Nach seinem Ausscheiden bei der Caritas Köln bleibt Krücker dem sozialen Köln als Sprecher des
Runden Tisches für Flüchtlingsfragen weiter erhalten. Zudem bleibt er Mitglied der Delegiertenkonferenz und des Caritasrates des Deutschen Caritasverbandes.

Die Nachfolge von Peter Krücker als Vorstandssprecher tritt Markus Peters an. Der 48-Jährige ist noch bis Ende September Vorstandssprecher des Sozialdienstes Katholischer Männer Köln (SKM) und bildet ab dem 1. Oktober bei der Caritas Köln gemeinsam mit Finanzvorstand Markus Nikolaus den neuen Vorstand des größten Wohlfahrtsverbandes in Köln.

www.caritas-koeln.de

 

„Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“: Ökumenischer Gottesdienst zur Dreikönigswallfahrt im Kölner Dom

20. September 2024; ksd

 

Köln. Traditionell lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln im Rahmen der Dreikönigswallfahrt zu einem ökumenischen Gottesdienst in den Kölner Dom ein. Am Freitag, 27. September, feiern Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, Pfarrerin Franziska Boury sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter christlicher Kirchen den Gottesdienst unter dem Leitwort „Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“. Beginn ist um 17 Uhr.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes, der in Gebärdensprache übersetzt wird, stehen drei Impulse von

 

– Schwester Ancilla Wißling, Karmel Maria vom Frieden, Köln
– Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi, Lutherkirche Köln-Nippes
– Dr. Brigitte Saviano, Referentin für Caritaspastoral, CV für den Rhein-Erft-Kreis e.V.

 

Der Gottesdienst wird live übertragen von DOMRADIO.DE

 

Alle Informationen und das gesamte Programm der Dreikönigswallfahrt finden Sie auf der Website des Kölner Doms.

 

www.oekumene-koeln.de

 

Dreikönigswallfahrt am Kölner Dom: „Ich bin bei euch alle Tage!“

19. September 2024; ksd

 

Köln (mk). Vom 26. bis zum 29. September lädt das Metropolitankapitel zur alljährlichen Dreikönigswallfahrt ein. Vier Tage lang heißt der Kölner Dom in Heiligen Messen, Andachten und zahlreichen Gottesdienstangeboten Pilgerinnen und Pilger aus Köln, dem Erzbistum und darüber hinaus willkommen.

„Als Leitwort der Dreikönigswallfahrt haben wir in diesem Jahr das Ende des Matthäus-Evangeliums gewählt“, sagt Dom- und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. „Jesus ist auferstanden und erscheint seinen Jüngern noch einmal. Er fordert sie auf, andere zu taufen und ihnen das Evangelium zu verkünden. Und er verspricht ihnen: ‚Ich bin bei euch alle Tage!‘ Gerade inmitten der Krisen und Negativschlagzeilen der heutigen Zeit kann uns diese Zusicherung Trost sein. Jesus ist und bleibt als der Lebendige bei uns. Wir dürfen ihn beim Wort nehmen und uns getragen wissen. Zugleich sollte uns Jesu Zusage auch Ermutigung und Ansporn sein, für die Bewahrung der Schöpfung und eine friedlichere Welt einzutreten.“

 

Der Dom als Begegnungsort

 

Besonders freue er sich, dass der Kölner Dom in den Tagen der Dreikönigswallfahrt zu einem lebendigen Ort der Begegnung werde, so Kleine weiter. „Vor allem, dass so viele junge Menschen dem Beispiel der Heiligen Drei Könige folgen und sich gemeinsam auf den Weg machen, bewegt mich jedes Jahr aufs Neue.“ Für viele Kindertagesstätten und Grundschulen im Bistum sei die Dreikönigswallfahrt um den Kirchweihtag des Domes am 27. September inzwischen gelebte Tradition. „ Ganz besonders freuen wir uns in diesem Jahr auf rund 900 Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen Papst-Johannes XXIII.-Gesamtschule aus Stommeln, die am Wallfahrts-Freitag das Mittagsgebet gestalten“, erzählt der für die Liturgie am Kölner Dom zuständige Domdechant.

 

Jugendliche pilgern von Brühl nach Köln

 

Weitere Jugendliche machen sich am Wallfahrts-Samstag auf den Weg – und pilgern unter dem Motto „ Alles wird gut! Oder?“ von Brühl in die Domstadt. „Der Weg von Brühl nach Köln führt uns über eine der zahlreichen Etappen des berühmten Jakobsweges“, erklärt Diözesanjugendseelsorger Dr. Tobias Schwaderlapp. „Wir werden unterwegs sein auf den Spuren unzähliger Menschen, die uns vorausgegangen sind, die ihre Wünsche, Sorgen und Ängste zum Schrein der Heiligen Drei Könige nach Köln getragen haben. Jugendliche weltweit stellen sich den Herausforderungen ihrer und unserer Zeit. Wir wollen positiv in die Zukunft schauen. Themen wie Digitalisierung, Klimawandel, politische Schieflage, die großen Krisen und kleinen Herausforderungen des Alltags – alles das wollen wir uns bewusst machen. Der Weg selbst ist dabei vielleicht schon so etwas wie ein Gebet. Am Ziel, im Kölner Dom, bringen wir unsere Gebete und Anliegen in der Feier der Vigil vor Gott.“


Radwallfahrt „gegen den Strom“ 

 

Die 8.30-Uhr-Messe am Wallfahrts-Sonntag, eine anschließende Prozession unter dem Schrein und ein Pilgersegen bilden den Auftakt für die diesjährige Radwallfahrt im Erzbistum Köln: Vom Baptisterium am Dom, der ältesten Taufstelle des Kölner Christentums, führt die Wallfahrt rheinaufwärts bis nach Bonn-Vilich. Auf der rund 40 Kilometer langen Strecke „gegen den Strom“ wird unterwegs an mehreren Stationen Halt gemacht, etwa an der dem Flussheilgen St. Clemens geweihten Kirche in Langel, die als neue Radwegekirche eingerichtet ist. Immer wieder auf der Radtour wird die spirituelle Dimension des Elements „Wasser“ eine Rolle spielen.

