Gerechtigkeit. Macht. Frieden. Das Leitwort des Jubiläumsjahres „1000 Jahre Heribert von Köln“
Vom 14. März 2021 bis zum 16. März 2022 erinnert die katholische Kirche in Köln daran, dass der heilige Heribert vor 1000 Jahren starb. Der 34. Erzbischof des um 313 gegründeten Bistums prägte in seiner Amtszeit ab dem Jahr 999 das Erzbistum mit seinem visionären karitativen Engagement, mit benediktinischer Spiritualität sowie als Bauherr – und als zweitmächtigster Mann des Reiches nach dem Kaiser auch die Geschicke des Landes.
Gerechtigkeit
Heribert gehörte in seiner Zeit zur Oberschicht. „Wir feiern ihn jedoch weder als privilegierten Adligen, noch als Kriegsherrn. Wir feiern ihn als einen aus der Menschenmenge, der Jesus gefolgt ist, und der zu erkennen gegeben hat, dass ihm die Verbundenheit mit der göttlichen Gerechtigkeit und Liebe wertvoller waren als die Loyalität zu irdischen Mächten und Besitztümern. Wenn wir uns seinem Geist nähern, nähern wir uns dem Geist Jesu Christi“, sagt der Pfarrer von St. Heribert in Deutz, Jürgen Dreher, der das Leitwort des Gedenkjahres inspiriert hat.
Macht
Mit 17 Jahren lernte Heribert den späteren Kaiser Otto III. kennen. Eine tiefe Freundschaft begann. Unter Otto wurde Heribert im Jahr 994 Kanzler für Italien und 998 Kanzler des römisch-deutschen Kaiserreichs. Damit prägte er auch politisch die Geschicke des Reiches entscheidend mit. „Im Jubiläumsjahr geht es weniger um seine Lebensleistung“, so Pfarrer Dreher. „Als Reichskanzler und als Bischof stellte er sich hinter seinem Kaiser, solange er sein Handeln dem göttlichen Willen zuordnen konnte. Als der neue Kaiser ihm den göttlichen Willen verstellte, trat er aus dessen Schatten und verweigerte seine Dienste. Heribert ging es um die göttliche Gerechtigkeit und Macht. Er rang um einen Frieden, der nicht allein durch militärische Macht erstritten wurde, sondern auflebte, weil die Menschen sich eines Sinnes mit dem Willen Gottes erkannten.“
Frieden
„Bischof Heribert hat hier vor 1000 Jahren gewirkt. Vieles ist ihm mit seiner adligen Geburt geschenkt worden. Doch waren auch für ihn nicht alle Wege offen“, betont Jürgen Dreher. „Was ihn für mich auszeichnet: in der an Konflikten reichen Geschichte Kölns und dem reichen Potenzial an Konflikten seiner 22 Jahren währenden Amtszeit finden wir zu diesem Thema nur einen weißen Fleck. Für mich geht das nur aus einer Grundhaltung, in der ich um meine Möglichkeiten und Grenzen weiß. Dass ich dann darüber hinaus noch vieles andere Gute erfahre, ist der Grund aller Dankbarkeit.“