 

Ökumenischer Gottesdienst „Wenn et Bedde sich lohne däät“

 

Unverzichtbare Programmpunkte der Dreikönigswallfahrt sind auch in diesem Jahr die Wallfahrt für Menschen mit und ohne Demenz, die Andacht für alle Ehejubilare, die Wort-Gottes-Feier mit den Kölner Städtepartnerschaftsvereinen und die Andacht mit und für Geflüchtete(n). Ebenso der ökumenische Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln, der in diesem Jahr unter dem Thema „Wenn et Bedde sich lohne däät – Die Kraft des Gebets“ steht. Die Impulse des Gottesdienstes werden von Schwester Ancilla Wißling (Karmel Maria vom Frieden, Köln), Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi (Lutherkirche, Köln-Nippes) und Dr. Brigitte Saviano (Referentin für Gemeindepastoral, Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.) gestaltet. Die Liturgie wird in Gebärdensprache übersetzt.

 

Pilgerweg, Tagesausklang und Pontifikalamt

 

Ein besonders gestalteter Pilgerweg führt an allen Wallfahrtstagen durch den Dom – vorbei am Heiligen Christopherus, an der Mailänder Madonna, unter dem Dreikönigenschrein hindurch, sowie vorüber am Gerokreuz, an der Schmuckmadonna und der „Kapelle der Barmherzigkeit“ an der 14. Kreuzwegstation.

 

Der Pilgerweg ist nach allen Gottesdiensten geöffnet, außerdem am

Donnerstag, 26.9., 10.30 Uhr bis 18 Uhr

Freitag, 27.9., 10.30 Uhr bis 18 Uhr

Samstag, 28.9. , 10.30 Uhr bis 15 Uhr

Sonntag, 29.9., 13 Uhr bis 17 Uhr

 

Der Pilgerweg gehört genauso zu den Konstanten der Wallfahrt wie der abendliche Tagesausklang in „Wort und Musik“ am Donnerstag und Freitag sowie das festliche Pontifikalamt mit Rainer Maria Kardinal Woelki am Sonntagmorgen um 10 Uhr.

 

Internationales Pilger- und Begegnungsfest auf dem Roncalliplatz

 

Parallel zur Wallfahrt lädt der Dom wieder zum Internationalen Pilger- und Begegnungsfest auf dem Roncalliplatz ein. Vor und nach den Gottesdiensten, geistlichen Impulsen und Veranstaltungen im Kölner Dom haben Pilgerinnen und Pilger dort Gelegenheit, das Erlebte nachklingen zu lassen, sich auszuruhen und miteinander ins Gespräch zu kommen. 

Dazu werden im Bereich vor dem Römisch-Germanischen Museum Sitzmöglichkeiten sowie Getränke- und Essensstände aufgebaut. 

Das Pilger- und Begegnungsfest ist donnerstags bis samstags von 11.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet, sonntags von 11.30 Uhr bis 20 Uhr. 

 

Anmeldung für Ehejubilare

 

Auch während der diesjährigen Dreikönigswallfahrt sind alle Ehepaare, die in 2024 ein besonderes Ehejubiläum feiern, zu einer Dankandacht mit Musik, Weihrauch und Gebet herzlich eingeladen. Gerne können Sie sich im Vorfeld anmelden: telefonisch unter 0221 17940-200 oder hier.

 

Das vollständige Programm finden Sie online.

  

Gebet der Religionen findet in diesem Jahr in der Ehrenfelder Zentralmoschee statt (21. September)

18. September 2024; ksd

 

Köln. „Verpflichtet zum Frieden“ – unter diesem Titel lädt der Rat der Religionen der Stadt Köln auch in diesem Jahr die Kölner*innen am Weltfriedenstag der Vereinten Nationen zum Gebet der Religionen ein. Die Veranstaltung findet am Samstag, 21. September, um 18 Uhr in der Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld statt.

„Gemeinsam möchten wir am Weltfriedenstag ein Zeichen setzen und mit Entschlossenheit bekräftigen, dass wir uns dem Frieden verpflichtet fühlen. Gerade in Zeiten, in denen kriegerische Auseinandersetzungen, Terror, Hass und Hetze unseren Alltag überschatten, ist es umso wichtiger, dass wir uns für eine gerechte und friedliche Welt einsetzen“, so Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Vorsitzende des Rates der Religionen.

Der Rat der Religionen der Stadt Köln hat sich in der Kölner Friedensverpflichtung darauf verständigt, mit ganzer Kraft dazu beizutragen, Hass und Gewalt zu überwinden, damit die Menschen in Köln und überall auf der Welt in Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit und Freiheit leben können.

Nach den Gebeten wird es die Gelegenheit zu Gesprächen und Begegnung geben.